Herlinghäuser favorisieren das Rautental als Radroute

Warburg/Herlinghausen. In der Sitzung des Warburger Stadtrates wurde nochmals über einen Radweg zwischen Herlinghausen und Dalheim diskutiert. Über alle Fraktionen hinweg waren die Ratsmitglieder der Meinung, dass erst gebaut werden könne, wenn Fördertöpfe Gelder versprechen. Strittig blieb aber die Trassenführung des Radweges. Ein Vorschlag der Stadtverwaltung fand bei den Herlinghäuser Bürgern keine Akzeptanz. Sie favorisieren eine andere Route. Das Radweg-Thema hatte bereits in der Oktober-Sitzung des Rates in der Klause des Kirchberghofes auf der Tagesordnung gestanden. Ein lang gehegter Wunsch der Herlinghäuser Bürger: ein Radweg im Rautental zwischen Herlinghausen und Dalheim. Als Kosten für die geplanten 820 Meter asphaltierten Weges waren in der Beschlussvorlage rund 350.000 Euro geschätzt worden. Gelder aus der Stadtkasse mitten im Haushaltsjahr, ohne Aussicht auf öffentliche Fördermittel. Das war den Christdemokraten zu viel. Der Tagesordnungspunkt wurde verschoben, die Verwaltung beauftragt, eine alternative Route zu erarbeiten, um die Verbindung der beiden Ortschaften und an den Diemeladweg über einen Radweg sicherzustellen. Zu steil und zu unsicher Um Kosten zu senken, sollte dafür möglichst das bestehende Wirtschaftswegenetz genutzt werden. Das Bauamt hatte eine Wegeführung vorgelegt, die aus der Ortschaft rund etwa 300 Meter entlang der Kreisstraße 24, die derzeit saniert wird, und anschließend rechts ins Tal über vorhandene befestigte und unbefestigte Feldwege zur Straße Am Hohlweg nach Dalheim führt. Die Kosten für rund 1,4 Kilometer Strecke: rund 250.000 Euro. Zu steil und zu unsicher, beurteilten die Herlinghäuser Bürger die vorgeschlagene Route. Ortsvorsteher und SPD-Ratsherr Peter Kramer lehnte ab. Die Steigung auf dem Teilstück vom Hof Grote zur Kreisstraße sei mit 15 Prozent zu steil und in Gegenrichtung als Gefällstrecke zu risikoreich. Auch die sei die Verkehrssicherheit im Bereich des landwirtschaftlichen Betriebes nicht gegeben. Der Wirtschaftsweg werde an dieser Stelle zu häufig von Traktoren gequert. Und &bdquo;in der Folge regelmäßig verschmutzt", hielt Kramer fest. Keine Verbesserung: Diese Wege würden von den Herlinghäusern daher auch aktuell nicht genutzt. Dagegen solle der Lückenschluss zwischen den Ortschaften durch das Rautental im Detail weiter geprüft werden. &bdquo;Rausgeschmissenes Geld", bekräftigt Grünen-Ratsfrau Doris Hauck auch für ihre Fraktion die ablehnende Haltung gegenüber der neuerarbeitende Radwegroute, die wohl niemand nutzen werde. &bdquo;Fliegt uns der Haushalt um die Ohren" Die CDU verschließe sich nicht dem Wunsch der Herlinghäuser. Doch im Interesse der Gesamtstadt sei er deutlich zu teuer, hielt Hubertus Kuhaupt für die Christdemokraten fest. Ein solch teures Projekt, mit solch einem Nachdruck zu fordern, gefährde den kommunalen Frieden, wurde der CDU-Stadtverbandschef deutlich und bewertete das Ansinnen gar als &bdquo;Unverschämtheit". Würden in allen Ortschaften so agiert, &bdquo;fliegt uns der Haushalt um die Ohren". Derzeit seien die Förderprogramme für Radwege ausgelaufen, informierte Bürgermeister Michael Stickeln. Doch sei zu vermuten, das sie im neuen Jahr mit neuen Mitteln des Bundes und Landes neu aufgelegt werden. Erst dann, so der einhellige Tenor in allen Fraktionen, könne der Weg weiter geplant und auch gebaut werden. Antrag &bdquo;als relativ sinnfrei zu sehen" Die Mitglieder des Dalheimer Ortsbeirates halten das Radwege-Projekt dagegen für &bdquo;völlig überflüssig", wie aus einer Mail des Ortsvorstehers an den Bürgermeister, den Stickeln vor der Diskussion verlesen hatte, hervorgeht. Auch kritisierte Ortsvorsteher André Flore eine Unterschriftenaktion im Ort, bei &bdquo;der Kinder aus Dalheim der Aussage, wieder einen brauchbaren Fahrradweg haben zu wollen, von Haus zu Haus geschickt wurden". Ein Großteil habe im Glauben unterschrieben, dass es sich um die Wiederherrichtung eines bereits vorhandenen Fußweges zwischen Dalheim und Herlinghausen handele, der vereinzelt auch von Radfahrern genutzt werde. &bdquo;Näheres konnten die Kinder dazu auch nicht berichten." Da es diverse Möglichkeiten gebe, von Herlinghausen zum Diemelradweg zu gelangen, sei der Antrag &bdquo;als relativ sinnfrei zu sehen".

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