Kläranlage in Warburg: Verwaltungsrat bewilligt Umbau-Gelder

Warburg. Der Verwaltungsrat hat im Juli grünes Licht gegeben und die Millionen-Investition genehmigt: Rund fünf Millionen Euro wird der Umbau der Warburger Kläranlage am Kuhlemühler Weg kosten. &bdquo;Eine Anpassung an den aktuellen Bedarf", sagt Helmut Schmitz (61), Technischer Leiter des Kommunalunternehmens (KUW) und der Stadtwerke. Von den beiden großen Belebungsbecken werde nur eins bleiben, &bdquo;das andere wird in den Stand-by-Modus gesetzt", sagt Schmitz. Zudem müsse die in die Jahre gekommene Gebläse-Anlage komplett erneuert, die Elektronik überholt und den neuen Erfordernissen entsprechend angepasst werden. &bdquo;Die Gebläsetechnik hat sehr gute Dienste geleistet, stammt jedoch aus dem Jahr 1985", erklärt Schmitz. Auch der Gasbehälter zur Verstromung werde erneuert. Einer der Faultürme sei bereits abgerissen, ein neuer werde kommen, ebenso wie eine neue Nachklärung. Außerdem sollen auf den Gebäuden Photovoltaik-Module installiert werden. &bdquo;Insgesamt effizienter", sagt Schmitz. &bdquo;Wir werden nur noch ein Drittel an elektrischer Energie benötigen." &bdquo;Dieses Ergebnis haben wir abgewartet" Insgesamt sollten vor gut zwei Jahren 16 Millionen Euro in den Umbau der Kläranlage investiert werden, um in Kooperation mit der Zuckerfabrik unter anderem eine optimierte Schlammtrocknung zu erreichen. Doch war Anfang 2019 seitens des Konzerns bekannt geworden, das Warburger Werk schließen zu wollen. &bdquo;Erste Signale", erinnert sich Schmitz. Das Aus sollte im Vorstand des Konzerns beschlossen werden. &bdquo;Dieses Ergebnis haben wir abgewartet", sagt Schmitz. Um dann völlig neu zu planen. Noch in diesem Jahr soll mit den Bauarbeiten begonnen werden. Mit dem Ende des Umbaus wird Ende 2023 gerechnet. &bdquo;Dann sind wir auf dem absolut neuesten Stand", freut sich der Technische Leiter. Erwartet werden für die Finanzierung der Baumaßnahmen unter anderem Fördermittel aus den Programmen für energetische Optimierungen. Hochwassergefahrenkarte aus dem Jahr 2019 Im Zuge der jetzt genehmigten Pläne wurde auch über einen verbesserten Objektschutz an der Zentralkläranlage nachgedacht. Wenn Twiste und Diemel im Stadtgebiet über die Ufer treten, bewegt sich das auftretende Hochwasser auch in Richtung der Kuhlemühler Anlage. Rund 100 Meter liegt diese nördlich des Flussbettes entfernt. Doch stand das Wasser nach den Regenmengen im Juli und den anschließend schnell ansteigenden Pegeln der Diemel für den Betrachter schon sehr nahe am Komplex. Der Hochwasserschutz sei in Flutmodellen auf ein sogenanntes Einhundertjähriges Hochwasser-Ereignis (BHQ 100) bemessen, beruhigt Schmitz. Dafür würden die stetig erhobenen statisches Daten von den Bezirksregierungen fortlaufend fortgeschrieben und entsprechende Hochwassergefahrenkarten erstellt. Die Letzte stammt aus dem Jahr 2019. Dennoch weiß Schmitz die Warburger Anlage auf der sicheren Seite. Trotz der erschreckenden Bilder von der zerstörten Infrastruktur in den aktuell betroffen Überschwemmungsgebieten. Ein Flachlandgewässer Die Diemel sei ein Flachlandgewässer, erklärt Schmitz. &bdquo;Kein Vergleich mit den Flüssen und Bächen in den eingetieften Gebieten des Ahrtals." Selbst wenn die Wiesen zwischen dem Wäschereibetrieb am Kuhlemühler Weg und der Kläranlage vom Diemelwasser überflutet werde, sei die Anlage, die rund 3,5 Millionen Kubikmeter Abwasser reinigt, die dort im Jahr aus Warburg, Breuna, Wettesingen und Diemelstadt-Wethen ankommen, nicht gefährdet. Als 2016 die Solartrocknung südlich zwischen den Rundbecken und dem Ufer der Diemel errichtet wurde, sei die Böschung um 1,50 Meter als überstehender Freibord angefüllt worden, berichtet der Experte. Ein Wert, den selbst ein BHQ 100 nicht fordere. "Ohne das Ganze zu gefährden" Beim internen Objektschutz sei beispielsweise das Betriebsgebäude mit den elektronischen Schaltschränken besonders gesichert. &bdquo;Eine 1,20 Meter hohe Treppe führt zu ihnen hinauf." Ein noch höherer Schutz als für die Gesamtanlage, bilanziert Schmitz. &bdquo;Und wenn es ganz dicke kommt, können auch einzelne Teile des Areals überflutet werden, ohne das Ganze zu gefährden", sagt er entspannt. So könnten im Notfall Nachklärbecken und Ozonanlage außer Betrieb genommen werden. Bei einem zentralen Stromausfall, &bdquo;dem Worst Case", sorge ein eigenes Notaggregat für die Energie. Neben den Industrieunternehmen führen rund 7.000 Haushalte ihr Abwasser an die Kläranlage ab. Der Einwohnerwert (EW), in der Wasserwirtschaft der Vergleichswert für die darin enthaltenen Verschmutzungen, liege bei 40.000. &bdquo;Derzeit sind 25.000 angeschlossen", nennt er den aktuellen Wert.

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