Marienmünster. „Wir wollen uns darum kümmern, dass der Ball zukünftig in allen Ortschaften weiterrollt", erklärt WGB-Fraktionssprecher Elmar Stricker. Die Wählergemeinschaft Bürgernähe (WGB) lehnt den Neubau einer zentralen Sportanlage in Verbindung mit einer Fusionierung der Vereine zum SV Marienmünster ab. „Das ist ein fataler Irrweg, der die Stadt Marienmünster nahezu drei Millionen Euro kostet und alle ehrenamtlichen Strukturen auf Dauer zerschlägt", unterstreicht Markus Wellbrink seitens der WGB.
Den Vorschlag der Stadtverwaltung zum Förderprogramm „Moderne Sportstätten" unterstützt die WGB in Teilen, sieht aber Änderungsbedarf für den Bereich „Strukturentwicklung Sportstätten". Den Neubau eines Vereinsheims mit Rasenplatz für 655.000 Euro in Kollerbeck lehnt die WGB "als nicht bedarfsgerecht und unverhältnismäßig" ab.
Gelder am Bedarf orientieren
„Das erst 1984 erbaute Gebäude kann durch einen An-/Umbau in Verbindung mit einer Grundsanierung angemessen an die heutigen Anforderungen angepasst werden", so die Einschätzung der WGB. Die durch den Verzicht auf die Neubauten in Kollerbeck frei werdenden Mittel sollen als Bonuszahlungen der Stadt Marienmünster das Förderprogramm „Moderne Sportstätten" ergänzen.
„Alle Vereine müssen gleichbehandelt werden. Die Verteilung der Gelder muss am Bedarf orientiert werden und die Größe der Vereine mit einbeziehen. So kann man mit weniger Mitteln insgesamt mehr Sportler in Marienmünster erreichen. Ewigkeitsgarantien kann seriöse Kommunalpolitik aber auch nicht versprechen. Die Teilnahme am Programm Moderne Sportstätten garantiert aber wenigstens zehn Jahre Bestandsschutz", betont Stricker für die WGB.
Kunstrasen für Bredenborn gefordert
Der Vorschlag der WGB sieht vor, dass Altenbergen zusätzlich 20.000 Euro erhält zu den geplanten 50.000 Euro aus dem Förderprogramm „Moderne Sportstätten". Kollerbeck könnte mit einem Bonus von 70.000 Euro und den schon eingeplanten 80.000 Euro Vereinsheim und Sportplatz sanieren. Und Vörden bekommt nach dem Vorschlag der WGB zusätzlich 50.000 Euro als Bonus zu den geplanten 100.000 Euro als Investitionsmittel. Für das Sportgelände in Bredenborn sieht der Vorschlag der WGB keine Bonuszahlungen vor, aber dort soll nach Meinung der WGB der vom Gutachter angeregte Kunstrasenplatz gebaut werden.
„Wir benötigen dringend einen zeitgemäßen Allwetterplatz für alle Vereine im Stadtgebiet, um im Wettbewerb mit den umliegenden Kommunen nicht zu verlieren. Alle sachlichen Fakten sprechen für Bredenborn als optimalen Standort. Technisch ist die Realisierung hier zudem auch kein Problem", urteilt die WGB-Fraktion. Der Platz könne wie zum Beispiel das Schwimmbad in Vörden von allen Sportlern in Marienmünster genutzt werden. Dies werde durch einen von der Stadt koordinierten und mit den Vereinen abgestimmten Belegungsplan geregelt. "Dieser Schritt wäre in der Sportentwicklungsplanung der Stadt Marienmünster ein Schritt in eine moderne Zukunft", so die Auffassung der WGB.
Baugebietsgröße stößt auf Skepsis
Eine Erweiterung des Baugebiets, ohne den Sportplatz in Vörden zu überplanen, sieht die WGB als völlig ausreichend an. Die Anzahl der geplanten Baugrundstücke unterhalb des Sportplatzes sei gemessen am aktuellen tatsächlichen Verkauf von Bauplätzen für lange Jahre ausreichend. „Zudem müssen wir uns alle fragen, wie wir mit zukünftigen Leerständen bei den Bestandsimmobilien umgehen wollen. Noch größere Baugebiete sind hier die falsche Antwort", so Markus Wellbrink im Namen der WGB.
Zudem bestehe in Bredenborn ein berechtigtes Interesse, wenn die vorhandenen freien Bauplätze verkauft seien, weiteres Bauland an dieser Stelle auszuweisen. „Es ist nicht im Sinne der Stadt Marienmünster, nur die Ortschaft Vörden als zukünftigen alleinigen Siedlungsschwerpunkt anzusehen", so die WGB, die vorschlägt, sich noch einmal zusammen mit allen Fraktionen und den Vereinen an einen Tisch zu setzen und zu diskutieren. "Die Entscheidungen dürfen aber nicht verschoben werden bis nach der Kommunalwahl, sondern müssen im Rahmen der Haushaltsberatungen bis Ende März getroffen werden", so das Gesprächsangebot der WGB.