Wer wird Landrat im Kreis Paderborn? Timm Kuhlmann im Kandidatencheck

Was motiviert Sie, für das Amt des Landrats zu kandidieren? Mich motiviert, Politik und Verwaltung am Alltag auszurichten. Ich bin Vater einer neugeborenen Tochter und Stiefvater zweier Töchter, die in Paderborn studieren. Aufgewachsen in einer Arbeiterfamilie habe ich später als Führungskraft in Privatwirtschaft und Sozialwesen Verantwortung getragen und berufliche Auslandserfahrung gesammelt. Diese Perspektiven prägen meinen Blick: Eine zuhörende, verständliche Kreisverwaltung soll verlässlich entscheiden, Brücken bauen und Chancen eröffnen. Ich stehe für sozialen Zusammenhalt, Geschlechtergerechtigkeit und Respekt – mit klarer Haltung gegen Hass und Hetze. Wo drückt der Schuh am meisten im Kreis Paderborn, wo liegen Ihre Prioritäten? Am stärksten drückt der Schuh bei Mobilität, Kinderbetreuung, Wohnen, Miteinander und Klimavorsorge. Ich will dichtere Takte, Rufbusse im ländlichen Raum und sichere Rad- und Fußwege. Perspektivisch erprobe ich mit Unternehmen einen freiwilligen Einstieg in einen beitragsärmeren ÖPNV über eine geringe Umlage (0,3 Prozent) – Ziel: dauerhaft kostenfrei. Kitas brauchen verlässliche Öffnungszeiten, gute Bedingungen und mehr Fachkräfte; Gebühren sollen sinken – perspektivisch kostenfrei. Wohnen: Bestände aktivieren, klare Sozialwohnungsquote und gemeinwohlorientiertes Bauen. Klimaschutz konkret: Entsiegeln statt Flächenfraß, Schwammstadt und Hitzeschutz, Photovoltaik auf Kreisdächern, kommunale Wärmeplanung. Die regionalen Wohlfahrtsverbände stärke ich durch verlässliche Mitfinanzierung, Entbürokratisierung, niedrigere Eigenanteile und mehrjährige Partnerschaften. Beteiligung fördern wir über einen einfachen Bürgerfonds. Die Kosten beim Kreis (Personal und vor allem die Kreisumlage) sind immer ein Kritikpunkt der Kommunen. Wie wollen Sie die Kostenspirale stoppen oder sogar zurückdrehen? Die Kreisfinanzen brauchen Planbarkeit. Ausgaben an Wirkung ausrichten (Outcome-Budgeting), Doppelstrukturen abbauen. Prävention statt Reparatur: Frühe Hilfen sowie Schulden- und Wohnungslosigkeitsprävention sparen hohe Folgekosten. Beschaffung, IT und Fuhrparks interkommunal bündeln; Prozesse medienbruchfrei digitalisieren; Bürgerservice verbessern. Fördermanagement professionalisieren. Besseres Personalmanagement – klare Abläufe, verlässliche Ausstattung, weniger Befristung – senkt Fluktuations- und Krankheitskosten. Ergebnis: ein mehrjähriger, transparenter Pfad für stabile Kreisumlagen statt Jahresschocks. Lesen Sie auch: Die große Übersicht: Alle Landrats- und Bürgermeister-Kandidaten für den Kreis Paderborn Als Landrat sind Sie auch Vorsitzender der Aufsichtsrats des Flughafens und Leiter der Kreispolizeibehörde. Wie wollen Sie in diesen weiteren, sehr wichtigen Bereichen wirken oder sogar etwas verändern? Flughafen Paderborn/Lippstadt: Zielvereinbarungen, Transparenz und Diversifizierung – mehr Luftrettung, Ausbildung und Technik; bessere Bus-/Bahn-Anbindung. Subventionen müssen sinken; trägt das Geschäftsmodell dauerhaft nicht, erarbeiten wir mit den Eigentümern einen Konversionsplan. Als Leiter der Kreispolizeibehörde stehe ich für Rechtsstaatlichkeit, Bürgernähe und Deeskalation. Schwerpunkte: Schutz vor häuslicher Gewalt, konsequentes Vorgehen gegen Rechtsextremismus, Hasskriminalität und Antisemitismus, starke Prävention in Schulen und Vereinen, verlässlicher Opferschutz. Regelmäßige Lageberichte und Bürgersprechstunden schaffen Vertrauen. Auch interessant: Linke in Paderborn jubeln über Wiedereinzug in den Bundestag

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