Skulpturenpark in Warburg: Ein Projekt mit Potenzial und Herausforderungen

Warburg. Die Idee eines Skulpturenparks, den die Warburger Marketingfachfrau Anke Fabian angeregt hatte, stößt auf geteilte Meinung. Doch nahm das Kunstprojekt, das in Zukunft Touristen und Kunstliebhaber ins Warburger Land locken soll, jetzt die nächste Hürde. In der Sitzung des Warburger Stadtrates wuchsen allerdings die Bedenken. Das Konzept soll Gäste in die Region locken: Bis zum Megaevent &bdquo;Internationaler Hansetag 2036“ in Warburg sollen in den Städten Warburg, Willebadessen und Borgentreich in den Sommermonaten jeweils zweiwöchige Bildhauer-Treffen stattfinden. Die in öffentlichen Workshops entstandenen Werke werden die Städte ankaufen. Im Laufe des auf zehn Jahre angelegten Projekts werde so mit Blick auf den Hansetag in der Region ein Skulpturenpark entstehen, so das Ziel. Zu den Hansetagen 2036 werden in Warburg Zigtausende Besucherinnen und Besucher erwartet. Denen muss etwas geboten werden. Ein Teil könnte die Bildhauerkunst sein. Den Gedanken für das Mammut-Kunstprojekt hegte die ehemals selbstständige Marketingberaterin schon lang. Fabian schrieb das Ursprungskonzept um, stellte die Überarbeitung Warburger Firmenchefs beim Unternehmerfrühstück, den Verwaltungschefs in den Rathäusern des Warburger Landes und in Warburg, Willebadessen und Borgentreich und in Ausschusssitzungen Lokalpolitikern vor. Der Warburger Skulpturenpark wird einiges kosten Das künstlerische Angebot werde nicht nur die Hansetage aufpeppen, sagt Fabian. Doch der Finanzbedarf ist riesig. Dennoch stieß Fabian in Gesprächen mit potenziellen Sponsoren auf Wohlwollen. Die Kosten, &bdquo;eine lange Liste all dessen, was wir brauchen“, schätzt sie grob auf gut 150.000 Euro pro Jahr. Bedeutet nach dem Jahrzehnt des öffentlichen Schaffens 1,5 Millionen Euro. &bdquo;Wenn die Bürgerschaft und die Städte durch Eigeninitiative und Sachleistungen helfen, wird sich die Summe deutlich reduzieren“, beruhigt sie. Doch nennt Fabian drei Bedingungen, die erfüllt sein müssen, um am Projekt weiter arbeiten zu können. Sie brauche von den drei Städten das positive Signal, ausreichende Mittel aus möglichen Fördertöpfen und einen Verein, der als Veranstalter auftritt. In Willebadessen habe sich die Stiftung Europäischer Skulpturenpark bereit erklärt. Lesen Sie auch: Kunstwerke von Bildhauern sollen in Warburg Hunderttausende Besucher begeistern Die Warburger Stadtverwaltung betont die Chancen Mit Blick auf den Internationalen Hansetag 2036 sehe die Stadtverwaltung in der Idee &bdquo;eine gute Möglichkeit, Neues zu schaffen“, sagte Bürgermeister Tobias Scherf in der Ratssitzung, die am Dienstag in der Bonenburger Gemeindehalle stattfand. An den vier Tagen rechnen Veranstalter und Ausrichter, der Hanse-Städtebund und die Stadt Warburg, mit mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher, die in die Stadt strömen. Auch Hubertus Kuhaupt, Vorsitzender der christdemokratischen Fraktion, erinnerte an die Diskussionen, die bereits im Warburger Bezirksausschuss und dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Tourismus und Kultur geführt wurden. In den Gremien wurde der Vorschlag begrüßt &bdquo;und positiv beschieden“, hielt Kuhaupt fest. Aber es fehle ein Konzept, das Nutzung und Pflege benenne. Darin hatte Patrick Engelbracht von den Sozialdemokraten ebenfalls Unabwägbarkeiten gesehen. Es bestehe Nachholbedarf, um das Projekt Skulpturenpark weiter zu verfolgen, gab er sein Empfinden wieder. Finanzierungslücken auf der einen und Ewigkeitskosten auf der anderen Seite, benannte er als Stichworte. Mit Blick auf die Unterfinanzierung der Kommunen in NRW, fürchtete er Probleme, angekaufte Werke auch erhalten zu können. &bdquo;Dazu gibt es derzeit kein Konzept“, betonte Engelbracht. Soll der neue Warburger Stadtrat die Frage entscheiden? Hermann Ludwig von den Grünen wollte die Kunst als Impuls verstanden wissen. &bdquo;Ein Impuls, der weitreichende Konsequenzen hat“, erinnerte der Ratsherr an die von Fabian skizzierten jährlichen Kosten, die sich nach den zehn Jahren auf 1,5 Millionen Euro summierten. Ludwig wies auf die Tendenz eines allgemein mehr und mehr zögerlichen Sponsorings von Unternehmen und Gewerbe hin. Auch wenn derzeit der Zuspruch aus der Warburger Wirtschaftswelt für das Kulturprojekt groß sei. Eine Entscheidung sollte bis nach der Kommunalwahl verschoben und dem neuen Ratsgremium überlassen werden, schlug er vor. Das Skulpturen-Projekt sei kein städtisches, erklärte Bürgermeister Scherf. Damit Fabian Fördermittel bei Kreis, Land, Bund sowie Unternehmen generieren könne, brauche die Initiatorin Klarheit, müssten jetzt &bdquo;zustimmende Signale aus der Politik kommen“. Die wurden in Borgentreich und Willebadessen bereits gesetzt. In Willebadessen wird abschließend gesprochen Allerdings blickt auch die Stadt Borgentreich bei der Skulpturenpark-Idee auf die Finanzierung, hat aber grundsätzlich die Unterstützung zugesagt. Einstimmig per Ratsbeschluss. Allerdings unter dem Vorbehalt, dass Geld aus Fördertöpfen fließt. Das eine bedingt das andere: Fabian benötigt die Zustimmung aus den Städten, um entsprechende Anträge zu stellen. Dagegen sah der Bezirksausschuss Willebadessen kein Risiko, da das Kunstprojekt vor allem über Sponsoring finanziert werde. Bildhauertage, Workshops und aufgestellte Werke verbinden und machen die Region um eine Attraktion reicher, so die einhellige Meinung. Am heutigen Donnerstag hat der Stadtrat der Eggegemeinde in seiner Sitzung im Peckelsheimer Rathaus das letzte Wort, um ebenso wie die Städte Warburg und Borgentreich dem Projekt grünes Licht zu geben. In den Warburger Ratsfraktionen findet sich eine Mehrheit Bei vier Gegenstimmen, zwei aus den Reihen der SPD und der AfD, hatten die Warburger Ratsmitglieder am Ende mehrheitlich beschlossen, sich am interkommunalen Projekt Skulpturenpark zu beteiligen. Konkret werde sich die Stadt mit der Benennung eines städtischen Ansprechpartners und Leistungen durch den Bauhof beteiligen. Grundsätzlich bestehe die Bereitschaft zum späteren Ankauf einzelner Skulpturen, &bdquo;vorbehaltlich konkreter haushaltsrechtlicher Voraussetzungen, einer Mitfinanzierung durch Partnerkommunen sowie einer gesicherten Finanzierung“.

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