Krimi-Premiere

Wölfe heulen auch musikalisch

Volles Haus bei der Premierenlesung von Jörg Czyborras neuem Krimi „Sennewölfe“. Der Autor ist erfolgreicher als Sebastian Fitzek – jedenfalls in der Bergstadt.

Krimiautor Jörg Czyborra und Cerrin Wehrmann-Ristau sind mit der Veranstaltung sehr zufrieden. Mehr als 150 Krimifans sind zur Premierenlesung der "Sennewölfe" gekommen. | © Gunter Held

Gunter Held
23.11.2024 | 23.11.2024, 00:00

Oerlinghausen. Die Bergstadt hat etwas Besonderes. Hier leben zwei erfolgreiche Krimiautoren: Joachim H. Peters, der Routinier, der bereits mehr als 20 Bücher veröffentlicht hat und vor Kurzem sein neues Buch „On the road to Dingsbums“ in der Mensa der Heinz-Sielmann-Schule vorgestellt hat.

Der andere ist Jörg Czyborra, quasi ein Newcomer, der jetzt seinen dritten Lipperland-Krimi in einer Premierenlesung dem Oerlinghauser Publikum präsentierte. Und Cerrin Wehrmann-Ristau, Inhaberin der Buchhandlung Blume, die die Veranstaltung organisiert hatte, wartete noch zwei weiteren guten Nachrichten für Jörg Czyborra auf: Sein aktueller Krimi „Sennewölfe“, gerade ein paar Tage auf dem Markt, ist öfter verkauft worden als „Das Kalendermädchen“, der neue Thriller von Sebastian Fitzek – in Oerlinghausen. Und bei der Lesung von Spiegel-Bestseller-Autor Martin Walker waren weniger Besucher in der Mensa der Heinz-Sielmann-Schule als bei Czyborra. Solche Infos stimmen froh und so begann Czyborra die Lesung entsprechend gut gelaunt und motiviert: Er freue sich, hier über den Wolf, wissenschaftlicher Name Canis lupus, zu sprechen unter besonderer Berücksichtigung der . . . ach, falsches Manuskript – und schon lachte das Publikum.

Lieder mit Wölfen

Da Jörg Czyborra seine Lesungen mit musikalischen Beiträgen aufpimpt, erfuhren die Zuhörer: „Es war gar nicht so einfach, Lieder zu finden, in denen ein Wolf vorkommt. Doch es gelang: Das Publikum kam in den Genuss von Peter Maffays „Wölfe“ und natürlich sang er auch über den alten Wolf der unvergleichlichen Hildegard Knef.

Doch natürlich gab es auch Auszüge aus dem Roman, der Abend war schließlich eine Lesung. Czyborra stellte die Protagonisten vor: den Hobbyermittler Christian Kupery, dessen Gattin die Oerlinghauser Buchhandlung führte, und der sich gern als Assistent der Geschäftsleitung bezeichnete (Ähnlichkeiten zu lebenden Personen seien nur zufällig), dann Jens Pölter, allgemein als der Trapper bekannt, weil sich sein Leben hauptsächlich in der Natur abspielte.

Die Auszüge waren alle aus dem vorderen Teil des Buches, schließlich sollten sie Lust auf mehr machen und Cerrin Wehrmann-Ristau hatte doch tatsächlich auf dem Büchertisch im hinteren Teil der Mensa eine erkleckliche Anzahl von Exemplaren liegen.

Immer wieder kam Czyborra auf die zufällige Ähnlichkeit seines Hobbyermittlers mit dem Autor zu sprechen, kramte Geschichtchen hervor, die auf die beiden vorher erschienenen Romane „Ochsentour“ und „Sennefeuer“ Bezug nahmen. Und kehrte dann doch wieder zu den Sennewölfen zurück und zu der Leiche, die der Trapper gefunden hatte – mitten in der Senne, auf dem Truppenübungsplatz. Er erzählte auch, wie er auf die Idee gekommen ist, den dritten Krimi in der Senne spielen zu lassen. Grund war ein Foto in einem Buch über die Senne und die Umsiedlung der Bewohner des Dorfes Haustenbeck. All das spielt in dem lesenswerten Krimi eine Rolle und die Lesung machte Lust, das Buch zu lesen.