Typisierungsaktion

„Es ist alles so unwirklich“: Krebskranker Mann aus Steinheim bedankt sich bei Helfern

150 Personen haben sich für die Stammzellenspende registriert. Christian Kleine aus Bergheim bleiben neun Wochen. Jetzt melden er und sein Vater sich zu Wort.

Christian Kleine hofft darauf, bald einen Stammzellenspender zu finden. | © privat

Ralf T. Mischer
05.04.2024 | 06.04.2024, 10:11

Steinheim-Bergheim/Kreis Höxter. Die Zeit läuft - aber es tut sich auch eine Menge: Christian Kleine ist zum zweiten Mal an Lymphdrüsenkrebs erkrankt, nur eine Stammzellenspende kann ihn retten. Vater Ralf Kleine hat deshalb eine große Kampagne auf die Beine gestellt und freut sich riesig über die bisherige Resonanz. In einer Nachricht an die Presse bringt er seine Freude nun öffentlich zum Ausdruck.

„Mir fehlen die Worte, wenn ich versuche meine Dankbarkeit über eure Anteilnahme, Mut machenden Worte, eure Hilfsbereitschaft und euer Engagement auszudrücken“, schreibt er. „Es ist jetzt ziemlich genau drei Wochen her, dass uns die Information erreicht hat, dass die Chemo bei Christian nicht anschlägt und er, um eine Überlebenschance zu haben, dringend auf einen Stammzellenspender angewiesen ist“, führt der Vater des 31-Jährigen weiter aus. Berichtet, dass die Website zu der Typisierungsaktion bislang mehr als 5.000 Aufrufe hatte. Mehr als 150 Personen haben sich daraufhin bislang auf der Onlineseite der DKMS als Spender registriert.

„Wir tun, was uns möglich ist. Und wir sind nicht allein in unserer Sorge und Angst. Das spüre ich jeden Tag an vielen Anrufen, E-Mails, Beiträgen im Internet und persönlichen Gesten“, schreibt Ralf Kleine. Als Vater sei er gerührt, oft sprachlos und einfach „unendlich dankbar: So viel Zuspruch von so vielen Menschen, das gibt Auftrieb und neuen Mut. Das gibt mir im Moment die notwendige Kraft“.

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Ein Rennen gegen die Zeit

Nun bleiben noch neun Wochen, um einen Stammzellspender zu finden. Der Countdown läuft. Kleine: „Ich bin noch immer verzweifelt und werde es wohl bleiben, bis Christian wieder gesund ist. Aber ich bin auch dankbar und hoffnungsvoll. Privatpersonen, die wir oft gar nicht kennen, organisieren Aktionen in Vereinen, Unternehmen führen Typisierungsaktionen durch, Kollegen unterstützen, Freunde und Familie helfen, wo sie können.“

Christian selbst schreibt: „Es ist alles so unwirklich, obwohl die Situation ja Realität ist. Gerade wünsche ich mir einfach nur meinen Alltag zurück.“ Die vielen positiven, anteilnehmenden und Mut machenden Reaktionen von Fremden und Vertrauten täten ihm gut. „Jede einzelne davon trägt dazu bei, diese unerträgliche Situation auszuhalten und durchzuhalten, bis mein genetischer Zwilling gefunden wird.“ Es sei nahezu unmöglich, Pläne zu schmieden. „Alles hängt nun davon ab nicht zusätzlich krank zu werden, sich keine Infekte oder Erkältungen einzufangen. Mein Körper darf nicht zusätzlich geschwächt werden, damit ich so lange wie möglich durchhalten und auf einen Spender hoffen kann.“

Am Samstag, 6. April, findet in der Zeit von 11 bis 15 Uhr in der Sporthalle im Friedrich-Wilhelm-Weber-Forum (Eingang über „Hinter der Mauer“), Hollentalstraße 15 in Steinheim eine Typisierungsaktion statt. Mittlerweile wurde aus Solidarität zu Christian eine weitere Typisierungsaktion ins Leben gerufen: Der Pflegedienst Zuhause der Lebenshilfe Brakel veranstaltet sie am Samstag, 13. April, ebenfalls von 11 bis 15 Uhr. Alles weiteren Infos zur Spendenaktion gibt es im Internet.