Lüneburg/Holzminden/Marienmünster. Der zweifache Polizistenmörder Dietmar J. kann auch nach 30 Jahren nicht von einer Freilassung ausgehen. Nach einem psychiatrischen Sachverständigengutachten wurde die Aussetzung der lebenslange Freiheitsstrafe und der Sicherungsverwahrung abgelehnt, bestätige eine Sprecherin des Landgerichts Lüneburg einen Bericht von Radio Hochstift am Dienstag.
Den Antrag habe der inzwischen 59-Jährige bereits im vergangenen Jahr gestellt. Die zuständige Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Lüneburg am Amtsgericht Celle habe ihn abgelehnt. Der Verurteilte sitzt in der Justizvollzugsanstalt Celle ein. Der Beschluss ist nicht rechtskräftig, die Anwältin habe sofortige Beschwerde eingelegt.
Dietmar J. und sein Bruder Manfred aus Bredenborn (Kreis Höxter/Nordrhein-Westfalen) waren im Februar 1995 verurteilt worden. Manfred J. musste seinerzeit für zehn Jahre hinter Gitter, Dietmar erhielt eine lebenslange Freiheitsstrafe mit Sicherungsverwahrung.
Aus allgemeinem Hass auf die Polizei hatte der ältere Bruder Dietmar im Oktober 1991 die beiden Beamten Jörg Lorkowski (30) und Andreas Wilkending (34) mit einem vorgetäuschten Notruf wegen eines angeblichen Wildunfalls auf einen Waldparkplatz im südlichen Niedersachsen gelockt. Er tötete die Polizisten mit neun Schüssen.