Mit Radlader umgekippt

16-Jähriger bei Arbeitsunfall in Bad Oeynhausen lebensgefährlich verletzt

Der 16-Jährige ist nach ersten Ermittlungen mit einem Radlader umgekippt und wurde eingeklemmt. Die Leitstelle alarmierte einen Rettungshubschrauber.

Ein junger Mann wurde bei einem Arbeitsunfall in Bad Oeynhausen lebensgefährlich verletzt. | © Ulf Hanke

02.10.2025 | 02.10.2025, 20:30

Bad Oeynhausen. Ein 16 Jahre alter Jugendlicher ist am Donnerstagmorgen bei einem Arbeitsunfall mit einem Radlader auf der Großbaustelle zur Renaturierung der Werre eingeklemmt und offenbar lebensgefährlich verletzt worden. Wie Polizei und Feuerwehr am späten Nachmittag mitteilten, saß der Jugendliche gegen 8 Uhr am Steuer des Baufahrzeugs, als er auf einem Erdweg an der Werre die Kontrolle über seinen Radlader verlor.

Das Baufahrzeug rutsche nach Angaben der Feuerwehr vom Uferdamm eine Böschung herunter, allerdings nicht in Richtung Werre, sondern in Richtung Kanalstraße. Das Fahrzeug kippte um und begrub den jungen Mann unter sich. Er wurde offenbar im Beckenbereich eingeklemmt und erlitt schwerste Verletzungen.

Die mit den Erdarbeiten beauftragte Abrissfirma hat auf dem Parkplatz der Sielterrassen, dem heutigen Restaurant „Da Angelo“, ein Baulager eingerichtet. Die eigentliche Baustelle für die Erdarbeiten befindet sich im Bereich der Stadt Löhne am sogenannten Werre-Knie. Die Erdarbeiten sind dort bereits im vollen Gange. Der Unfallort war für die Rettungskräfte deshalb nur schwer zu erreichen.

Rettung gestaltete sich anspruchsvoll

Nach Angaben von Feuerwehr-Einsatzleiter Olaf Brandt gestalteten sich Rettung und Patientenversorgung wegen des weichen Untergrundes und der weiten, unbefahrbaren Wege weitab vom Unfallort sehr anspruchsvoll. „Wir haben unser Material mit der Hand geschleppt“, so Brandt im Gespräch mit der NW.

Die Rettungskräfte versorgten den Eingeklemmten, der zunächst noch ansprechbar war. Ein Notarzt leitete noch vor Ort eine Narkose ein. Erste Versuche, den umgekippten Radlader mit einem Kettenbagger anzuheben und den Jugendlichen zu befreien, schlugen fehl. Der Radlader war offensichtlich zu schwer. Der Feuerwehr gelang es aber, aufblasbare Hebekissen so zu positionieren, dass das Fahrzeug nach angehoben und der junge Mann gerettet werden konnte.

Das Unfallopfer wurde nach etwa einer Dreiviertelstunde mit einem Rettungswagen ins Mindener Klinikum gebracht. Weil zunächst nicht ausgeschlossen werden konnte, dass der junge Mann lebensgefährlich verletzt worden war, forderten die Einsatzkräfte zusätzlich auch einen Rettungshubschrauber an. Christoph 13 landete auf dem Baufeld, kam aber letztlich nicht zum Einsatz.

Notfallseelsorger kümmern sich um Kollegen

Um die drei Kollegen des jungen Mannes kümmerten sich mitalarmierte Notfallseelsorger. Und um die Mitarbeiter des Rettungsdienstes und der Feuerwehr das psychosoziale Unfallteam der Feuerwehr. Nach zwei Stunden am Unfallort beendete die Feuerwehr ihren Einsatz.

Die Polizei leitete Ermittlungen zum Unfallhergang ein. Außerdem wurde das Amt für Arbeitsschutz der Bezirksregierung Detmold informiert, wie es bei Arbeitsunfällen vorgeschrieben ist. Der Unfall wirft Fragen zum Jugendarbeitsschutz auf. Nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz dürfen Minderjährige nur eingeschränkt beschäftigt werden. Gefährliche Tätigkeiten sind grundsätzlich untersagt. Zulässig ist dies lediglich im Rahmen einer Ausbildung, wenn besondere Schutzmaßnahmen eingehalten und eine fachkundige Aufsicht gewährleistet sind.

Ob diese Voraussetzungen im vorliegenden Fall erfüllt waren, ist offenbar auch Gegenstand der laufenden Untersuchungen.

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