Marienmünster

Digitale Endgeräte und Kunstrasenplatz für Marienmünster

Die jüngste Ratssitzung in Marienmünster steht ganz im Zeichen der Kommunalwahl. Die CDU fordert ein neues Tourismus-Konzept und erntet Kritik. Einigkeit zeigen die Lokalpolitiker dafür nun bei der Umsetzung des Sportstättenentwicklungs-Konzepts. Was genau geplant ist.

In Bredenborn soll ein Kunstrasenplatz für ganz Marienmünster entstehen. | © Madita Schellenberg

Madita Schellenberg
28.08.2020 | 28.08.2020, 17:43

Marienmünster. „Damit holen wir eine ganze Menge Geld nach Marienmünster", zeigte sich WGB-Chef Elmar Stricker in der jüngsten Ratssitzung begeistert. Denn alle Fraktionen einigten sich auf einen Kompromiss zur Umsetzung des Sportstättenentwicklungskonzepts. Nach monatelangen Diskussionen scheinen Lokalpolitiker und Sportler jetzt eine gute Lösung gefunden zu haben, und wollen sich gleich aus mehreren Fördertöpfen bedienen.

„Eine schwierige Geburt", fasste Helmut Lensdorf (SPD) die Ereignisse rund um das Erstellen des Sportstättennutzungskonzepts bis zur jetzigen Einigung zusammen. Viele Ortstermine und Gespräche waren der Ratssitzung am Mittwochabend vorausgegangen. „Der nun vereinbarte Kompromiss ist die beste Lösung, um uns viele Sportmöglichkeiten zu erhalten", sagte Josef Wolff (UWG). „Wenn die Vereine zufrieden sind, sind es die Bürger auch", fuhr er fort.

Kunstrasen für Bredenborn

Die Sanierung und der Anbau des Umkleidegebäudes sowie die Sanierung des Tennenplatzes in Kollerbeck sollen nun als eine Maßnahme über das neue Förderprogramm „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten 2020 und 2021" mit einer angestrebten Förderung von 100 Prozent realisiert werden. In Bredenborn sollen anstelle des jetzigen kleinen Tennenplatzes ein kleiner Kunstrasenplatz für das ganzjährige Training und Spiele der Kinder- und Jugendmannschaften angelegt sowie das Umkleidegebäude erweitert werden. Zur Finanzierung soll ein Antrag auf 65-prozentige Förderung aus dem Infrastrukturprogramm gestellt werden.

„Die restlichen Wünsche der Vereine sollen über das Programm „Moderne Sportstätte 2022" finanziert werden", so Bürgermeister Robert Klocke. Auch der Sitzungssaal im Rathaus soll umgestaltet werden: Als Multifunktionsraum ohne feste Sitzreihen, dafür aber mit neuer Beleuchtung soll er zukünftig beispielsweise auch als Gymnastikraum genutzt werden können.

Endgeräte für Schüler

„Da sind sich ja alle einig", freute sich der Bürgermeister nach der Abstimmung über die Anschaffung von Schülerendgeräten für die Vördener Grundschule. Nachdem sich Schulleiter Nicolay Loges schon finanziellen Mitteln aus verschiedenen Fördertöpfen sicher war, fehlten ihm noch rund 6.000 Euro, um jedes Kind seiner Schule digital bestens ausstatten zu können. „Es wäre schön, wenn der Rat die noch fehlende Summe freigibt", sagte dazu auch Schulamtsleiter Josef Suermann. Und der Rat folgte diesem Appell. „Die Anschaffung digitaler Geräte muss man ja nicht immer den Eltern zumuten. Wir können die Familien nun finanziell entlasten", freute sich Loges über die Ratsentscheidung. Er will nun sofort mit dem Kauf der Schülerendgeräte beginnen.

Während der Tourismus in Marienmünster in den vergangenen Jahren eher unaufgeregt daherkam und sich mit friedsamen Routen wie dem Weg der Stille einen Namen gemacht hat, entwickelt sich eben dieser Tourismus so kurz vor dem 13. September wohl derzeit noch zum heißen Wahlkampfthema. „Unser Tourismus befindet sich in einer tiefen Krise", sagte CDU-Chef Joseph Büker, als er in der Ratssitzung die Erstellung eines Tourismuskonzeptes für die Zukunft forderte. Verantwortlich für den starken Rückgang der Übernachtungszahlen machte er dabei die Stadtverwaltung. „Wir brauchen dazu dringend eine Diskussion", appellierte Büker – und die Diskussion bekam er auch. Denn das Thema Tourismus bewegt. „Und das Anliegen ist durchaus berechtigt", sagte Suermann, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. Aber: „Das ist eine Sache für den neuen Rat", fuhr er fort.

25 neue Flüchtlinge

Helmut Lensdorf sah das ähnlich: „Wenn man es mit dem Tourismus ernst meint, stellt man nicht kurz vor der Wahl einen so schlecht vorbereiteten Antrag". Kritische Töne zum Zeitpunkt der Konzept-Forderung gab es auch aus den eigenen CDU-Reihen: „Wenn eine Partei ein Konzept in ihr Wahlprogramm aufnimmt, es aber nicht weiter verarbeitet, ist das ihr eigenes Problem und sie sollte es dann nicht jemand anderem zuschieben", so Bernadette Niemeier. Ganz oben auf der Agenda stehe das Thema Tourismus allerdings auch bei der WGB, so Stricker. Schon, um die lokale Gastronomie zu stärken. Und ebenso möchte die UWG über das Thema Tourismus schon bald mit dem künftigen Rat diskutieren. Man darf also gespannt sein, welche Ideen zur Weiterentwicklung des Marienmünsteraner Tourismus in naher Zukunft vonseiten der Fraktionen auf den Tisch kommen.

Die Stadt Marienmünster bekommt bald 25 neue Flüchtlinge zugewiesen. „Die meisten sollen in der ehemaligen Bredenborner Schule untergebracht werden", teilte Bürgermeister Robert Klocke kurz in der Ratssitzung mit.