Warburg Digitale Anzeige verbesset die Fahrgastinfo im Warburger Busverkehr

Warburg-Scherfede. 10.15 Uhr S 85 nach Paderborn, vorher 9.46 Uhr W 2 Stadtbus Bonneburg: So steht es unter der Haltestellestele am Kasseler Tor an der vielbefahrenen Bundesstraße 7 mitten in Scherfede. Hier ist einer der digitalen Anzeigenmasten aufgestellt, die seit kurzem aktiviert worden sind. Einer von 52 im gesamten Hochstift, sagt Marcus Klugmann, Geschäftsführer des Nahverkehrsverbundes Paderborn-Höxter (nph). Auf Knopfdruck gibt es sogar die akustische Durchsage. Wann kommt der Bus? Und welcher wohin? Es sind ausgewählte Standorte, wo der nph für 444.000 Euro (90-prozentige Förderung) diese digitale und dynamische Fahrgastinformation an den grün-weißen H-Haltestellen-Schildern eingerichtet hat. &bdquo;Dort, wo viel Verkehr ist, wo auch mal mehrere Linien zusammenkommen“, erklärt Klugmann und ergänzt: &bdquo;Gedruckte Fahrpläne sind Auslaufmodelle.“ Zur Fahr-mit-App gibt es die digitalen Anzeigen aus der gleichen Datenquelle, die immer aktuell auch vermelden, wie viele Minuten der Bus noch bis zu dieser Haltestelle benötigt. Transparenz und Kommunikation mit dem Fahrgast nennt es Klugmann. Und dass man mit dieser Innovation denen den Wind aus den Segeln nehme, die behaupteten: &bdquo;Hier fährt doch sowieso kein Bus.“ Sicherlich werde der große ländliche Raum weiterhin das Auto als &bdquo;wesentlichen Faktor“ der Mobilität haben – aber da, wo es Alternativen gebe, sollten die Angebote auch geschaffen und bekannt gemacht werden. Und so verweist der Geschäftsführer darauf, dass von dieser Scherfeder Haltestelle der Fahrgast sogar zwei Möglichkeiten habe, aus dem Stadtgebiet Warburg nach Paderborn zu kommen: In die eine Richtung per Bus nach Warburg zum Bahnhof und dann weiter mit dem Zug – in die andere Richtung mit dem Schnellbus S 85 nach Paderborn. Welche also nutzen? &bdquo;Abhängig davon, wohin Sie in Paderborn wollen“, erklärt er. &bdquo;Und wer kann das bezahlen?“ Für Bürgermeister Tobias Scherf ist der ÖPNV &bdquo;ein Thema dieser Zeit“. Um die Qualität hochzuhalten, müsse man das Angebot attraktiv halten und strukturell investieren: &bdquo;Sonst müssen wir abspecken, wo wir als Stadt ausweiten möchten.“ Und: Der Individualverkehr müsse Möglichkeiten haben, an den ÖPNV anzuknüpfen. Das Angebot, nicht der Fahrpreis, sei ausschlaggebend. Allerdings: Wenn Klugmann davon spricht, dass man klären müsse: Wie viel ist uns der ÖPNV wert?, dann ergänzt Scherf aus kommunaler Sicht: &bdquo;Und wer kann das bezahlen?“ Damit spricht er den Schritt des nph von der Eigen- in die Gemeinwirtschaftlichkeit an. Und damit eine weitere neue finanzielle Belastung für die Kommune durch eine kreisweite ÖPNV-Umlage, die die Haushalte künftig treffe. &bdquo;Und wir können das Geld nur einmal ausgeben.“ Mit Blick auf die Fahrplanumstellung am 9. Juli und die Linienbündel sieben und acht (Lichtenau und Warburg), die dann in eben diese Gemeinwirtschaftlichkeit gehen, kündigte Klugmann eine Aufwertung der Schnellbuslinie S 85 von Warburg nach Paderborn an: Sie werde zum Westfalen-Schnellbus und bekomme eine neue weiß-blaue Optik. Klugmann spricht von einem &bdquo;Premiumprodukt“. Die erste Strecke dazu ist die von Paderborn nach Rheda. Die Westfalen-Schnellbusse zeichnen sich den Angaben zufolge durch direkte Verbindungen an wenigen angefahrenen Haltestellen aus. Und durch bessere Anschlussmöglichkeiten an den Zugverkehr. Die regelmäßig eingesetzten neuen Westfalen-Schnellbus-Busse verfügen dann über Rollstuhlplätze, Gepäckablagen, kostenloses WLAN oder USB-Steckdosen sowie die technischen Voraussetzungen für ein in Zukunft mögliches elektronisches Ticketing-System, also die Buchung und Bezahlung der Tickets per PC oder Smartphone.

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