Warburg. Jetzt geht es los: In Warburg am Göringsgraben beginnen die Bauarbeiten für einen Schnellladepark für Elektroautos. „Die Nachfrage nach öffentlicher Ladeinfrastruktur steigt und ist für Städte wie Warburg bereits zum wichtigen Standortfaktor geworden“, betont Bürgermeister Tobias Scherf.
Ein Schnellladepark in direkter Nähe zur Warburger Innenstadt biete großes Potenzial, da Synergieeffekte optimal genutzt werden: „Einzelhandel, Gastronomie und Ladepark können voneinander profitieren. Wir sind daher sehr froh, dass unsere Hansestadt Teil des Deutschlandnetzes wird und E-Autos hier bald sehr schnell aufgeladen werden können.“
Die EWE Go, ein Tochterunternehmen des Oldenburger Energiedienstleisters EWE, und der Essener Infrastrukturkonzern Hochtief werden im Göringsgraben zwei sogenannte Hypercharger zum gleichzeitigen Laden von insgesamt vier E-Autos errichten und betreiben. Jeder einzelne Ladepunkt wird über eine Mindestleistung von 200 Kilowatt verfügen.
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Infrastruktur in Warburgs Innenstadt ausschlaggebend
Abhängig von Fahrzeugtyp und Akkustand kann eine Batterie so in etwa 20 bis 30 Minuten aufgeladen werden. Der Ladepark wird barrierearm und mit 100 Prozent Ökostrom versorgt. Wichtige Bedingung zum Erhalt einer Förderzusage für das Deutschlandnetz war, dass ausreichend Versorgungsinfrastruktur in fußläufiger Umgebung des Ladeparks vorhanden ist. „In der Warburger Innenstadt haben wir eine große Auswahl an Gastronomie, Bäckereien und Supermärkten in direkter Nähe“, erläutert Mobilitätsbeauftragter Jan Kolditz.
Der Ladepark im Göringsgraben ist Teil des sogenannten Deutschlandnetzes. In dem Förderprojekt des Bundesverkehrsministeriums soll bundesweit ein engmaschiges Netz an Schnellladeinfrastruktur entwickelt werden. Dirk Ortkemper, Geschäftsführer der Hochtief-Ladepartner, erklärt: „Beim Deutschlandnetz arbeiten öffentliche Auftraggeber und private Unternehmen eng zusammen. Damit es schnell geht, planen, bauen, finanzieren und betreiben die Partner Hochtief und EWE Go die Stationen aus einer Hand.” Den Park in Warburg wird das Konsortium mindestens zwölf Jahre lang betreiben.
Schnelllader sollen dort entstehen, wo sie gebraucht werden
Ilker Akkaya, Geschäftsführer der EWE Go, ergänzt: „Für das Gelingen der Verkehrswende ist es essenziell, dass überall, unkompliziert, zuverlässig und schnell aufgeladen werden kann. Unser Ziel ist es, daher, ausreichend Schnelllader zur Verfügung zu stellen – und zwar genau dort, wo sie gebraucht werden.“
Im ersten Bauabschnitt noch in diesem Jahr werden die bestehenden Parkflächen angepasst und die Ladesäulen errichtet. Anfang kommenden Jahres wird dann die Trafostation angeliefert, mit der die beim Laden benötigte Spannung erzeugt wird. „Der Anschluss ans Bestandsnetz kann erfreulich einfach erfolgen, da die Stadtwerke Warburg beim Neubau des Göringsgrabens bereits sehr vorausschauend Leerrohre für eine mögliche Stromversorgung von zukünftigen Ladeinfrastrukturen auf dem Großparkplatz verlegt haben“, berichtet Bürgermeister Scherf. Der Abschluss der Arbeiten am neuen Ladepark in Warburg ist fürs Frühjahr vorgesehen.