Wahl in Bad Oeynhausen: Klassisches Kopf-an-Kopf-Rennen

Bad Oeynhausen. Die große Überraschung blieb aus. Die Wähler in Bad Oeynhausen entschieden sich für das klassische Duell Rot gegen Schwarz. Sie schicken Amtsinhaber Achim Wilmsmeier am 27. September in die Stichwahl gegen seinen Herausforderer von der CDU, Lars Bökenkröger. Dass dieser Wahlabend für beide ein Kopf-an-Kopf-Rennen werden würde, zeichnete sich schon früh ab. Bereits gegen 20 Uhr – es ist erst ein Drittel der Wahlbezirke ausgezählt – trennt die beiden großen Kontrahenten kein ganzes Prozent. Was für Achim Wilmsmeier eindeutig eine enttäuschende Erkenntnis ist. Überrascht sei er von dieser Konstellation nicht. &bdquo;Wir konnten uns dem Landestrend nicht entziehen" &bdquo;Aber ich hätte mir schon vier, fünf Prozent mehr erhofft", sagt Wilmsmeier, der als Kandidat der SPD von BBO, Linken und UW unterstützt wird. &bdquo;40 Prozent plus X" lautet Olaf Winkelmanns Wunschformel für Wilmsmeier. Dass diese Rechnung nicht aufging, geht nach Wilmsmeiers Einschätzung auch auf Kosten der SPD. &bdquo;Wir konnten uns dem Landestrend nicht entziehen", sagt er. In die Stichwahl gehe er zuversichtlich, sagt Wilmsmeier. Und er gründet diese Hoffnung auch auf Stimmen der Grünen. &bdquo;Gerade grüne Wähler haben ja gemerkt, wie viel Gutes wir in den letzten fünf Jahren durchgesetzt haben", sagt Wilmsmeier und führt die Themen ÖPNV und Klimaschutz an. Blickt Wilmsmeier neidisch auf seine Heimatstadt Löhne, in der sein Amtskollege Bernd Poggemöller den Durchmarsch zur Wiederwahl schaffte? Klar wäre das schön gewesen, gesteht Wilmsmeier. &bdquo;Aber die Verhältnisse sind hier eben ein wenig anders." Für Lars Bökenkröger geht von dem Wahlergebnis ein klares Signal aus. &bdquo;Bad Oeynhausen will den Wechsel an der Spitze der Stadt", interpretiert der CDU-Kandidat das Wählervotum. &bdquo;Schließlich gibt es eine klare Mehrheit gegen den amtierenden Bürgermeister." In den nun folgenden zwei Wochen Wahlkampf vor der Stichwahl will er weiter auf seine Themen Bürgernähe, Ordnung und Sauberkeit, Radwege und die Mindener Straße bauen. Aber auch die Bali-Therme, für deren Wiedereröffnung es derzeit keinen Termin gibt, sei für ihn ein zentrales Thema. &bdquo;Ich erwarte vom nächsten Bürgermeister – wenn er denn Bökenkröger heißt – dass er das persönliche Gespräch mit den Betreibern sucht." Ob er den Thermen-Eigentümern denn als Bürgermeister auch Zuschüsse aus der Stadtkasse zahlen würde, lässt Bökenkröger offen. &bdquo;Dafür müsste es eine Mehrheit im Rat geben. Das sollte ein Bürgermeister nicht allein entscheiden", sagt er. &bdquo;Das beste Ergebnis, das wir je hatten" Mit sehr achtbarem Ergebnis, aber doch chancenlos auf einen Platz in der Stichwahl schnitt Volker Brand, der Kandidat der Grünen, ab. Allein schon das gute Abschneiden der Grünen bei der Ratswahl – &bdquo;das beste Ergebnis, das wir je hatten" – sei ein Beleg dafür, dass es richtig gewesen sei, einen eigen grünen Kandidaten in die Bürgermeisterwahl zu schicken. Zwischenzeitlich habe er viel Zuspruch erfahren, &bdquo;so dass ich schon gedacht habe: Es könnte klappen", gesteht Brand. Immerhin könne sich sein Ergebnis sehen lassen, sagt er. &bdquo;Und so gehe ich eben weiter zur Schule und verdiene meine Brötchen dort", so der Lehrer. Eine Empfehlung an die Wähler, die ihm ihre Stimme gegeben haben, für die Stichwahl in zwei Wochen will Brand nicht geben. &bdquo;Nicht heute Abend", schränkt er ein. &bdquo;Das muss erstmal besprochen werden." &bdquo;Da sieht man, wie konservativ Bad Oeynhausen wählt" Abgeklärt sieht Henning Bökamp, Kandidat der FDP, sein Wahlergebnis. &bdquo;Es ist wie es ist", sagt der Liberale. Er habe gehofft, dass es etwas mehr werde, räumt er ein. Und gibt seinen Wählern eine klare Empfehlung. &bdquo;Mit Lars Bökenkröger gibt es weit mehr inhaltliche Schnittmengen", so Bökamp. &bdquo;Da sieht man, wie konservativ Bad Oeynhausen wählt", sagt der unabhängige Bürgermeisterkandidat Werner Birtsch. &bdquo;Ich hatte damit gerechnet, dass die Grünen den beiden Großen noch ein Schnippchen schlagen", berichtet er. Mit seiner Kandidatur soll sein politisches Engagement in Bad Oeynhausen aber nicht enden. &bdquo;Jetzt fängt die Arbeit erst richtig an. Ich mache außerparlamentarisch weiter", kündigt er an.

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