Am Desenberg führt bei dieser Malerin kein Weg vorbei

Warburg. Am Desenberg kommt man bei ihr zuhause einfach nicht vorbei: Und das ist ganz wörtlich gemeint. Überall daheim bei Lena Volmert begegnet der Besucher den Bildern vom Warburger Hausberg. Denn was die Wenigsten wissen: Die stellvertretende Landrätin ist auch eine leidenschaftliche Malerin. &bdquo;Aber nur ein Motiv“, sagt sie – und das hat jüngst sogar Horst Lichter bei &bdquo;Bares für Rares“ überzeugt, wo sie zu Gast war. Allerdings nicht wegen der Desenberg-Bilder. Nun hat Lena Volmert ihr Zuhause geöffnet und zeigt ihre Werke. Mehr als 60-Mal hat die Warburgerin mittlerweile den Berg gemalt, kennt ihn rundherum von allen Blickrichtungen, jedes Detail der Ruine obendrauf, viele Stimmungen an unterschiedlichen Tages- und zu verschiedene Jahreszeiten, erzählt sie. Und freut sich unbändig, dass beim aktuellen Bildmotiv die Wolkenpartie so besonders fluffig-leicht gelungen ist. Der erste Desenberg, damals noch in Öl auf Leinwand, entstand 1983, der Zweite ein Jahr später. Sie hängen noch immer im ersten Obergeschoss mitten zwischen weiteren Ansichten des Vulkankegels. Umgeben von ihren Desenbergen fühlt sie sich wohl und kann zu jedem Bild etwas erzählen. Mittlerweile ist sie auf Acryl umgestiegen. &bdquo;Geht schneller, dauert nicht so lange beim Trocknen – und ich kann trotzdem mit einem feinen Pinselstrich arbeiten“, sagt die Autodidaktin, die nie Malunterricht hatte und ihre erste Staffelei Anfang der 1980er Jahre bei Heinrich Friedrich Kettschau in der Kreativabteilung kaufte, wo sie arbeitete. &bdquo;Damals habe ich angefangen zu malen. Anfangs auch noch andere Landschaftsmotive.“ Dann entdeckte sie ihr Lieblingsmotiv, ist bekennender Fan der beiden Warburger Fotografen Karl-Heinz Wiemers und Ruben Emme, die den Berg vor der Haustür mit dem Fotoapparat in Szene setzen. Das tat auch Lena Volmert lange, nachdem sie viele Jahre aufgehört hatte zu malen. &bdquo;Ich bin mit der Kamera morgens um 5 oder halb 6 rausgefahren.“ Diese Fotos waren und sind Grundlage für die weiteren Motive, als sie wieder zum Pinsel griff. Und seitdem den Desenberg malt. Ausschließlich diesen. Einige wenige Bilder hat sie an gute Freunde oder Familie weitergegeben – die meisten hängen im Haus an den Wänden. Warum gerade der Warburger Hausberg? Warum immer wieder? &bdquo;Weil er mich fasziniert“, sagt sie. &bdquo;Er verändert ständig sein Gesicht, ist niemals gleich.“ Ob morgens oder abends, in den Jahreszeiten, mal aus Richtung Daseburg drauf geschaut, mal von Warburg her. &bdquo;Er ist immer wieder neu. Und die Stimmung von Licht und Himmel zum Berg – manchmal sind die Farben unwirklich. Aber sie sind real.“ Sie integriert in die Sichtachsen die Zuckerfabrik, die Neustadtkirche, die Diemel im Sonnenuntergang von der Altstadtbrücke her oder Wilmes Kreuz. Und die jeweilige Vegetation. &bdquo;Die Weißdornblüte ist dort traumhaft schön, die Sonnenauf- und -untergänge, das Maigrün, das Getreide, die roten Farbkleckse des Mohns. Dieser Berg tut gut“, betont die Altstädterin, vielen aus dem Kulturforum bekannt. &bdquo;Er ist ein Ruheort.“ Das hat Horst Lichter damit zu tun Das Malen – übrigens im Sitzen im Atelierzimmer – für sie die Möglichkeit, den Kopf freizubekommen. Gern mit Musik unterlegt: Ob Heavy Metal oder Klassik, die Stimmung findet sich dann im jeweiligen Bild wieder. Und was haben nun Horst Lichter und &bdquo;Bares für Rares“ damit zu tun? Dort war Lena Volmert jetzt mit einer Bronzefigur zu Gast, die sie verkaufen wollte. Und mit Lichter plauderte sie übers Malen – dass sie eben nur ein Motiv auf Leinwand bannt. Das, so habe der Moderator geantwortet, das hätten auch schon große Künstler so getan. Aber – was sei denn der Desenberg? Na das Wahrzeichen des Warburger Landes. &bdquo;Auf der A44 links gucken.“

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