Für Tiere aus Höxter und Holzminden entsteht ein neues Zuhause

Kreis Höxter/Holzminden. Es sind nur wenige Meter von der Straße &bdquo;Allernbusch“, die sich kurz hinter der Stadtgrenze von Holzminden nach Neuhaus im Solling zwischen Wäldern und Bäumen her schlängelt, bis zum großen, braunen Tor, das den Innenhof eines großen, weißen Anwesens offenbart. Hinter den Mauern werkelt ein Bagger, reißt Wände ein. Das Dach - asbesthaltig - ist bereits fachgerecht entfernt und entsorgt. Es tut sich was auf dem Tannenhof. Endlich. Dass es vorangeht und tatsächlich noch in diesem Jahr ein Umzug stattfinden soll, lässt Jens Müller sprachlos werden. Realisieren kann es der Vorsitzende des Tierschutzvereins Holzminden-Höxter wohl erst, wenn das neue Tierheim wirklich eröffnet wurde. Liegen hinter ihm und seinen Vorstands- und Vereinsmitgliedern doch Jahre voller Streits, Schwierigkeiten, Gesprächen und Gerichtsverfahren. Doch es ist geschafft, zumindest fast. Denn auf dem Tannenhof ist noch einiges zu tun. &bdquo;Die Gewerke sind alle vergeben“, gibt Jens Müller im &bdquo;NW“-Gespräch ein Zwischenfazit. Sobald alles entkernt ist, soll unmittelbar der Hochbau erfolgen. Die Wände aus Betonfertigteilen - die sind nämlich wasser- und säurefest - werden parallel bereits angefertigt, damit sie, sobald alles bereit ist, per Kran nur noch in das zukünftige Hunde- beziehungsweise Katzenhaus gehoben werden müssen. &bdquo;Es arbeiten alle so schnell wie möglich“, sagt er und hofft auf einen Umzug Ende August. Lesen Sie auch: Neues Tierheim für Holzminden und Höxter kann kommen Tierschutz: 24 Stunden, 7 Tage die Woche im Einsatz &bdquo;Dann wird eine Last abfallen, denn das hier ist schon eine Verantwortung“, gibt Müller zu und zeigt auf das rund 9.700 Quadratmeter große Anwesen, das der Verein vor gut sechs Jahren für 360.000 Euro gekauft hat, um dort ein neues Tierheim zu errichten. Doch durch den Gerichtsstreit mit der Feldwegeinteressentschaft und die Hängepartie mit den Städten, wer von ihnen einen Fundtiervertrag mit dem Verein unterzeichnet, habe der Tierschutz in Holzminden und Umgebung lange vor einer ungewissen Zukunft gestanden. &bdquo;Am Ende hätten wir das Grundstück verkauft und das Tierheim am Ziegeleiweg dicht gemacht“, sagt Müller. Doch so weit ist es nicht gekommen. &bdquo;Hier sind wir nun zukunftsfähig“, freut sich der Vorsitzende auf die Zeit am Allernbusch. Mit Wärmepumpe, PV-Anlage auf dem Dach, Fußbodenheizung, ausreichend Platz und einer Tierunterbringung nach den neuesten Standards, soll das Tierheim modern und zukunftssicher werden. Viele Ehrenamtliche unterstützen das Holzmindener Tierheim-Team Auch das Arbeiten auf dem Tannenhof soll angenehmer werden. Fünf Angestellte kümmern sich um die Tiere, hinzu kommen zahlreiche ehrenamtliche Helfer. Mit dem Haus habe man erstmalig die Möglichkeit, Aufenthaltsräume zu schaffen. &bdquo;Wir sind immer noch ein Verein“, sagt der Vorsitzende. Doch am derzeitigen Standort am Ziegeleiweg sei schlichtweg kein Platz, um eine Begegnungsstätte zu schaffen. Das soll am Allernbusch anders werden. &bdquo;Wir sind 24 Stunden, 7 Tage die Woche für die Tiere und Gemeinden da, da freut man sich über jeden, der mal die Wäsche wäscht oder mit den Hunden spazieren geht“, sagt er. Zukünftig könnten die Helfer am Tierheim auch mal zusammensitzen. Passend dazu: Eine Villa für Hunde: Neues Tierheim für Höxter und Holzminden wird gebaut Sponsoren für das Tierheim Holzminden gesucht Möglich wird das auch, weil die Stadt Holzminden, die Samtgemeinden Boffzen und Bevern sowie die Städte Höxter, Beverungen, Nieheim und Marienmünster einen Fundtiervertrag mit dem Tierschutzverein unterschrieben haben. Bodenweder-Polle soll in zwei Wochen entscheiden und auch eine Anfrage aus dem Hessischen Raum liege vor. &bdquo;Mit den Fundtierverträgen wird von den Gemeinden der reine Zweckbetrieb des Tierheims finanziert, an den Kosten für den Bau sind sie nicht beteiligt“, stellt der Vorsitzende klar. Doch so sei die finanzielle Zukunft des Tierheims für die nächsten zehn Jahre gesichert. Nun liege es am Verein, ihren Teil der Abmachung umzusetzen und das neue Tierheim zu realisieren. 750.000 Euro sollen in die Sanierung gesteckt werden. &bdquo;Wir wollen so viele Spenden wie möglich sammeln, damit das Eigenkapital so gering wie möglich bleibt, um das Tierheim auch weiterhin zukunftssicher aufzustellen.“ Daher sucht der Tierschutzverein Sponsoren, die den Bau des Tierheims unterstützen wollen. Als Bronze- (2.500 Euro), Silber- (5.000 Euro) und Gold- (10.000) Sponsor können sich Firmen und Privatpersonen beteiligen. Als Sponsoren werden sie auf der Homepage des Tierschutzvereins verlinkt und an einem der Hunde- oder Katzenräume verewigt. Als Gold-Sponsor darf man einem Hunde- oder Katzenraum sogar einen Namen geben. &bdquo;Jeder Euro zählt und ist wichtig“, sagt Müller. Auch kleinere Beträge können gespendet werden. Das Spendenkonto ist bei der VR-Bank in Südniedersachsen eG (DE94 2606 2433 0008 1199 96) eingerichtet. Für Fragen steht der Vorsitzende unter Tel. 05531 94020 zur Verfügung. Auch interessant: Hoffen auf den Umzug: Enger Alltag im Tierheim Holzminden Tierschutz bleibt Herzensprojekt Insgesamt 9.700 Quadratmeter stehen dem Tierschutzverein am Allernbusch zur Verfügung, 400 Quadratmeter groß wird das Hundehaus, die Katzen erhalten eine 400 Quadratmeter große Scheune plus 200 Quadratmeter Außengehege. Viel Platz also. Auch der Innenhof wird gestaltet, ausreichend Parkflächen entstehen, denn vor dem Haus sollen keine Autos geparkt werden. &bdquo;Ich hab extra Halteverbotsschilder angebracht“, sagt Müller. &bdquo;Ich tue alles dafür, dass wir keinen Ärger haben“, sagt er und möchte Streitigkeiten mit der Feldwegeinteressentschaft vermeiden. Lang genug hatten beide Parteien vor Gericht gestanden und das hatte dem Tierschutzverein Zeit, Geld und Nerven gekostet. Doch egal wie viele Steine ihnen in den Weg gelegt wurden, der Tierschutzverein kämpfte weiter. Für ihn sei der Tierschutz ein Herzensprojekt, sagt Jens Müller. &bdquo;Ich nehme mir die Zeit dafür, weil gerade ist das hier wichtig“, sagt er mit Blick auf die Sanierung. &bdquo;Jetzt sind wir so weit, dass wir hier endlich bauen dürften.“ Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter.

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