Warburger Kulturpreis für Alfons Holtgreve

Warburg. Er ist ein Warburger durch und durch mit Blick in die weite Welt, ein Altstädter mit feinem Humor, ein Künstler, der seinen eigenen Stil mit großem Wiedererkennungswert geprägt hat: Und jetzt ist Alfons Holtgreve auch Kulturpreisträger seiner Heimatstadt: Den Titel – dotiert mit einem Preisgeld von 2.000 Euro – verliehen ihm die sechsköpfige Jury um Bürgermeister Tobias Scherf sowie Ratsmitglieder bei einer Feier in der &bdquo;Deele“ Germete mit Familie, Freunden und Wegbegleitern. Als &bdquo;deutschen Maler und Grafikdesigner“, geboren 1955 in Warburg, bezeichnet ihn die Online-Enzyklopädie Wikipedia, die sein Leben und Wirken anhand von Jahreszahlen nachzeichnet. Persönliche Worte für den Preisträger fanden der Warburger Bürgermeister und sein Kollege, Freund und Wegbegleiter Martin Glomm. 2015 war von Familie Schlinker der Kulturpreis ins Leben gerufen und mit einem Stiftungsfonds hinterlegt worden. &bdquo;Es werden seitdem mit dieser Auszeichnung heimische Kunst- und Kulturschaffende gewürdigt, die mit der Ausdrucksstärke, Kreativität und Gestaltungskraft ihrer Leistungen und Werke weit über das übliche Maß hinausreichen“, so Scherf. &bdquo;Auch bestand und besteht die Absicht, mit der Verleihung des Kulturpreises das Besondere in unserer Stadt zu würdigen und den Stellenwert des Künstlerischen durch besondere Menschen in den Blick zu nehmen“, sagte er mit Blick auf eine weltoffene, vielfältige Gesellschaft, auf Meinungsfreiheit und Selbstbestimmung, für die Kunst einen Stützpfeiler darstelle. &bdquo;Der Wille, Neues, Kreatives zu leisten, ist in der Kulturarbeit stets Voraussetzung für Innovationen und Erneuerung.“ Und das habe Holtgreve in einer Stadt mit einem reichhaltigen kulturellen Angebot, das heute ein Standortfaktor für Lebensqualität darstelle, stets beherzigt und gelebt: Sei er doch von Kindheit an in einem künstlerischen Umfeld rund um den malenden Vater Heinrich aufgewachsen. Nach Abitur – Holtgreve besuchte das Warburger Gymnasium Marianum und das Carolus-Magnus-Gymnasium in Marsberg – studierte er ab 1975 an der Ruhr-Universität Bochum Kunstgeschichte, ab 1977 visuelle Kommunikation sowie Grafik und Design an der Universität Kassel. Neben seiner Tätigkeit als freier Künstler mit Einzelausstellungen sei Holtgreve bei Verlagen und Unternehmen &bdquo;äußerst gefragt“, arbeitete unter anderem für das Magazin der &bdquo;FAZ“, für die &bdquo;Erzähler-Bibliothek“ des Fischer-Verlages, Nike, Philips oder BASF. &bdquo;Ihre Werke sind dabei stilprägend und beeinflussten viele andere Illustratoren. Sie sind sowohl Handwerker, Freischaffender, als auch Kreativer und Künstler“, zitierte Scherf den Holtgreve-Künstlerkollegen Glomm. Lehraufträge an Universitäten und Hochschulen Und betonte dabei, dass der Preisträger immer wieder mit Lehraufträgen – 1989/1990 an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, 1990 bis 1993 an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach oder 1996 bis 2000 an der Kunsthochschule in Kassel – seine Erfahrungen an junge Menschen weitergegeben habe, damit sie lernen und sich selbst als Künstler entwickeln. Auch in der Region stellte Holtgreve aus: zuletzt 2022 die Pinocchio-Ausstellung im Museum im Stern in Warburg oder davor in Dringenberg unter dem Titel &bdquo;Fragile Zeiten“ noch unter der Einwirkung der Corona-Pandemie. Bekannt ist Holtgreve durch seine &bdquo;überaus vielfältigen filigranen Scherenschnitte: &bdquo;Ihr Wirken, lieber Herr Holtgreve, zeigt klar: Sie sind ein würdiger Preisträger des Warburger Kulturpreises 2023. Nie haben Sie sich mit Stillstand abgefunden, sondern vielmehr immer wieder Neues ausprobiert“, so gratulierte der Bürgermeister dem sichtlich &bdquo;geehrten und gerührten“ Preisträger (O-Ton Holtgreve). Martin Glomm erinnerte an die Zeit, als er &bdquo;einen jungen, wilden Gastprofessor für Illustration“ an der Hochschule in Offenbach kennen- und schätzen lernte. &bdquo;Für uns Studenten war das ein echter Grafik-Flash“ mit einer &bdquo;tollen eigenen Bildsprache“: Der Dozent habe ihnen beigebracht, wie wichtig es sei, die eigene Aktionsfähigkeit zu gestalten und mit den Arbeiten nach außen zu gehen. Warburg sei ein Kulturort, deshalb wolle auch er einen Selfiepunkt in der Altstadt anregen, um damit nach außen zu treten: &bdquo;Eine sechs Meter hohe Skulptur von Alfons Holtgreve in kräftigen Farben, dazu vier Fahnenmasten.“ Und jeder auf dem Diemelradweg mache davon ein Foto, das er in alle Welt sende. Denn: &bdquo;Prägnante Landzeichen sind in unserer visuellen Welt ganz wichtig“, sagte Glomm ganz im Stile seines Lehrers von damals.

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