Bürgerstiftung will ihre Projekte für die Nieheimer besser sichtbar machen

Nieheim/Entrup. Wem es gelingt, im Jahr 20.000 Euro an Spenden zu generieren und sie auf verschiedenste gemeinnützige Vorhaben im Stadtgebiet zu verteilen, kann so unsichtbar nicht sein. &bdquo;Wir haben dennoch das Gefühl, dass wir als Bürgerstiftung Nieheim noch zu wenig im Bewusstsein der Bevölkerung verankert sind und daran wollen wir weiter arbeiten", sagte am Samstag Stiftungsvorstand Johann-Friedrich Freiherr von der Borch vor rund 40 geladenen Gästen im Dorfgemeinschaftshaus in Entrup. Dort hat die Bürgerstiftung mit einem Sommerempfang ihr fünfjähriges Bestehen gefeiert. Tatsächlich besteht die Bürgerstiftung sogar schon seit sechs Jahren. Von der Bezirksregierung anerkannt wurde sie bereits am 29. Oktober 2015. So einen Sommerempfang soll es nun jedes Jahr geben. &bdquo;Wir wollen dabei bewusst über die Ortschaften ziehen und dort auch jedes Jahr Bericht erstatten, was wir in der zurückliegenden Zeit gemacht haben, und wie unsere weiteren Pläne aussehen", sagte Vorstand von der Borch. Bürgerstiftung bringt sich dort ein, wo es die Stadt nicht kann Familienbildung, Kultur, Denkmalschutz, Landschaftsschutz, individuelle Hilfen und Integration sind satzungsgemäße Aufgaben der Stiftung. Zuschüsse zur Anlage des Edelkrebsteiches in Oeynhausen oder die Renovierung der Grillhütte in Nieheim sind zwei der öffentlichkeitswirksamen Projekte der Vergangenheit. &bdquo;Wir haben aber auch Sprachkurse organisiert, zu einer Zeit, als es keine gab und auch ein Stipendium haben wir über die Bürgerstiftung beschlossen", resümierte von der Borch. &bdquo;Die Bürgerstiftung bringt sich oftmals dort ein, wo wir es als Kommune gerne tun würden, weil es wichtige gemeinschaftliche Vorhaben sind, wir es aber aus finanziellen Gründen nicht können”, sagte Bürgermeister Johannes Schlütz. So wird die Bürgerstiftung beispielsweise 8.500 Euro für die Installation einer Lichtanlage für den neuen Brunnen am Richterplatz übernehmen, damit das Bauwerk auch in der Dunkelheit illuminiert werden kann und zu einem freundlichen Stadtbild beiträgt. Mehr Licht soll auch auf die eigene Arbeit fallen. Darum will die Bürgerstiftung ihre Außendarstellung deutlich verbessern, denn nur wer Spenden einwirbt, kann auch wieder etwas ausschütten. Der Kerngedanke einer Stiftung besteht darin, dass es einen Kapitalstock gibt, aus dessen Zinsen wohltätige Projekte finanziert werden, wobei das Grundkapital als feste Größe bestehen bleibt. "Wegen der fehlenden Zinsgewinne sind wir in unserer Arbeit aber vor allem auf Spenden angewiesen”, erklärte der Stiftungsvorstand. Bürgerstiftung hat viele Pläne für mehr Sichtbarkeit Ein neues Logo, das sich aus Stadtwappen und Stadt-Logo ableitet, soll den Wiederkennungswert erhöhen. Als Nächstes soll es eine neue Homepage geben. Die Adresse www.buergerstiftung-nieheim.de ist bereits aktiv, verweist aber derzeit noch auf die alte Unterseite auf der Stadt-Homepage, wo bislang nur Basisinformationen hinterlegt sind. "Die neue Homepage soll transparent über unsere Arbeit und die unterstützten Projekte informieren und anschaulich erklären, wie man sich für die Bürgerstiftung engagieren kann”, erläuterte die Kuratoriumsvorsitzende Jana-Katharina Reineke. Zwischen einer einmaligen Spende und einer dauerhaften Zustiftung besteht auch die Möglichkeit eines Patenschaft genannten auf drei Jahre befristeten Engagements auf Zeit. Die ist ab 25 Euro im Jahr in Form einer Einzelpatenschaft möglich und geht bis zur Gold-Patenschaft ab 1.000 Euro pro Jahr. Auch die jährlichen Sommerempfänge in den Ortschaften sollen dazu dienen, vor Ort die Arbeit der Stiftung vorzustellen und Menschen einzuladen, mitzumachen. Musik und ein Fachvortrag sollen die Empfänge abrunden. Festrede hält gebürtiger Nieheimer Bei der Premiere in Entrup war die Jazzformation Quattro und der aus Nieheim stammende Kölner Fernsehjournalist und ehemalige Paris-Korrespondent der ARD, Mathias Werth (62), dabei. Seine journalistische Laufbahn hat Werth als Schüler bei der Neuen Westfälischen in der Redaktion Höxter begonnen. "Damals musste mich meine Mutter zu den Terminen fahren, weil ich noch keinen Führerschein hatte. Das änderte sich aber, als ich endlich Moped fahren durfte”, erzählte der frühere Vizechef der Monitor-Redaktion. Ab 2014 leitete Werth für fünf Jahre das ARD-Studio in Paris. "Ich habe als Schüler das Gymnasium St. Xaver in Bad Driburg besucht und dort nur Latein gelernt, sodass ich gezwungen war, in kürzester Zeit Französisch zu lernen”, erzählte Werth. Inzwischen gibt es am St. Xaver auch Französisch als Angebot einer zweiten Fremdsprache. Mathias Werth wird das aber nicht interessieren, denn französisch kann er jetzt ja. Mathias Werth wurde für seine Arbeit mit dem Grimme-Preis, dem Deutschen Fernsehpreis und einem Emmy-Award ausgezeichnet.

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