Detmold (lz/nw). Acht Prozent hält der Kreis Lippe am Flughafen Paderborn – und die will er jetzt gerne gegen eine Abstandszahlung abgeben. Der Ausstieg aus der Paderborner Flughafengesellschaft ist beschlossene Sache, der Kreisausschuss hat sich darauf am Donnerstagabend in nicht-öffentlicher Sitzung geeinigt.
Landrat Dr. Axel Lehmann hat den Auftrag, mit Landrat Manfred Müller (CDU) zu verhandeln, denn mit knapp 57 Prozent ist der Kreis Paderborn größter Anteilseigner des Flughafens. Wie berichtet, will auch Gütersloh aussteigen.
Die Kritik seitens der lippischen Politiker wird seit Jahren immer lauter. Es fehlte ein Konzept. Zuletzt wurden die Verluste für 2020 auf 6,7 Millionen Euro geschätzt. Die Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Lippe waren immer wieder angezweifelt worden, zumal die Fluggastzahlen rückläufig sind. "Wir verhehlen nicht, dass Verwaltung und Politik des Kreises in den vergangenen Jahren oft nicht mit den Entscheidungen einverstanden waren [...]. Nun wollen wir den anderen Gesellschaftern nicht mehr im Weg stehen", erklärt Rainer Grabbe, Kämmerer des Kreises Lippe.
Kreis will finanzielle Verpflichtungen erfüllen
Laut Pressemitteilung gibt es mehrere Gründe für den Ausstieg: Die finanzielle Lage des Flughafens habe sich durch die Corona-Pandemie verschärft, das Umwelt- und Klimabewusstsein der Menschen habe sich verändert und der Airport habe sich immer mehr in Richtung Touristik entwickelt.
Geplant ist eine Insolvenz in Eigenregie, der Betrieb soll deutlich verkleinert werden. Über die Höhe der Abfindung muss der Kreis nun verhandeln, seinen Verpflichtungen will der Kreis auch nachkommen. Die Bewertung des Plans sei angesichts der Corona-Pandemie schwierig, heißt es vom Kämmerer. „Mit dem finanziellen Beitrag erfüllen wir nicht nur unsere vertraglichen Verpflichtungen, sondern stellen Geld für die Sanierung zur Verfügung."