Sterne-Koch Ralf Zacherl kocht in Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen. Wenn es um Tomaten geht, dann schwört Ralf Zacherl auf die Dose. Vorausgesetzt, dass die Qualität stimmt. Denn: &bdquo;Das Wichtigste beim Kochen ist das Einkaufen. Die Qualität ist das A und O“, sagt der bekannte Fernsehkoch, bevor er auf dem Kortenhof in Eidinghausen-Wöhren den Herd anschmeißt. Zacherl war bereits zum zweiten Mal der Publikumsmagnet bei der Hausmesse des Unternehmernetzwerks "Black Table". Und machte dem Spruch auf seiner schwarzen Schürze auch lukullisch alle Ehre: &bdquo;Glücklich-Macher“. Nicht nur glücklich, sondern auch gesund sollen die beiden Gerichte machen, die sich der Star-Koch für seinen Auftritt auf der Hausmesse ausgewählt hat: &bdquo;Gerösteter Brokkoli auf orientalischer Linsencreme“ und &bdquo;Ceviche vom Königsbarsch mit Batate“. Um herauszufinden, ob die beiden Speisen wirklich glücklich machen, brauchten die Gäste auf dem Kortenhof vor allem Glück. Denn die Lostrommel entschied am Sonntag darüber, wer sich das Festmahl auf der Zunge zergehen lassen durfte. &bdquo;Wellness für den Körper“ Als &bdquo;Wellness für den Körper“ beschreibt Ralf Zacherl seinen gerösteten Brokkoli auf orientalischer Linsencreme. &bdquo;Auch, weil die ballastreichen Zutaten die freien Radikalen fangen, den Blutdruck senken, gut für das Immunsystem sind und sich auch in der Krebsvorsorge bewähren“, sagt der Starkoch. Und legt los. Als Erstes häutet der 51-Jährige Zwiebeln und Knoblauch, dann wird das Kokosöl erhitzt. Als die Kurkuma dran ist, zieht sich Ralf Zacherl Gummihandschuhe über. Und sagt: &bdquo;Die wird nicht umsonst Gelbwurz genannt. Denn sie färbt höllisch“. Als sich der Duft des erhitzten Kreuzkümmels über dem Hof verteilt, ist klar, was der Koch mit dem markanten Kinnbart meint, wenn er die Linsencreme als ein Gericht bezeichnet, &bdquo;das durch die Decke geht“. Den Brokkoli hat Zacherl erst spät für sich entdeckt. &bdquo;Früher habe ich das Gemüse geradezu verachtet“, sagt der Spitzenkoch. Apropos früher: &bdquo;Als ich vor 36 Jahren meine Ausbildung gemacht habe, hätte ich niemals gedacht, dass ich einmal die vegane Küche für mich entdecken könnte. Das hat sich komplett gedreht“, sagt der 51-Jährige im Rückblick auf seine Karriere. Und erzählt, dass die Kundschaft in seinem Berliner Restaurant &bdquo;Schmidt Z & KO“ überwiegend vegetarisch isst. Ob er selbst ein Lieblingsgericht hat? &bdquo;So was habe ich nicht. Das wechselt alle paar Monate, ungefähr acht Mal im Jahr. Zurzeit ernähre ich mich überwiegend von Gazpacho. Aber ich freue mich schon auf die Steinpilze. Oder am Ende des Jahres auf die Gans. Und danach beginnt jedes Jahr wieder die Vorfreude auf den Spargel“, beschreibt Ralf Zacherl seine Vorlieben. Sophie Speckmann steht ganz vorne am Herd um dem Meisterkoch möglichst gut in die Töpfe schauen zu können. Denn die Elfjährige aus Volmerdingsen hat ein für ihre Altersklasse ungewöhnliches Hobby: Sie kocht leidenschaftlich gern. &bdquo;Vor allem schnelle und einfache Gerichte. Gestern zum Beispiel gab es eine Blätterteigpizza“, erzählt Mutter Maren. Klar, dass Sophie sich ein Bild davon machen muss, was die Konkurrenz zu bieten hat. Eine Dreiviertelstunde später ist das Werk vollbracht. Herbert Müller ergattert eine Geschmacksprobe. Und ist absolut begeistert: &bdquo;Drei Sterne“, lobt der Senior die Kochkünste des Profis. Gerösteter Brokkoli auf orientalischer Linsencreme – das Rezept Die Zutaten (vier Personen): Zwei Teelöffel natives Kokosöl, 1 Teelöffel Kreuzkümmel, zwei kleine Zwiebeln, zwei Knoblauchzehen, 200 g rote Linsen, 400 g gehackte Schältomaten, 1 Esslöffel frischer Kurkuma, 1 Esslöffel Ingwer, 100 Milliliter Kokoscreme, eine halbe Bio-Limone, 1 Brokkoli, 2 Esslöffel Olivenöl, Meersalz, Sojasoße, Zimt, Honig. Chilipulver Die Zubereitung: Zwiebel, Ingwer, Kurkuma, Knoblauch schälen und in dünne Scheiben schneiden. Den Kreuzkümmel in einen Topf geben, erhitzen bis er duftet, danach das Kokosöl, Zwiebeln, Ingwer, Knoblauch und Kurkuma zugeben und Zwiebeln. Alles kurz anschwitzen, salzen und mit Linsen, Tomaten, Kokoscreme und 150 Millilitern Wasser auffüllen. Die Hitze reduzieren, einen Deckel drauflegen, circa 15 Minuten weich schmoren und nicht vergessen ab und zu umzurühren. Danach cremig pürieren, mit Chili, Zimt, Limonenabrieb, Limonensaft, Sojasoße und Honig abschmecken. In der Zwischenzeit den gewaschenen Brokkoli putzen, größere Röschen halbieren, mit Salz und Zucker marinieren, in Olivenöl anbraten, die Hitze reduzieren und bissfest goldbraun fertig braten. Kurz vor dem Servieren mit etwas Sojasoße ablöschen und auf der Linsencreme anrichten. Tipp: Wer es nicht vegan möchte, kann auch noch Fetawürfel dazugeben und mit fein geschnittenen Peperoni und frischen Kräutern garnieren.

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