Neuer Ladepark für E-Autos an der Aqua Magica in Bad Oeynhausen eröffnet

Bad Oeynhausen. Das eigene Auto laden und währenddessen mit dem E-Roller in die Stadt: Das soll nun im neuen Ladepark für Elektrofahrzeuge an der Aqua Magica möglich sein. An den insgesamt 14 Ladepunkten können die E-Fahrzeuge in unterschiedlicher Geschwindigkeit laden. &bdquo;Wir kämpfen seit zweieinhalb Jahre darum, dass wir das hier durchbekommen“, sagt Oliver Wessel, Geschäftsführer des Ladeparks AM. Eigentlich hatte er drei Monate für den Bau eingeplant. Aber die deutsche Bürokratie, ein Baustopp, Corona und der Ukraine-Krieg seien dazwischen gekommen und hätten den gesamten Prozess verlängert. Umso erleichterter schien Wessel, den Ladepark nun endlich eröffnen zu können. Im Vorfeld gab es bereits einen Testpark. Dieser sei gut angenommen worden, so der Geschäftsführer, weshalb er optimistisch in die Zukunft blicke. Das Besondere an dem Ladepark sind laut Wessel die zwei Schnellladesäulen, an denen Kunden ihre E-Autos mit bis zu 230 Kilowatt laden können. Bei den Schnellladestationen dauert der Ladevorgang je nach Ladezustand lediglich 15 bis 30 Minuten. In der Zwischenzeit könnten Nutzer einen Spaziergang über die Aqua Magica machen oder einen E-Roller ausleihen, mit dem sie in die Innenstadt fahren könnten. Diese Schnellladeoption sei für die Kunden gedacht, die von den Autobahnen A30 oder A2 kommen, auf der Durchreise sind und lediglich einen kurzen Zwischenstopp einlegen wollen, sagte Wessel. An den restlichen Ladepunkten können die E-Fahrzeuge für elf bis 22 Kilowatt geladen werden. Hier dauert der Vorgang die üblichen zwei bis zweieinhalb Stunden, dafür kostet das langsamere Laden auch weniger. Neben E-Autos können Kunden auch ihre E-Bikes und E-Roller aufladen. Der Ladepark ist für alle E-Fahrzeuge geeignet. &bdquo;Das hier soll Schule machen“ Besonders begeistert zeigte sich Wessel von der Möglichkeit, sein Haus mit dem Strom aus dem Akku im Auto zu versorgen. Kunden können ihr Auto hier voll laden und es anschließend an dem Stecker am Haus anschließen und den Akku dort für das Haus entladen. &bdquo;Man könnte eine Woche aus dem Auto heraus leben“, so Wessel. Oberstes Ziel sei das Einsparen von klimaschädlichem CO2, weshalb der Strom unter anderem von den Photovoltaik-Anlagen auf den Garagendächern der Stromtankstelle kommt, so Wessel. Der Strombedarf ist allerdings zu groß, um ausschließlich auf die eigene Photovoltaik-Technik zu setzen. Der restliche Bedarf wird von zugeliefertem Strom, der aber grün – also klimaneutral produziert – sein soll, gedeckt. Außerdem ist der Platz nicht gepflastert, sondern geschottert und somit nicht versiegelt. Auch das Anlegen einer Blumenwiese hat der Geschäftsführer in Auftrag gegeben. Insgesamt beliefen sich die Kosten des Projekts auf 750.000 Euro. Bürgermeister Lars Bökenkröger lobte bei der Eröffnung, der Ladepark sei ein Nachhaltigkeitsprojekt. &bdquo;Und Nachhaltigkeit passt zu Bad Oeynhausen als Kurstadt“, so Bökenkröger. Laut Geschäftsführer Oliver Wessel sei dies etwas &bdquo;fundamental Neues.“ Er möchte ähnliche Projekte auch an anderen Standorten verwirklichen: &bdquo;Das hier soll Schule machen.“ Für die Zukunft sind noch weitere Ladepunkte geplant. Ziel sei es zudem, dass sich der Ladepark vollständig autark mit klimafreundlichem Strom versorgen kann. Vier zehn Meter große Windräder sollen zu diesem Zweck neben dem Ladepark gebaut werden. Das wäre ein bedeutender Schritt, aber die Windräder allein würden für die Selbstversorgung noch nicht ausreichen. Dennoch gibt es bereits zwei Ladesäulen, die autark über den eigenen Photovoltaik-Strom laufen. Neben dem Ladepark soll auch ein Versorgungspark entstehen. Gemeint ist ein Wohnmobilstellplatz, der die Wohnmobile mit Photovoltaik-Strom und Frischwasser versorgt. Eine Toilette ist ebenfalls in Planung. Damit will man das illegale Parken der Wohnmobile auf dem Aqua Magica Parkplatz verhindern und gezieltes, kontrolliertes Parken ermöglichen. Zu dem gesamten Projekt sagte Wessel: &bdquo;Wir sind stolz darauf, aber wir sind noch nicht fertig.“

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