Von
Janet König
09.04.2019 | 09.04.2019, 18:17
Lügde
Der Betreiber des Campingplatzes „Eichwald" in Lügde will endlich mit dem düsteren Kapitel abschließen.
Lügde-Elbrinxen. Der Tatort des tausendfachen Kindesmissbrauchs auf dem Campingplatz „Eichwald" ist bald Geschichte. Betreiber Frank Schäfsmeier hat am Dienstag begonnen, die Baracke des Hauptverdächtigen Andreas V. abzureißen. Mit einem Bagger soll die Parzelle beseitigt werden, auf der mindestens 40 Kinder Opfer des 56-jährigen Dauercampers geworden sein sollen.
Monatelang war der Bereich abgesperrt, zwei Ermittlungsteams – erst Lippe, dann Bielefeld – führten mehrere Durchsuchungen durch, immer wieder wurden dabei neue Beweismittel gefunden. Nach der Freigabe des Tatorts hatte der Campingplatzbetreiber nur darauf gewartet, auch die nötige Rechtssicherheit für den Abriss zu bekommen.
„Am liebsten hätte ich die ganze Parzelle direkt dem Erdboden gleich gemacht", sagte Schäfsmeier noch in der vergangen Woche. Der Bagger müsse sich nun durch einen wahren Bretterwall kämpfen. Denn Andreas V. habe immer wieder neue Zäune um seine Baracke gebaut, wenn der Müll Überhand genommen hatte. Der 56-Jährige hatte die Parzelle in den vergangenen zehn Jahren nach dem Tod seiner Eltern verkommen lassen.
Nun will der Betreiber endlich mit dem Kapitel abschließen. Der Abriss sei dafür ein wichtiger Schritt. Die Beseitigung wird laut Schäfsmeier nicht billig, vom ehemaligen Bewohner sei jedoch vermutlich nichts zu holen. Andreas V. sitzt seit dem 6. Dezember in U-Haft. Der Prozess soll im Juni beginnen.
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