Kunstwerke von Bildhauern sollen in Warburg Hunderttausende Besucher begeistern

Warburg. Noch mächtig weit hin: 2036 wird der Internationale Hansetag in der Hansestadt an der Diemel stattfinden. Ein Mega-Event, auf das die Warburgerinnen und Warburger noch elf Jahre werden warten müssen. Die Veranstalter und Ausrichter, der Hanse-Städtebund und die Stadt Warburg, rechnen mit mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher an vier Tagen. Da ist sicherlich noch eine Menge Fantasie gefordert, sollen die Tage gelingen. Anke Fabian schlägt ein Mammut-Kunstprojekt vor, das in der lokalen Politik und Wirtschaft auf großes Wohlwollen stößt. Doch der Finanzbedarf ist riesig. Anfangs nur ein Gedanke, sagt Anke Fabian. Der nach und nach an Form gewann und sich verfestigte. Lange Jahre sei sie in der Pflege ihrer Eltern gebunden gewesen, sagt die 69-jährige Warburgerin, die einst ihr Abi am Hüffert ablegte und der Eltern wegen vor gut fünf Jahren in ihre Heimatstadt zurückgekehrt war. Seit dem vergangenen Jahr sei sie auch &bdquo;wieder zurück im eigenen Leben“, sagt sie. Kunst sei für sie &bdquo;die zweite Luft zum Atmen“. Ein Workshop in Höxter unter dem Titel &bdquo;Kunst und Kultur im ländlichen Raum“, an dem sie mit 20 weiteren interessierten Kulturschaffenden teilnahm, habe aus der Idee mehr werden lassen. Denn außerhalb des Kreisgebiets finde der Kreis Höxter kaum Beachtung, so eines der Ergebnisse der Zusammenkunft, die von Bundeslandwirtschaftsministerium initiiert worden war. Der Kreis Höxter: in Sachen Kunst und Kultur eine Langeweile-Region, so das gängige Urteil. &bdquo;Da ist nichts los“, bekräftigt Fabian das Klischee. Genügend kulturelle Angebote in Warburg? &bdquo;Wie den Kreis mit künstlerischen Angeboten aufpeppen?“, stellte sich die ehemals selbstständige Marketingfachfrau und Marketingberaterin mit der Leidenschaft für die Kunst die Frage. Und schrieb ein Konzept, sprach Landrat, Bürgermeister, Touristiker und das Stadtmarketing an. Ihr Projekt gefiel, Fabian stellte es im Warburger Bezirksausschuss vor. Noch im Verschwiegenen, im nicht-öffentlichen Teil einer Sitzung. Noch allein auf die Stadt gemünzt, dann wurde lebendig diskutiert. &bdquo;Wir haben genügend kulturelle Angebote“, hört Fabian zunächst ablehnend. &bdquo;Aber 2036 vor der Nase, da müssen wir etwas bieten.“ Da könne ihr Konzept ein Erfolg versprechender Weg sein. Vier Tage im Sommer von 10 bis 22 Uhr: Dafür ein Programm auf die Beine zu stellen, gar nicht einfach. Warburg, Willebadessen und Borgentreich bekunden Interesse Fabian beschäftigt sich mit den Hansetagen, spricht mit potenziellen Sponsoren, der Sparkassenstiftung, der Vereinigten Volksbank. Mit dem Fernziel Internationaler Hansetag und einer Ausweitung in die Region, habe ihre Projektidee größere Chancen, wird ihr gesagt. Fabian schreibt das Ursprungskonzept um, stellt die Überarbeitung Warburger Firmenchefs beim Unternehmerfrühstück, Verwaltungschefs in den Rathäusern des Warburger Landes und in Warburg, Willebadessen und Borgentreich Lokalpolitikern in Ausschusssitzungen vor. Bürgermeister Tobias Scherf stehe dem Projekt ebenso wie die Wirtschaft positiv gegenüber, merkt sie an. In Willebadessen wähnt Bürgermeister Norbert Hofnagel den örtlichen Skulpturenpark &bdquo;im Dornröschenschlaf“ und freut sich auf eine Belebung des Klosterareals. In Borgentreich findet Fabian in Bürgermeister Nicolas Aisch einen Fan, doch müssten die Gremien entscheiden. Bis hinauf nach Berlin ist ihr Hansetagskunstprojekt bereits gedrungen. Bundestagsabgeordneter Christian Haase (CDU), haushaltspolitischer Sprecher seiner Partei, habe seine Hilfe versprochen. Überall sei sie auf Wohlwollen gestoßen, bilanziert Fabian. Auf der Suche nach Sponsoren &bdquo;Bis jetzt aber alles blanke Theorie“, sagt Fabian und nennt aktuell drei Bedingungen, die erfüllt sein müssen, um am Projekt weiter arbeiten zu können. &bdquo;Ich brauche von den drei Städten das positive Signal, ausreichende Mittel aus möglichen Fördertöpfen und einen Verein, der als Veranstalter auftritt“, zählt sie auf. Als Partner habe sich in Willebadessen die Stiftung Europäischer Skulpturenpark bereit erklärt. Lesen Sie auch: Entscheidung im Jahr 2009: Ida will sie alle begrüßen Bis Ende April sollen jetzt Förderanträge bei Bund und Land gestellt werden. Ein &bdquo;Letter of Intent“, eine Absichtserklärung als Sponsor aufzutreten, werde ab Mai an die Unternehmerschaft in den drei Kommunen gesandt. Im September, so schätzt die engagierte Warburgerin, könne man dann absehen, ob die große Nummer jährlich stattfinden werde. Zweiwöchige Aktionen in den Sommermonaten Und die große Nummer? Innerhalb zweier Wochen sollen in den Monaten Juli bis September im öffentlichen Raum zeitgleich in allen drei Städten der Börde jeweils drei Bildhauer an markanten Plätzen unter Zeltplanen arbeiten. Ein öffentliches Bildhaueratelier für Künstler aus der großen weiten Welt der Hanse, das bis 2036 jährlich stattfinden wird, &bdquo;mit dem Aufbau der Zelte beginnt und einer großen Feier und einem Kunsthandwerkermarkt am letzten Tag endet“, sagt Fabian. Die 14 Tage stellt sie sich &bdquo;umflort mit touristischen Aktivitäten“ vor. Beginnend im kommenden Jahr. Am langen Ende, beim Internationalen Hansetag in dann zehn Jahren, werden mehr als 30 neu geschaffene Skulpturen als Kunstwerke in den Städten stehen. Ob in einem gemeinsamen oder in drei Parks, sei offen. Bleibt der scheue Blick auf die Kosten. Deren Aufstellung sei &bdquo;noch grob, aber schon detailliert“, sagt die Projektleiterin. &bdquo;Eine lange Liste all dessen, was wir brauchen.“ Gut 150.000 Euro pro Jahr, schätzt Fabian. Bedeutet nach dem Jahrzehnt des öffentlichen Schaffens 1,5 Millionen Euro. &bdquo;Wenn die Bürgerschaft und die Städte durch Eigeninitiative und Sachleistungen helfen, wird sich die Summe deutlich reduzieren“, beruhigt die studierte Soziologin und Marketingfachfrau. &bdquo;Da ist bis 2036 ganz viel Musik drin“, wirbt Fabian und strahlt Optimismus aus. Kunst und Kultur seien etwas, &bdquo;das die Seele bereichert“. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter.

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