Bad Lippspringe und Schlangen suchen saubere Lösung für Abwasser-Problematik

Bad Lippspringe. Wird das Abwasser aus Schlangen in Zukunft in Bad Lippspringe gereinigt? Geht es nach der Verwaltung der Stadt Bad Lippspringe und den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses, dann soll diese Kooperation bald angegangen werden. Denn die Anlage in Bad Lippspringe ist nur zu zwei Drittel ausgelastet, die in Schlangen ist hingegen überlastet und sie entspricht auf Dauer nicht mehr den zukünftigen Anforderungen der Bezirksregierung Detmold. Hinzukommt, dass beide Anlagen sowieso modernisiert werden müssen. Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen einer Studie geprüft, ob das Abwasser der Gemeinde Schlangen künftig auf der Kläranlage Bad Lippspringe mitbehandelt werden kann. Anhand der Studie, bei der auch die prognostizierte positive Bevölkerungsentwicklung in beiden Kommunen berücksichtigt wurde, beliefe sich eine Gesamtbelastung der Kläranlage Bad Lippspringe bei einer gemeinsamen Abwasserbehandlung auf 35.000 Einwohnerwerten. Technisch wäre die Kooperation laut der Studie möglich und auch wirtschaftlich sinnvoll. Zudem würde sie laut der Verwaltung auch viele Vorteile mit sich bringen. Daher hat sie es den politischen Gremien dringend empfohlen, für diese Kooperation zu stimmen. Schmutzwassergebühr würde in Bad Lippspringe nicht steigen Die betrieblichen, energetischen und verfahrenstechnischen Vorteile sprächen sehr deutlich dafür, heißt es in der Beschlussvorlage. Zudem erhöhe sich die Biogasproduktion und damit auch die Strom- und Wärmeproduktion in einem nennenswerten Umfang, was sich auch dauerhaft gebührenstabilisierend auswirke, nennt die Verwaltung verschiedene Gründe, die dafür sprechen. Lesen Sie auch: Einsatz in Kläranlage: Tauchen in 1.800 Kubikmeter Schlamm Würde das Wasser aus der Nachbargemeinde mitgereinigt, hätte das auch keine negativen Auswirkungen auf die Bad Lippspringer Schmutzwassergebühr, wie Martin Preuß vom Abwasserwerk der Stadt auf Anfrage mitteilte. &bdquo;Als Teil der Planungen wurden die Kosten ermittelt, die eine Mitbehandlung von Abwasser aus Schlangen pro Kubikmeter auf der Kläranlage Bad Lippspringe verursachen würde. Die Kosten für die Behandlung des Abwassers würden entsprechend abgerechnet“, erklärte Preuß. Baumaßnahmen an Kläranlagen in Bad Lippspringe und Schlangen notwendig Die Kläranlage von Bad Lippspringe liegt am Ortsausgang nach Marienloh und somit rund fünf Kilometer entfernt von der in Schlangen. Auch für dieses Problem wurden schon Lösungen aufgezeigt. Es habe schon früh festgestanden, dass bei der Kooperation erst eine Druckleitung von der Kläranlage Schlangen zur Kläranlage Bad Lippspringe gebaut werden müsste. &bdquo;Mit zunehmender Entfernung von der Kläranlage sind die Kanäle immer kleiner und feiner verästelt, sodass kein bestehender Kanal den zusätzlichen Zufluss aus Schlangen hydraulisch fassen könnte“, erläuterte Preuß und fügte an: &bdquo;Ungeachtet dessen wäre für Schlangen bei einer Anbindung an unser Kanalnetz auch die gesamte Schmutzwassergebühr von Bad Lippspringe fällig, was unwirtschaftlich für Schlangen wäre.“ Die Druckleitung soll auf rund 4,6 Kilometer entlang des Lönswegs, der Cecilienallee und der alten Bahntrasse durch die Gemeindewerke Schlangen verlegt werden. Das Abwasser würde in Schlangen mechanisch vorgeklärt, so dass dann keine Feststoffe mehr vorhanden wären. Im Anschluss an die Vorklärung würde das Abwasser dann zur weiteren Behandlung per Druckleitung in die Kläranlage Bad Lippspringe geführt. Beide Kommunen müssen noch grünes Licht für das Großprojekt geben Das ganze Projekt würde rund 4,1 Millionen Euro kosten. Davon entfallen knapp 3,8 Millionen Euro auf Maßnahmen in Schlangen und 315.000 Euro auf die entsprechenden Umbauten in Bad Lippspringe. Während die Bad Lippspringer Politik im Rat am 27. Oktober endgültig grünes Licht dafür geben wird, wird es in der lippischen Gemeinde noch bis zum neuen Jahr dauern. Denn für Schlangen gibt es noch eine Alternative in Form des Baus einer neuen Reinigungstechnik auf dem Standort der Kläranlage. Insofern ist der Entscheidungsprozess in Schlangen noch nicht abgeschlossen. &bdquo;Wichtig für die Kläranlage Bad Lippspringe ist, dass in den nächsten Monaten eine Entscheidung gefällt wird, um die Baumaßnahmen je nach gewählter Variante einzuplanen und die Kläranlage dementsprechend zukunftsfähig auszurichten“, sagte Martin Preuß. Wenn beide Kommunen ihre Zusage geben, dann sind im dritten Quartal 2026 die Ausschreibung und Auftragsvergabe geplant. Mit dem Baubeginn wird drei Jahre später gerechnet und die Inbetriebnahme der gemeinsamen Kläranlage könnte im dritten Quartal 2030 erfolgen. 📲 News direkt aufs Smartphone? Hier gehts zum kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Paderborn

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