Projekt Tierheim Holzminden gerät ins Stocken

Höxter/Holzminden. Wie schwierig es ist, ein neues Tierheim auf die Beine zu stellen, hätte sich der Vorstand des Tierschutzverein Holzminden-Höxter nicht vorstellen können. Bereits Ende 2018 hatte er den positiven Bauvorbescheid bekommen, seit dem bewegt sich aber wenig. Deshalb will der Vorsitzende des Tierschutzvereins, Jens-Uwe Müller, sich auch nicht mehr festlegen, wann die ersten Tiere am neuen Standort, dem Tannenhof am Allenbusch, einziehen werden. Zugleich stellt Müller aber klar: &bdquo;Wir sind immer noch sehr motiviert und es geht vorwärts, wenn auch in sehr kleinen Schritten." Viele Anträge Seit dem Kauf der Villa Tannenhof im Frühjahr 2019 von der Erbengemeinschaft Celten und der Entkernung der künftigen Hunde und Katzenhäuser, arbeitet der Vorstand gemeinsam mit den Behörden und dem Architekten Team an Planung, Bauantrag und Nutzungsänderung. Da dieses in erster Linie ehrenamtlich passiert und viele Punkte zu berücksichtigen sind, dauert das ganze Verfahren doch länger als gehofft, erklärt der Vorstand in einer Pressemitteilung. Manchmal hätten sich die Engagierten auch ein bisschen mehr Unterstützung der Verwaltungen gewünscht. &bdquo;Immerhin erfüllen wir hier eine Pflichtaufgabe, die eigentlich den Kommunen obliegt", sagt Müller gegenüber nw.de. Einige Punkte konnte der Vorstand immerhin abhaken: Die Trinkwasserversorgung ist ebenso geklärt wie die Genehmigung der Kleinkläranlage. In Arbeit sind aktuell die Planungen des Hunde- und Katzenhauses, des Brandschutzes und der Statik. Die Anträge auf eine zusätzliche naturschutzrechtliche Befreiung, die Einfriedung des Grundstückes und das Anlegen von Freiflächen seien abgegeben. Komplizierte Wegefrage Eine der letzten großen Hürden ist allerdings das Wegerecht der Feldwegeinteressentschaft. Ein kompliziertes Problem: Jahrzehnte wurde man durch den Erwerb eines Grundstückes, das an Flächen der Feldwegeinteressentschaft grenzt, automatisch Mitglied in der Feldwegeinteressentschaft. Damit genoss man zugleich das Recht, die Flächen der Feldwegeinteressentschaft zu befahren, um das eigene Grundstück zu erreichen und nutzen zu können. &bdquo;Ebenso konnte man sein Grundstück ohne Hürde bebauen", berichtet der Vorstand. Doch die Gesetze haben sich geändert. Die Behörden verlangen nun ein ins Grundbuch eingetragenes Wegerecht als Baulast. Diese Eintragung hat der Tierschutzverein bei der Feldwegeinteressentschaft und dem Landkreis Holzminden nun offiziell beantragt. Nun hoffen die Ehrenamtlichen um Jens-Uwe Müller, dass die Interessentschaft, der Landwirte und Jagdgenossen angehören, dem auf der Mitgliederversammlung Anfang März auch zustimmt – im Sinne der guten Nachbarschaft und des Tierwohls. Sonst steht das ganze Projekt auf der Kippe. &bdquo;Diese Zustimmung ist ein wichtiger Bestandteil für die Erteilung der Baugenehmigung und Nutzungsänderung", betont Müller. Fehlende Verträge Eine weitere Schwierigkeit ist die verbindliche Zusammenarbeit mit den Kommunen. Längst sollten die Städte des Landkreises Holzminden und auch die Stadt Höxter ihre Verträge mit langfristigen Nutzungsvereinbarungen unterschrieben haben. Bisher hat aber nur die Samtgemeinde Boffzen den Vertrag unterzeichnet. In Holzminden hat der Rat bereits zugestimmt, der Vertrag ist aber immer noch nicht da. In Höxter, Delligsen und Bevern steht er in den Ausschüssen zur Beratung an (siehe Bericht Seite 1). Eschershausen hat angekündigt, einen anderen Weg zu gehen, was die Tierschützer schwer enttäuscht, wie Müller offen zugibt. Die Verträge sind für den Tierschutzverein allerdings enorm wichtig, um Planungs- und Finanzierungssicherheit zu bekommen. &bdquo;Alle sind sich einig, dass die Neuaufstellung des Tierheimes Holzminden-Höxter eine einmalige Chance ist. Es wäre schön und wünschenswert, wenn schon bald die nötige Genehmigung und die neuen Fundtierverträge vorliegen, damit der Verein und alle ehrenamtlichen Helfer und Unterstützer den Traum vom neuen Tierheim am Allerbusch weiter umsetzen und realisieren können", erklärt der Vorstand.

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