Millionenschwere Investitionen in den Rettungsdienst im Kreis Höxter

Steinheim/Brakel. Mit millionenschweren Investitionen hat der Kreis Höxter in den vergangenen zehn Jahren seinen Rettungsdienst modernisiert – auch um Lücken in der schnellen Erreichbarkeit von Einsatzsatzstellen zu schließen. In Steinheim und Brakel laufen die letzten Vorbereitungen für einen kompletten Neubau des Standortes. Auch die werden teuer. Den Neubauten in Beverungen 2012, Peckelsheim 2014, Warburg 2017 und Bad Driburg 2019 sollten Brakel eigentlich 2020 und Steinheim eigentlich im Jahr 2021 folgen. Doch ganz so schnell, wie ursprünglich von der Kreisverwaltung geplant, konnten die jüngsten beiden Großprojekte allerdings nicht umgesetzt werden.Umzug notwendig Im Hintergrund wurde aber beharrlich daran weitergearbeitet, so dass in Steinheim noch in diesem Jahr ein erster Teil der insgesamt geschätzten 3,72 Millionen Euro verbaut werden können. Aktuell liegen die Pläne nach einigen Änderungen noch ein zweites Mal öffentlich aus. Bisher war die Rettungswache am Piepenbrink neben der Karnevalshalle in einer Stichstraße untergebracht. Hier hat auch die Freiwillige Feuerwehr ihre Fahrzeughallen. Die Lage ist zwar für Einsätze in der Innenstadt günstig, nicht aber, wenn die Sanitäter nach Marienmünster gerufen werden. Vor allem in abgelegenen Bereichen war hier die Einhaltung der Hilfsfristen nicht immer möglich. Gut gelegen Hinzukommt, dass die Rettungswache inzwischen in die Jahre gekommen ist und neue vorgeschriebene Standards hier nicht umgesetzt werden können. Ein Anbau ist wegen der beengten Lage und dem Erweiterungsbedarf der Feuerwehr Steinheim nicht möglich. Geschlechtertrennung in Ruhe-, Umkleide- und Sanitärräumen, eine adäquate Lagerung der Verbrauchsmittel sowie Hygiene, Reinigung und Desinfektion von wiederverwendbaren Materialien und Hilfsmitteln sind nur einige Probleme, die sich am Piepenbrink nicht mehr lösen lassen. Zumal sich die Mitarbeiterzahl etwa verdoppelt hat. So wurde schon seit Jahren nach einem neuen, verkehrsgünstig gelegenen Standort für den Rettungsdienst gesucht. Gefunden wurde er an der Rolfzener Straße, direkt am Kreisel, der die Bundesstraßen 252 und 239 verbindet.Hier ist eine schnellere Anfahrt von Einsatzstellen in Richtung Nieheim und Marienmünster möglich. &bdquo;Das gewählte Grundstück hat den Vorteil, dass von dort sehr schnell als Rechtsabbieger die Bundesstraße erreicht wird. So ist eine schnelle Anfahrt aller Einsatzorte möglich“, heißt es im Bebauungsplan. Aber auch der Weg in die Steinheimer Innenstadt ist nicht weiter.Viel grün Und Platz ist auch genug: Knapp einen Hektar groß ist das Gelände, dass Stadt und Kreis nun überplanen. Hier ist nicht nur genügend Fläche für die Fahrzeughallen und die Rettungsassistenten, sondern auch für die räumliche Integration des Notarztes und des Fahrers des Notarzteinsatzfahrzeuges. Und weil so viel Platz ist und es sich um einen ehemaligen Acker handelt, müssen auch 1.500 Quadratmeter Rasenfläche, 1.900 Quadratmeter Grünanlagen, parkartiger Garten, strukturreich mit Baumbestand in einer Größe und 1.800 Quadratmeter Zier- und Nutzgarten ohne Gehölze angelegt werden. So günstig wie die Lage, so ungünstig ist die Topographie des leicht hügeligen Geländes. &bdquo;Dem baulichen und planerisch erforderlichen Mehraufwand aufgrund der Topographie und der Geräuschimmissionen zur angrenzenden Bundesstraße steht die deutlich verbesserte Hilfsfrist der Rettungseinsätze entgegen, die in der Abwägung dominiert“, erklären dazu die Stadt Steinheim und der Kreis Höxter im Bebauungsplan. Das kostet natürlich auch: Auf 3,72 Millionen Euro werden die Gesamtkosten geschätzt – wobei die Einrichtungsgegenstände nur rund 80.000 Euro ausmachen.Baustart im März In Brakel kostet die Einrichtung genauso viel – die Gesamtkosten liegen bei 3,83 Millionen Euro, wie aus dem aktuellen Haushaltsplan des Kreises hervorgeht. Für dieses Großprojekt, das an der Warburger Straße nahe der Ostwestfalenstraße (B 252) und der Bundesstraße 64 realisiert werden soll, laufen derzeit noch die Ausschreibungen. Hier wird zudem eine Rettungsdienstzentrale gebaut. Wenn alles glattgeht, sollen die Bauarbeiten in Brakel Mitte März beginnen und im Herbst abgeschlossen sein, so Kreissprecher Thomas Fuest. Der Baustart für Steinheim ist für den Sommer geplant. Zum Vergleich, die 2019 an der Bundesstraße 64 in Bad Driburg neugebaute Rettungswache kostete 2,2 Millionen Euro.

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