Warum Nieheims Bürgermeister Vidal eine dritte Amtszeit möchte

Nieheim. Der wichtigste Platz im Nieheimer Rathaus ist so begehrt wie nie zuvor: Gleich vier Kandidaten bewerben sich in der Weberstadt um das Amt des Bürgermeisters. Während Elmar Kleine, Jana Katharina Reineke sowie Johannes Schlütz nun den Endspurt ihrer monatelangen Werbetouren für die eigene Person antreten, steigt Amtsinhaber Rainer Vidal jetzt erst richtig in den Wettbewerb ein: &bdquo;Mein Wahlkampf besteht ja eigentlich nur aus der heißen Phase", sagt er lachend und bezieht sich dabei auf seinen späten Entschluss, doch Nieheims Stadtoberhaupt bleiben zu wollen. Seit Mitte März sei dieser Entschluss gereift. Im Juni machte Vidal ihn dann öffentlich. Mit den Worten &bdquo;engagiert" und &bdquo;erfahren" wirbt er für sich und ist sich sicher, Nieheim in den kommenden Jahren kompetent durch die Folgen der Corona-Pandemie führen zu können. &bdquo;Wegen meiner elfjährigen Erfahrung im Amt, wegen meines Netzwerks in der Stadt, im Kreis Höxter und in der Region OWL bis hin zu direkten Kontakten in die Ministerien in Düsseldorf und Berlin werde ich der Stadt Nieheim in dieser sicher nicht einfachen Situation bestmöglich helfen können", sagt der 47-Jährige. In einer Zeit, in der besondere Verantwortung gefragt sei, könne und wolle er nicht so einfach von der Bildfläche verschwinden. »Die Glaubwürdigkeit des Bürgermeisters war mir immer besonders wichtig« Auf riesige Plakate mit seiner Person verzichtet er, setzt mehr auf Understatement. &bdquo;Damit bin ich auch in der Vergangenheit ganz gut gefahren", erzählt der Amtsinhaber. Für Vidal ist es bereits die dritte Kommunalwahl, bei der er sich dem Votum der Nieheimer Bürger stellt – und dennoch ist etwas neu für ihn: Zum ersten Mal stärkt ihm keine Partei den Rücken. Denn in den Jahren 2009 und 2015 wurde er als unabhängiger Kandidat von den Nieheimer Christdemokraten unterstützt. Nun tritt er ohne diesen offiziellen Rückenwind an. Zumindest scheint es auf den ersten Blick so. Doch so genau muss man eigentlich gar nicht hinschauen, um zu erkennen, dass Vidal sehr wohl viele engagierte Unterstützer um sich weiß – und zwar von Vertretern zahlreicher Vereine, Parteien und aller Altersklassen. Sie gesellen sich auf offiziellen Bildern zu ihm, helfen beim Aufhängen seiner Plakate und werben bei verschiedenen Veranstaltungen für ihn. Alles gemäß seines Wahlslogans: &bdquo;Gemeinsam für Nieheim". Die Verbundenheit zeige sich auch in der Politik: &bdquo;Im Rat kann ich mich auf die Unterstützung aller politischen Gremien verlassen", sagt Vidal. So will er Nieheim voranbringen Um Nieheim weiter nach vorn zu bringen, nennt er in seinem Wahlprogramm gleich eine Vielzahl an Schwerpunkten, die ihm wichtig erscheinen, darunter die Dorfentwicklung sowie Sport und Kultur. &bdquo;Viel Zeit investiere ich in den Bereich der Bildung – das heißt aber nicht, dass andere Bereiche, wie der Klimaschutz oder die Wirtschaft, vernachlässigt werden", sagt Vidal. All diese Bereiche, die sich wie Puzzleteile zu einem Gesamtbild einer erfolgreichen Stadtentwicklung zusammenfinden sollen, finden Interessierte mit vielen weiteren Infos im Internet unter www.rainer-vidal.de. In seinen bisherigen Amtsjahren gab es für Vidal, aber auch für sein Verwaltungsteam sowie für viele engagierte Bürger eine Menge Herausforderungen zu meistern, wie die Auswirkungen der Finanzkrise oder die Flüchtlingsbewegungen in Richtung Deutschland. In all diesen Situationen habe es viele &bdquo;ad-hoc-Momente" gegeben, in denen wenig Zeit zum Entscheiden geblieben sei. &bdquo;Dann ist es wichtig, dass man sich auf einen Kreis erfahrener und vertrauensvoller Berater verlassen kann, die ich im Laufe der Jahre in Gesellschaft und Politik in Nieheim gewonnen habe", sagt Vidal. So auch aktuell in der Corona-Krise. Viel Geld hat die Stadt Nieheim seit Vidals Amtsantritt in die Bildung investiert: &bdquo;Ende 2020 wird Nieheim über das modernste Bildungszentrum des gesamten Landes verfügen. Es sind dann mehr als elf Millionen Euro in Gebäude und Umfeld der beiden Schulen investiert worden", so der Bürgermeister. Mit dem &bdquo;Kinder-Bildungshaus" habe man zudem einen pädagogischen Leuchtturm im Land NRW etablieren können. &bdquo;Und ich werde nicht nachlassen, das Thema Bildung noch weiter voranzubringen", sagt Vidal. Denn schließlich sei dieses Thema ein ganz wichtiger Standortfaktor. Ein weiteres erfolgreiches Projekt ist beispielsweise der Umbau des Nieheimer Richterhauses. Bildung steht ganz oben auf der Agenda Weniger Erfolg als im Bereich der Bildung verbucht Vidal bei der Umsetzung der interkommunalen Zusammenarbeit. &bdquo;Die Potenziale interkommunaler Zusammenarbeit sind bei weitem noch nicht ausgeschöpft, aber für Zusammenarbeit braucht man auch immer Partner, die dieselben Interessen verfolgen. Das war in den vergangenen Jahren zu selten der Fall", sagt er. Zu verstehen sei das nicht als Nachbarschaftstadel, aber zukünftig müsse die angedachte Zusammenarbeit stärker umgesetzt werden. Bestens umgesetzt wurden dafür viele Teilnahmen von Nieheimer Ortschaften an den bekannten Dorfwettbewerben, an die sich der Bürgermeister gern erinnert: Bei &bdquo;Unser Dorf hat Zukunft" gewann beispielsweise Himmighausen im vergangenen Jahr das Bundessilber. Viele solcher Projekte lassen sich nur durch eine engagierte und vertrauenswürdige Zusammenarbeit aller Beteiligten umsetzen. Deshalb ist es Vidal auch stets wichtig, dass man seinen Worten Glauben schenkt – auch, wenn es um die Erklärung für seine überraschende erneute Kandidatur geht. Warum er nun doch Nieheims Bürgermeister bleiben möchte, darüber ist rund um seine Bekanntgabe vor rund zwei Monaten viel spekuliert worden. Und noch immer ruht das Thema nicht. Oft wird gemunkelt, er habe den gewünschten neuen Job nicht bekommen. Vidal aber betont: &bdquo;Ich hätte meine berufliche Tätigkeit als Führungskraft in einem Verwaltungsbetrieb in der Größenordnung einer Kreisverwaltung fortsetzen können". Eigentlich sei alles schon in trockenen Tüchern gewesen – nun aber konzentriere er sich voll auf den Wahlkampf. Bezüglich seiner Kehrtwende beantworte er gern die Fragen der Bürger. Denn er sagt: &bdquo;Die Glaubwürdigkeit eines Bürgermeisters ist sein höchstes Gut und war mir in meinen bisherigen zwei Amtszeiten immer besonders wichtig". »Nicht lange referieren, sondern mit den Menschen ins Gespräch kommen« Bis zur Wahl am 13. September möchte Vidal nun noch mit möglichst vielen Bürgern in Kontakt kommen und lädt sowohl in der Kernstadt als auch in den Ortschaften &bdquo;auf eine Apfelschorle" ein. &bdquo;Dabei werde ich nicht lang über meine Agenda referieren, sondern möchte mit den Menschen ins Gespräch kommen", sagt der Bürgermeister. Ideen der Bürger sollen gesammelt und anschließend für jede Ortschaft ein eigener Plan für die Umsetzung dieser Ideen entwickelt werden. &bdquo;Denn die Mentalität in den Orten ist sehr unterschiedlich", weiß er. Deshalb könne es auch keinen einheitlichen Plan für alle Ortschaften geben. Der Auftakt zu Vidals Wahltour findet heute in Eversen statt. Eine Ortschaft, die es Vidal besonders angetan hat: &bdquo;Hier konnte in den vergangenen Jahren gemeinsam mit den Bürgern viel erreicht werden", sagt er und nennt als Beispiel den Bau der Mehrzweck-Sportanlage. Für die Termine mit dem Bürgermeister erhalten die Bürger in diesen Tagen ihre Einladungen. Diese verraten dann auch den Ort des Treffens. Ist das Wetter gut, soll es die kühlen Getränke bei allen Terminen unter freiem Himmel geben.

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