Riesiges Auffangbecken bei Warburg: Sicherheit gegen zukünftige Starkregen

Warburg. Ende kommenden Jahres erlischt die Betriebserlaubnis, sagt Ulrich Klare. Da hatte der Leiter des Bauamtes bereits in der Sitzung des Planungsausschusses im September vergangenen Jahres auf die Dringlichkeit hingewiesen. Und die Frage beantwortet, wie standsicher der Damm des Hochwasserrückhaltebeckens Teichmühle bei Germete noch sei. Eine Sanierung des Damms der als Talsperre eingestuften Bauwerks nannte Klare als Voraussetzung für einen Fortbestand: Das Rückhaltebecken Teichmühle, das in den Jahren 1976 und 1977 am Rande des Luftkurortes in Richtung Wethen errichtet wurde, &bdquo;muss ertüchtigt werden, um den Ort auch weiterhin für ein 100-jähriges Hochwasser sicher zu wappnen“, hatte der Leiter des Bauamtes in der Warburger Verwaltung angekündigt. Das Becken, das vom Kälberbach durchflossen wird, sei zwar ausreichend, aber mit der Zeit doch in die Jahre gekommen. &bdquo;Da waren Sanierungsarbeiten für den Erhalt der Betriebserlaubnis unabdingbar“, erklärt Klare. Eine Neue zu beantragen, auch daran wird im Bauamt aktuell gearbeitet. Wenige Orte im Warburger Land hätten im Laufe der Jahrhunderte so oft unter Hochwasser gelitten wie die Ortschaft Germete, bemerkt Thomas Vonde. &bdquo;Diemel und Kälberbach haben immer wieder große Teile des Dorfes überflutet“, blickt der Ortsvorsteher in die Geschichte und in die Ortschronik. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Warburger Ortsteils kämpften immer wieder mit Hochwasser, &bdquo;das durch Starkregen verursacht wird“. Und nicht nur aus dem Diemelfluss das Land unter Wasser setzte. Germete liegt in einem Talkessel. Eine Gefahr ging da auch vom Kälberbauch, der im Kurpark renaturiert wurde, aus. Das Wasser der umliegenden Berge drücke in das Gewässer, das in Richtung der Häuser und durch den Ort fließe, sagt Vonde. Mehr dazu: Seenlandschaft in der Diemelaue bei Warburg-Germete 2,7 Kilometer lange Deichanlage an der Diemel bei Warburg Zuletzt war an den Weihnachtstagen 2023 und dem anschließenden Jahreswechsel die Diemel nach heftigem Starkregen mächtig über die Ufer getreten, hatte Wiesen und Äcker bei Germete in eine Seenlandschaft verwandelt, die Pferdeställe des Reitvereins, Tennisplätze und eine Wohnstraße überflutet. Nach den zerstörerischen Hochwassern der Jahre 1965 und 1969 brachte zur Diemel hin zu Beginn der 1970er Jahre eine rund 2,7 Kilometer lange Deichanlage Abhilfe. Die dafür benötigte Erde stammte aus dem Straßenbau, aus dem Abraum, der beim Bau der A44 und der B252 angefallen war. Ein Blick in die Geschichte der Germeter Talsperre In Sachen Hochwasserschutz für den Ort eine Art Lebensversicherung: Mit dem Bau des Rückhaltebeckens kurz nach der kommunalen Neugliederung im Land sollte dann die endgültige Erlösung kommen. &bdquo;Die Pläne für das Hochwasserrückhaltebecken lagen da bereits in der Schublade“, sagt Vonde. Vorgelegt von Wasserbauingenieur Professor Wolfgang Hartung, ein ausgewiesener Fachmann aus Braunschweig. Noch waren zahlreiche Absprachen auch mit Behörden in Hessen notwendig. &bdquo;1976 begannen die Bauarbeiten, Ende Oktober 1977 war das Bauwerk dann fertig“, sagt Vonde. Und nach elf Monaten Bauzeit, in denen gut 80.000 Kubikmeter Erde bewegt worden waren, in Betrieb genommen, zitiert er die Chronik. Dazu sei der Damm mit 20 Tonnen verbautem Stahl und 250 Kubikmeter Beton ausgelegt für ein 5.000-jähriges Starkregenereignis. Theoretisch. Rein praktisch hatte man in das Rückhaltebecken am Ortsrand, durch das der Kälberbach fließt, gut zwei Millionen D-Mark investiert. Warburger entsetzt über Renaturierung: &bdquo;Abwasser sprudelt samt Fäkalien aus den Deckeln“ Fachleute hatten Mängel am Germeter Bauwerk benannt Der Damm reiche heute mehr als sechs Meter tief in die Erde, sagt Bauamtsleiter Klare. An seiner höchsten Stelle ist er elf Meter hoch, an seiner breitesten misst er 40 Meter. Und im Bedarfsfall werde er geschlossen. Dann fließe kaum noch Wasser von Westen in den Ort. Das renaturierte Bachbett im Kurpark helfe, die Niederschlagsmengen, die aus nördlicher und südlicher Richtung zufließen, zu verlangsamen und zu verteilen. Fachleute hatten das Bauwerk, das rund 270.000 Kubikmeter fasst, in den vergangenen Jahren in Augenschein genommen und Mängel benannt. In Abstimmung mit der Talsperrenaufsicht des Regierungspräsidiums in Kassel und des hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie in Wiesbaden wurden die Sanierung vom Warburger Planungsbüro Volmer geplant. Im Wesentlichen sollten die Drainageanlagen am Fuß des Dammes ertüchtigt, ein Grobrechen am Zulauf und ein sogenannter Geschwemmelabweiser am Notüberlauf zusätzlich installiert sowie eine Treppenanlage erneuert werden. Ergänzende Bauarbeiten werden sich verschieben. &bdquo;Noch fehlen am Damm einige Messschächte“, sagt Klare. Geschwemmelabweiser und Grobrechen werden im kommenden Jahr installiert. Das Kasseler Regierungspräsidium schickte erst vor zwei Wochen die Genehmigung. Auch interessant: Dieser Damm bei Warburg gaukelt den Schutz vor Hochwasser nur vor Sind dies die Kosten der Sanierung? Die Drainagerohre waren nicht nur an einigen Stellen undicht und mit abgelagerten Sedimenten gefüllt, sondern zu einem Teil auch im Gegengefälle verlegt worden. Da war mehr als eine Reinigung angesagt. Die Bauarbeiten waren zunächst von März bis April terminiert, begannen dann Ende Mai. Für Material und Arbeiten hatten Planer, Stadtrat und Verwaltung insgesamt knapp 400.000 Euro veranschlagt. Abgerechnet werde am Schluss, sagt Klare. .responsive23-CqTl9VpdkNQWl9fq-map-20252509-hochwasserschutz { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-CqTl9VpdkNQWl9fq-map-20252509-hochwasserschutz { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-CqTl9VpdkNQWl9fq-map-20252509-hochwasserschutz { padding-top: 142.86%; } }

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