Steinheim. Ein großer Teil der Bevölkerung wünscht sich, Verwaltungsaufgaben, wie das Beantragen eines neuen Personalausweises oder die Ummeldung des Wohnsitzes digital von zu Hause aus erledigen zu können. Das meint zumindest die Steinheimer CDU-Fraktion beobachtet zu haben.
„Spätestens die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig digitalisierte Prozesse sind. Ein digitales Bürgerangebot ist nicht nur bequem, sondern spart sowohl Zeit für die Einwohner als auch die Verwaltungsangestellten“, erklärt die CDU. Die Stadt Steinheim bietet bereits diverse Online-Dienstleistungen seit einem Jahr an. Unter https://openrathaus.steinheim.de haben die Bewohner bislang die Möglichkeit, zum Beispiel Hundesteueranmeldung, Ausstellung eines Familienpasses oder Fundsachen zu bearbeiten.
Planungen
Das ist den Christdemokraten aber nicht genug. Sie hat daher die Verwaltung um einen Sachstandsbericht zur aktuellen Situation und zu Planungsständen in der Verwaltung geben – und zwar für die Ratssitzung am Dienstag, 15. März. Die Versammlung ist öffentlich und beginnt um 18.30 Uhr in der Stadthalle Steinheim.
Die CDU hat selbst bereits einige Ideen, wie das Online-Rathaus weiterentwickelt werden könnte. So könnten auch die elektronische Authentifizierung über die eID- Funktion des Personalausweises und die Erfassung persönlicher Daten, einschließlich Passbild und digitaler Unterschrift bald möglich sein.
„Trotz der Vielfalt an Vorteilen, die ein digitales Bürgerbüro bietet, müssen auch die Vorbehalte einiger Bewohner wahrgenommen werden. Sicherheitsbedenken in Bezug auf ihre Daten gehören zu den am häufigsten genannten Argumenten gegen die Digitalisierung“, meint die CDU.
Vorbehalte
Damit digitale Verwaltungsleistungen auch tatsächlich in Anspruch genommen werden, müssten sie vor allem leicht zugänglich und nutzerfreundlich sein, weiß Corinna Beier von der CDU-Fraktion. Personen, die weiterhin analoge Dienste bevorzugen, sollten auch künftig die Möglichkeit haben, das nahe gelegene Bürgerbüro aufsuchen zu können.
„Letztendlich können durch den schnelleren Service aber Wartezeiten verkürzt werden und die Bürger lernen die Vorteile einer innovativen und digitalen Verwaltung zu schätzen“, so Fraktionsvorsitzender Ansgar Claes. Und – ohne fachlich solventes Personal komme natürlich auch der beste Digitalisierungsprozess nicht aus.
Kulturpreis
Das Unternehmen Westfalen Weser-Energie vergibt zum ersten Mal den „WW Kulturpreis 22“. Die CDU-Fraktion begrüßt es sehr, dass auch die Stadt Steinheim an der Auswahl teilnimmt, die mit bis 10.000 Euro je Einzelpreis gewürdigt wird. Über die Vorschläge wird in der Ratssitzung am Dienstag, 15. März, abgestimmt und entschieden, welcher Beitrag bei Westfalen-Weser eingereicht wird.
Kultur sei eines der Aushängeschilder der Städte und auch Steinheim könne stolz auf die heimische Vereinskultur sein, so die Ansicht der CDU-Fraktion, die den engagierten Verein Junge Kultur Steinheim vorschlagen und nominieren.
Schon seit 1993 gibt es in Steinheim diese Gruppe von Menschen, die sich für frischen Wind in der Kulturlandschaft stark machen. Der gemeinnützige Verein rund um seine Vorsitzende Marita Kaufmann organisiert eine Vielzahl von Veranstaltungen aus ganz unterschiedlichen Bereichen des kulturellen Lebens – von Open-Air-Festivals wie dem „Reggae im Hanffeld“ über Kunstausstellungen unter freiem Himmel, dem Bierfest in der Innenstadt bis hin zu Kindertheater – Aufführungen und Autorenlesungen.
Die Junge Kultur ist gemeinnützig und arbeitet ausschließlich ehrenamtlich. Nachdem die letzten beiden Jahre durch Corona belastet waren, konnte ab Mai 2021 wieder langsam gestartet werden. Mit der vielbesuchten Aktion NeustART Kunst- Kontakte konnten die Besucher im Emmerauenpark mit Kunstwerken zusammen gebracht werden. Ende August wurde mit bangem Blick auf die steigende Inzidenz und immer neuen Maßnahmen das beliebte „Folk for Friends“ mit Highland-Games umgesetzt.