Warburg wird zur Kunsthauptstadt: 99 Skulpturen in zehn Jahren

Warburg. Das Projekt nimmt Fahrt auf: Bis 2036 könnte das Warburger Land um 99 Kunstwerke reicher sein. Skulpturen, die in den Gemeinden Warburg, Borgentreich und Willebadessen entstehen und bleiben werden. Geschaffen von Künstlerinnen und Künstlern aus ganz Europa, aufgestellt im öffentlichen Raum, in den drei Städten und ihren Dörfern. Ein Großprojekt, das immer weitere Kreise zieht. Das Kulturprojekt zu den Internationalen Hansetagen, dem Mega-Event mit mehr als hunderttausend erwarteten Besuchern, das zum 1.000sten Geburtstag der Stadt in Warburg veranstaltet wird, hat jetzt einen Namen und ein Logo. Initiiert von der ehemals selbstständigen Marketingberaterin Anke Fabian beginnt damit eine weitere Planungsphase. Auch für die Touristiker in den Städten, die in der außergewöhnlichen Kunstaktion eine Chance sehen. Denn das Ansinnen hatte sie in Stadtverwaltungen, Lokalpolitik und Unternehmerrunden bereits vorgestellt und kräftig für das Projekt geworben. Schließlich landete das Konzept auf der Tagesordnung der Stadtratssitzungen. Und stieß bei den Politikerinnen und Politikern auf geteilte Meinung. Man dankte, staunte und diskutierte das Für und Wider. Stimmte dem Vorhaben aber am Ende zu. Wenn auch unter Vorbehalt. &bdquo;Sofern die Finanzen stimmen“, hieß es gewichtig in den Gremien in Warburg, Borgentreich, Willebadessen. Schließlich wurde eine Gesamtsumme in Höhe von gut 1,5 Millionen Euro genannt. Doch mit jeder ehrenamtlich geleisteten Stunde werde sich die Summe weiter verringern, da war und ist sich Koordinatorin Fabian sicher. Das große &bdquo;Figura“-Projekt startet &bdquo;Jede Stadt hat einen Ansprechpartner benannt“, berichtet Fabian. Wirtschaftsförderer Sören Spönlein ist es in Warburg, in Borgentreich Theresa Vandiken und in Willebadessen Alina Konerding. &bdquo;Alle haben begonnen mitzudenken“, freut sich die Projektmanagerin über die Unterstützung und die kurzen Wege. Doch fordere das auf zehn Jahre angelegte Kunstprojekt ihre ganze Aufmerksamkeit. Konkret verbringe sie derzeit gleich mehrere Stunden daheim vor dem Schreibtisch. Anträge auf finanzielle Fördermittel werden erarbeitet und formuliert. Durchaus eine Kunst, die im Alltag der Gemeindeverwaltungen den Sachverstand ganzer Abteilungen fordert. Fabian hat das Leader-Programm des Landes im Blick. Angedacht sei zudem ein erstes Crowdfunding. Das Motto: &bdquo;1.000 Leute spenden 10 Euro“. Skulpturenpark in Warburg: Ein Projekt mit Potenzial und Herausforderungen In der vergangenen Woche hatte es ein erstes Treffen im Haus Bethlehem auf dem HPZ-Gelände gegeben. &bdquo;Gut 20 Menschen kamen zusammen“, berichtet Fabian. Sie sprachen über die Bedeutung des wachsenden Skulpturenparks, der die Gemeinden im Südkreis verbinden soll. &bdquo;Drei Orte, neun Künstlerinnen und Künstler, neun Kunstwerke in 14 Tagen“, umreißt sie das Konzept. Beginnend in 2026 entstehen bis 2036 bei den Symposien je 33 Skulpturen für die Städte Willebadessen und Borgentreich und Warburg. Das Warburger Projekt findet Freunde Bildhauer und Schnitzer werden einmal im Jahr im Sommer in Ateliers im öffentlichen Raum tätig. Man werde dem Herstellungsprozess von Skulpturen aus Stein und Holz auf vielfältige Weise beiwohnen können, sagt Fabian und setzt auf großes Interesse und eine hohe Bürgerbeteiligung. Sie möchte in den Orten möglichst viele Vereine mit ins Boot holen, um Unterstützer, Helfer und Gastfamilien für die Künstler zu gewinnen. &bdquo;Je mehr wir werden, umso besser“, spielt sie auf den Grad der Vernetzung an. Niemand, der sich ehrenamtlich engagiere, solle über Gebühr belastet werden. Der Zuspruch ist groß: Vom Vorstand der Stiftung Europäischer Skulpturenpark in Willebadessen sagte Vorsitzender Stefan Feierabend Unterstützung zu. Ebenso wie die Mitglieder des Kunstvereins ArtDriburg. Die Erd-Charta Warburg gehöre zu den Kooperationspartnern, nennt Fabian ein weiteres Beispiel. &bdquo;Die Warburger Stadtwerke werden helfen, eine Webseite im Internet zu kreieren und zu betreuen.“ Nach einem Steuerberater, der das Projekt mit seinem Fachwissen unterstützen könnte, werde gesucht. Ein Logo mit hohem Wiedererkennungswert Monatliche Treffen sind terminiert. &bdquo;Ich träume davon, dass beim nächsten Treffen im Hotel Zeitgeist jeder und jede einen weiteren Gast mitbringt“, sagt Fabian. Im neuen Jahr öffne sich der Reigen auch in Willebadessen und Borgentreich. Konkret geht es um die weitere Planung, Organisation und Mittelakquise. Mammut-Projekt: Kunstwerke von Bildhauern sollen in Warburg Hunderttausende Besucher begeistern Das Logo stammt aus der Feder der gelernten Grafikdesignerin Susanne Wolf aus Brakel und visualisiert die Grundidee. &bdquo;Hammer und Meißel eines gezeichneten Männchens behauen, gestalten einen Buchstaben“, beschreibt Fabian, die mit Stahlkünstler Hans Kordes aus Verl auch schon einen künstlerischen Leiter für das Projekt gefunden hat. Er habe einen &bdquo;Blick für den Raum“, sagt sie und werde den Städten später als Ratgeber zur Seite stehen, wenn es um die möglichen Standorte der Werke gehe. Der nächste Termin Der nächste Termin, an dem das &bdquo;Figura“-Projekt weiter besprochen werden soll, ist am Mittwoch, 8. Oktober, um 17 Uhr im Hotel Zeitgeist in Warburg. Dazu ist jeder und jede Interessierte eingeladen.

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