Gärtnerei ist die Lebensaufgabe für Volmerdingser Diamant-Paar

Bad Oeynhausen-Volmerdingsen. Das Treibhaus der eigenen Gärtnerei in Volmerdingsen war ihr erstes großes Projekt, dass sie gemeinsam gestemmt haben. Anfang der 60er Jahre war das. Und Roswitha und Heinrich Kramer waren damals noch ein junges Ehepaar. Heute feiern sie ihre diamantene Hochzeit. &bdquo;Wunderschön, sonnig und warm" war das Wetter heute vor 60 Jahren, erinnert sich Roswitha Kramer noch ganz genau an ihren Hochzeitstag. Und genauso wie der Polterabend wurde er damals im Weinhaus Möhle gefeiert. Über einen Verwandten war Heinrich Kramer an eine Kapelle gekommen und die spielte für den Hochzeitstanz natürlich einen Walzer. Aus Schlesien in den Westen geflohen Kennengelernt hatte sich das Paar aber schon viel eher. Und zwar sechs Jahre zuvor beim Turnen im CVJM Volmerdingsen. 16 Jahre war Roswitha Bracke damals jung. Und ihr späterer Mann gerade mal zwei Jahre älter. Ab da trafen sich die jungen Leute regelmäßig. Und waren für ihr Alter schon sehr mobil. &bdquo;Weil mein Mann ein Motorrad hatte", erinnert sich Roswitha Kramer an diese Zeit. Fünf Jahre zuvor war sie mit ihrer Mutter aus dem schlesischen Görlitz in den Westen geflohen. &bdquo;Schwarz über die Grenze", weiß die heute 82-Jährige noch ganz genau. Ihre Mutter fand eine Anstellung auf dem Wittekindshof in Volmerdingsen. Und Tochter Roswitha wurde vorerst in Bergkirchen im Kinderheim untergebracht. Als dann später die Verbindung zu ihrem Heinrich immer enger wurde, half sie samstags regelmäßig in der Gärtnerei aus. Schließlich hatte sie Verkäuferin gelernt und bereits eine Anstellung im Volmerdingsener Konsum gefunden. 1964, fünf Jahre nach ihrer Hochzeit war es dann soweit: Roswitha und Heinrich Kramer übernahmen den Gemüsehandel der Eltern und bauten ein Treibhaus für ihre zukünftige Gärtnerei. Das waren Jahre harter Arbeit. &bdquo;Wir sind oft erst zur Nachtvorstellung in das Kino gegangen, weil wir bis dahin zu tun hatten", erinnert sich Roswitha Kramer. Und: &bdquo;Für Hobbies blieb da keine Zeit. Auch wenn ich viele Jahre in Volmerdingsen Mitglied im Heimatverein, im Sportverein, in der Feuerwehr und bei den Johannitern war", ergänzt ihr Mann. Dazu kamen noch die drei Kinder des Paares. "Endlich Zeit gehabt, zu verreisen" Was die schönsten Jahre ihrer Ehe waren? Da muss Roswitha Kramer nicht lange überlegen: &bdquo;Das war, als unsere Kinder größer und selbstständiger wurden und unsere Tochter sich in den Betrieb eingearbeitet hat. Da hatten wir endlich Zeit, miteinander zu verreisen". Und seitdem haben die Kramers viel von der Welt gesehen. &bdquo;Wir waren oft auf Rhodos und Mallorca, sogar in Kenia und in der Dominikanischen Republik. Und der sommerliche Urlaub auf Helgoland ist längst zur Tradition geworden", gibt Heinrich Kramer Beispiele. Einen Heiratsantrag würde der Gärtner seiner Frau auch heute wieder machen. &bdquo;Sie war und ist nicht nur sehr hübsch, sondern mit ihr konnte ich auch etwas gemeinsam aufbauen", sagt der heute 84-Jährige. Und seine Frau ergänzt: &bdquo;Es passte einfach". Besonders froh ist das Ehepaar, dass sie auch heute noch in der Gärtnerei gebraucht werden. &bdquo;Meine Frau erledigt die Fleurop-Aufträge und ich binde Kränze und organisiere den Betrieb", sagt Heinrich Kramer. Und freut sich darüber. Jüngstes der vier Enkelkinder wird in der Kirche singen Gefeiert wird das besondere Ehejubiläum mit Familie und Freunden." Unser größtes Geschenk wird sein, dass die jüngste unserer vier Enkelkinder morgens in der Kirche für uns singen wird. Sie hat eine wunderbare Stimme", weiß Roswitha Kramer. Auf was das Ehepaar hofft?: &bdquo;Dass wir weiterhin gesund bleiben und noch ein paar Jahre in der Gärtnerei mithelfen können", sind sich beide einig.

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