
Oerlinghausen. Mit einem musikalischen Überraschungspaket hat sich die „MusikSzene Oerlinghausen“ vom Jahr 2019 verabschiedet. Jörg Czyborra, der die vielen Besucher im „CheckIn“ mit Liedern von Erich Kästner, Reinhard Mey und Hannes Wader beschenkte, hatte im Vorfeld weitere Sänger und Instrumentalisten gewinnen können. Für eine junge Musikerin war es der erste öffentliche Auftritt.
Neun Bands und Solisten hatten seit dem Start der Konzertreihe unter dem Label „MusikSzene Oerlinghausen“ bei den insgesamt 13 Konzerten ein breit gefächertes Repertoire präsentiert. Einige waren mehrfach zu Gast. Alle sind in der Region zu Hause. Im Sommer fanden drei Konzerte unter freiem Himmel statt. „Je nach Wetter waren alle Auftritte gut bis sehr gut besucht“, berichtete Horst Neumann. Gemeinsam mit Alfredas Lutz zieht er die Organisationsfäden im Hintergrund. „Wir sind aber nicht die Veranstalter“, betonen beide. Dieser Part liege bei den jeweiligen Betreibern der Veranstaltungsorte.
Zumeist war das bisher das „CheckIn“ am Segelflugplatz, zwischendurch außerdem die „Klappe 30, die II.“ oder der Kastanienkrug. „Im Jahr 2020 wird dann auch der Berggasthof dabei sein“, kündigt Horst Neumann an. An jedem ersten Mittwoch im Monat kann das Publikum Livemusik erleben. Die immer wieder entstehende Kneipenatmosphäre mit Bistro-Charakter „wissen die Musikliebhaber zu schätzen“ und auch das entstehende Miteinander. „Die Leute sollen sich treffen und kommunizieren.“ Das scheine zu funktionieren.
Unterhaltend-frisch, nachdenklich-witzig und musikalisch-liebevoll – so gestaltete sich das erste Konzert Anfang April dieses Jahres mit Liedermacher Andreas Klaude aus Sennestadt. Die Band „carlmeinhardt“ begeisterte mit deutschsprachiger Popmusik und groovenden Beats, das Accoustic-Trio „Latin Rocks“ mit mehrstimmigem Gesang in verschiedenen Sprachen und die Lehrerband „Mobbing Dick“ mit rockigen Titeln. Jörg Czyborra sang mit den Segelflugzeugen im Rücken.
Skyfall – ein Solo mit 14 Jahren
„Hot Club Schilske“ hatte Gypsy-Swing im Stile von Django Reinhardt im musikalischen Gepäck, „Straigt2Soul“ mit Stefanie Mohnfeld servierte Lieblingslieder von den 70ern bis heute und auch die David-Clarke-Band sorgte für Stimmung. „Die Planungen bis Mitte 2020 stehen schon“, bestätigt Horst Neumann. Starten wird die Konzertreihe 2020, die wiederum zur Belebung der Musikszene in der Bergstadt beitragen soll, am 5. Februar ab 19 Uhr mit dem Auftritt von „carlmeinhardt“. Wichtig sei es, auch Nachwuchskünstlern eine Chance zu geben, betont Neumann.
Das ist bei der letzten Veranstaltung des Jahres mit insgesamt fünf verschiedenen Interpreten hervorragend geglückt. Jörg Czyborra hatte Lina Holwitt eingeladen. Die Neuntklässlerin des Niklas-Luhmann-Gymnasiums war die Entdeckung des Abends. Bei ihrem Premierenauftritt außerhalb der familiären Reihen sang die 14-Jährige – begleitet von ihrer Mutter Britta Holwitt am Klavier – mit klarer Stimme unter anderem „Skyfall“ und „Imagine“.
Singer-Songwriter und Straßenmusiker Stefan Just brachte die Zuhörer zum Mitsingen. Mit Thorsten Hasselberg und Jesse Tayler standen als Duo „Wood n Steel“ zwei in Oerlinghausen bekannte Interpreten auf der Bühne. Für einen Gänsehautmoment hatte insbesondere das Duett von Jörg Czyborra und Lina Holwitt beim „Up Where We Belong“ besorgt.