Charity-Lauf beim Stadtfest zum 750-Jährigen: Steinheimer toppen alle Erwartungen

Steinheim. Daumen hoch – denn manchmal sagt ein kleines Zeichen einfach mehr, als es viele Worte können: Kurz vor dem Start des 750-Meter-Charity-Laufs zeigten sich sowohl die Organisatoren als auch die Verantwortlichen der Steinheimer Äthiopienhilfe tief beeindruckt von der Menschenmasse, die sich an der Detmolder Straße eingefunden hatte. Es fehlten ihnen die Worte. Die jecken Man-teou-Renner hatten Bürgermeister Carsten Torke herausgefordert, für den guten Zweck zu wetten. Mindestens 750 Lauf-Teilnehmer brauchten sie für den Gewinn der Wette. Und was soll man sagen: Die Steinheimer haben gezeigt, dass sie einen wahrlich großen Sinn haben für Gemeinschaft, für eine humanitäre Unterstützung über Landesgrenzen hinaus – und für den puren Frohsinn. Warum es plötzlich am Kump so leer war Es war das zweitägige Fest zum 750-jährigen Jubiläum der Emmerstadt, das jüngst zahlreiche Besucher in die Stadt zog: Sie setzten gemeinsam starke Zeichen für den Frieden, rockten zu ihrer Stadthymne ab und tingelten beim Tag der Vereine bei bestem Sonnenschein durch die ganze Innenstadt. Allerdings: Am Sonntag gegen 17 Uhr war es rund um den Kump dann plötzlich ziemlich leer. Das Ganze hatte einen simplen Grund: Fast alle Gäste wollten beim 750-Meter-Lauf dabei sein und fanden sich zwischen Eisdiele und Ring ein. Schon vor dem Lauf war klar: Die Man-teou-Renner haben ihre Wette gewonnen – Torke wird ins Portemonnaie greifen und die eingenommene Summe der Startgelder noch mal kräftig aufstocken. Das freut vor allem die Steinheimer Äthiopienhilfe: Alle Spendengelder des Stadtfestes kommen ihr zugute. Wie sie alle gemeinsam am Sonntagnachmittag Gutes tun Zur Musik von &bdquo;Pippi Langstrumpf“ ging’s dann los: Denn auch der örtliche Spielmannszug lief beim Lauf mit – samt Instrumenten. Während die Kinder die Strecke eher flitzten, machten die meisten Erwachsenen einen lockeren Sonntagsspaziergang daraus. Lachend, quasselnd, winkend – einfach mit einem guten Gefühl, gemeinsam Gutes zu tun. Schon am Abend zuvor war die Stimmung ausgelassen. &bdquo;Wir wollen die Frauen kreischen und die Männer grölen und grunzen hören“: Was die toughen Musiker der Seeed-Tribute-Band &bdquo;Music Monks“ da forderten, gewährten ihnen die Steinheimer Partygäste gern. Denn zuvor schon aufgeheizt von den Lokalmatadoren der &bdquo;Kapelle Kamelle“, die mit einer extra Jubiläumsstrophe in der inoffiziellen Stadthymne aufwarteten, waren Hunderte Besucher in der Innenstadt bestens eingestimmt. Diese Liebeserklärung gab’s für die Besucher &bdquo;Wenn ich euch alle seh, hier am Kump im Herzen unserer Stadt, dann merk ich ganz genau, dass ich hier mein Herz verloren hab“: Mit dieser Strophe in den Ohren feierte man in der Emmerstadt ausgelassen durch die laue Septembernacht. Außerdem setzten knapp 500 Gäste bei einem ökumenischen Gottesdienst samt anschließendem Friedensgebet ein eindrucksvolles Zeichen, während über ihnen zahlreiche aus Papier gefaltete Tauben den gesprochenen Friedenswünschen noch mehr Ausdruck verliehen. &bdquo;Ich habe hier schon lange keinen so gut besuchten Gottesdienst mehr gesehen“, freute sich auch Mitorganisatorin Sylvia Thiet von der Stadtverwaltung über den großen Erfolg des Jubiläumsprogramms. Während die Steinheimer Vereine am Sonntag für eine mehr als 90 Kuchen umfassende Tafel im Klön-Café sorgten, malten die jüngeren Gäste am Stand der StKG-Malstube mit Pinseln bunte Herzen auf – als Zeichen für ihre Begeisterung für den Karneval, und als Zeichen für ihre Liebe zur Heimatstadt. Eher selten hat man die Innenstadt zuletzt so gut besucht und so kunterbunt gesehen.

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