Dürreperioden bedrohen Bäume im Aqua Magica Park

Bad Oeynhausen/Löhne. Aqua Magica - magisches Wasser - so nannten die Städte Bad Oeynhausen und Löhne im Jahr 2000 ihre gemeinsame Landesgartenschau und das Parkgelände dazu. Es war aber kein Zaubertrick, der das Wasser in den vergangenen Jahren aus dem Wasserland - und nicht nur dort - quasi verschwinden ließ. Es waren die extrem trockenen und heißen Sommer seit 2018, mit einem etwas regenreicheren Jahr 2021 zum leichten Durchschnaufen, die auch im Wasserland zum Wassermangel führten. "Da haben wir uns schon Sorgen um die Platanen auf der Allee des Weltklimas gemacht", berichtet Josef Brinker, der bei der Stadt Bad Oeynhausen für das Grünflächenmanagement verantwortlich ist. 309 Platanen stehen auf der Allee, die die zentrale Achse des ehemaligen Gartenschaugeländes an der Nahtstelle zwischen Bad Oeynhausen und Löhne bildet. Sie wurden in Gruppen gepflanzt, jeweils neun Bäume bilden ein Karree. In einigen dieser Quadrate häuft sich schon jetzt, lange vor dem Herbst, abgefallenes, welkes Laub. Und an etlichen Bäumen sind im unteren Bereich, trockene, abgestorbene Äste zu sehen. Dennoch ist Brinker zuversichtlich, dass es den Platanen im Wasserland gut geht. "Sie sind gesund", ist er überzeugt. So optimistisch war der Baumfachmann nicht immer. "Ob es die Bäume ohne Hilfe geschafft hätten, weiß ich nicht" "Der Wassermangel war schon sehr offensichtlich. Wir haben schon überlegt, den einen oder andere Baum herauszunehmen", sagt Brinker. Herausnehmen heißt hier: fällen. Doch schließlich verzichtete man doch auf den großen Schnitt mit der Kettensäge. Vor allem zwei der Baumgruppen machten Brinker ernsthafte Sorgen. "Dort haben wir den Boden aufgelockert und mit Mykorrhiza geimpft", berichtet Brinker. Der Bodenpilz Mykorrhiza soll die Nährstoffaufnahme der Baumwurzeln verbessern. "Ob es die Bäume ohne diese Hilfe geschafft hätten, weiß ich nicht", sagt der Grünflächenfachmann. "Aber jetzt sehen sie wieder gut aus." Dazu dürften auch die Niederschläge der vergangenen Monate beigetragen haben. Nach relativ regenreichem Frühjahr wartet der Sommer 2023 zwar wieder mit Rekord-Temperaturen auf, aber immerhin regnete es immer mal zwischendurch. Von einer Erholung der Bäume möchte er noch nicht sprechen, "das wäre zu früh", sagt Brinker. "Aber wenn wir noch einen extrem trockenen Sommer bekommen hätten, dann wäre es schlimm geworden", ist er überzeugt. Immerhin habe sich die Lage durch den Regen der vergangenen Monate ein wenig entspannt. "Ich bin sehr erleichtert, nicht nur wegen der Platanen, sondern wegen der Bäume allgemein." "Die Allee des Weltklimas ist kein einfacher Standort" Auch dem Verdacht, dass die Platanen im Aqua Magica Park vom Massaria-Piz befallen sein könnten, gingen die Baumfachleute nach. "Wir haben wirklich sämtliche Bäume untersucht", versichert Brinker. Den Massaria-Pilz habe man dabei nicht entdeckt. Dass die Bäume im unteren Bereich trockene Äste bilden, sei ein normaler Vorgang, sagt Brinker. "Wir wollten das Totholz auch schon im Frühjahr heraussägen, aber das haben wir nicht geschafft. Das wollen wir nun im Herbst nachholen", kündigt Brinker an. Die Frage ist aber: Warum leiden die Platanen, die dank ihrer Herkunft aus dem südlichen Europa an sich gut mit Hitze und Trockenheit umgehen können, im Aqua Magica Park so unter den Wetterbedingungen? "Die Allee des Weltklimas ist kein einfacher Standort", erläutert Brinker. Was da alles im Untergrund des ehemaligen Ziegeleigeländes liege, wisse man so genau nicht. Durch den schweren, tonhaltigen und verdichteten Boden sei das aber jedenfalls "kein bevorzugter Standort", so Brinker.

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