Karneval wird in Nieheim und Steinheim vom Sofa aus gefeiert

Steinheim/Nieheim. Wie viel farbenfrohes Konfetti am Wochenende durch die Wohnungen der Steinheimer und Nieheimer Jecken gewirbelt ist, kann nur gemutmaßt werden. Sicher ist aber, dass hunderte Karnevalsfans die virtuellen Angebote der benachbarten Karnevalsgesellschaften nutzten, um sich trotz Corona-Pandemie in eine jecke Stimmung zu versetzen und in Erinnerungen an vergangene erfolgreiche Sessionen zu schwelgen. Verschwiegen haben die Karnevalisten die Pandemie natürlich nicht: Dementsprechend melancholisch war der Beginn des &bdquo;Man-teou"-TV-Spezials zum Steinheimer Galaabend. Dominik Thiet, Präsident der jecken Karnevalsgesellschaft (StKG), schritt allein mit seiner Glocke durch den tiefen Schnee in die Stadthalle. &bdquo;Es ist schon ein komisches und befremdliches Gefühl, hier heute alleine zu stehen", bekannte er. Doch die jecke Stimmung ließ nicht lange auf sich warten. &bdquo;Gerade in einer Zeit, die uns vor so viele Herausforderungen stellt, zeigt sich, wie wichtig der Karneval ist", betonte Thiet, &bdquo;denn der Karneval ermöglicht es uns, Fröhlichkeit zu empfinden und Freude miteinander zu teilen". In dieser Session geht das nur digital. Aber virtuell miteinander zu feiern, sei definitiv besser, als gar nicht feiern zu können. Kreative TV-Angebote &bdquo;Karneval ist Teil der DNA Nordrhein-Westfalens – und doch muss auch er sich in diesen schwierigen Zeiten anpassen", sagte Staatssekretär Nathanael Liminski in einem Einspieler aus dem September. Dass in dieser Session keine großen Menschenansammlungen und keine Schunkelrunden möglich sind, war seitdem jedem klar. Und die Karnevalsgesellschaften der Region haben sich seither viele Gedanken gemacht, wie sie die treuen Jecken daheim dennoch etwas närrisch stimmen können: mit vielen virtuellen TV-Angeboten rund um das Wochenende vor dem Rosenmontag. Am Samstagabend gab es eben beispielsweise ein &bdquo;Man-teou"-TV-Spezial samt Chat zum Steinheimer Galaabend. &bdquo;Man teou vom Sofa", schrieb Markus Struck, der das rund 222-minütige Programm von Zuhause aus verfolgte. In vielen Orten fieberten die Jecken vor den heimischen Bildschirmen mit – und sogar aus Kanada sah man zu. Die Produktion von Andreas Waldhoff, Kevin Klaes, Frank Klose und Jürgen Stehr sowie des gesamten Teams der StKG-Gruppe &bdquo;Ton und Technik" erfreute hunderte Zuschauer. Denn: &bdquo;Was wäre ein Leben ohne den Steinheimer Karneval?", so Thiet. &bdquo;Es wäre trist, trostlos und sinnlos", gab er selbst die Antwort. Der Nachwuchs übernimmt Alles andere als das war der virtuelle Galaabend, den unter anderem Gerd Leifels farbenfroh mitgestaltete und die Corona-Schutzmaßnahmen einfach mal fröhlich sah: &bdquo;Denn was hat Corona uns beschert? Genau das, was der Karneval begehrt: Eine Maske für jeden, für jedes Gesicht – und diese Maske, die ist jetzt für alle Pflicht!" Ganz ohne FFP2-Masken sahen die Zuschauer zudem viele Höhepunkte aus den vergangenen Jahren, wie Auftritte der &bdquo;Kumpels mit Stil", der &bdquo;Dorfrockerzz", der &bdquo;Kapelle Kamelle" sowie der Prinzengarden. Am Sonntag übernahm dann der Nachwuchs das Regiment: Ab dem frühen Nachmittag feierten nicht nur in Steinheim die jungen Tollitäten Conner Kruse und Emelie Meinersmann digital, sondern auch Nieheims jüngste Narrenschar. Viele kreative Wagen waren für den virtuellen Umzug im Kleinformat in den vergangenen Wochen, unter anderem in den Kindergärten, gebastelt worden. Frei nach dem Motto: &bdquo;Denn Einigkeit auf Schritt und Tritt, das tut ja gar nicht weh; und wenn de Katt ins Fuer schitt, wö maket Olle meh", so die Nieheimer Karnevalsgesellschaft (NKG).

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