
Kreis Höxter. Während im Kreis Paderborn der Landrat einen „Naturpark plus“ anstrebt und damit mehr Naturschutz ohne Verbote umsetzen will, was auch Naturschutzverbände positiv bewerten, erteilt die CDU im Kreis Höxter einer Ausweitung der Schutzgebiete eine klare Absage. Zuletzt hatten Naturschutzverbände die Hoffnung geäußert, dass der Kreis von sich aus weitere Flächen unter Schutz stellt.
Aus dem Wahlprogramm der Kreis-CDU für die Kommunalwahl im Herbst geht hervor, dass die Hoffnung unangebracht ist. „Kein Nationalpark Light“ ist dort unter der Rubrik „Landwirtschaft/Umwelt/Natur“ zu lesen. Weiter heißt es: „Wir lehnen die Schaffung zusätzlicher Wildnisgebiete und weiterer großflächiger Schutzgebiete ab.“
Der Paderborner CDU-Landrat, Christoph Rüther, geht beim Thema Naturschutz indes in die Offensive: Er kündigte an, mit dem Naturpark plus, unter anderem, „zusätzlich den Artenschutz durch neue Projekte und die Schaffung von Habitaten auch außerhalb des Gebietes stärken“, heißt es in einer Mitteilung. Also genau das, was die CDU laut Programm im Kreis Höxter ablehnt.
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Bürgervotum dient als Begründung
„Das Bürgervotum war eindeutig“, sagt Christian Haase, Chef der Kreis-CDU dazu im Gespräch. Und spielt damit auf den Bürgerentscheid an. Die Mehrheit hat in beiden Kreisen gegen den Nationalpark votiert: Im Kreis Paderborn war die Mehrheit mit 55,1 Prozent Gegenstimmen denkbar knapp. Aber im Kreis Höxter stimmten 66,3 Prozent dagegen.
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„Der Souverän hat mit einer Zweidrittel Mehrheit gesagt: Wir wollen das nicht und wir machen das nicht“, sagt Höxters Landrat Michael Stickeln. Lediglich „wertvolle Gründlandstandorte“ will die Partei erhalten und „gezielt in Wert setzen“. Eine „dauerhafte Weidetierhaltung“ soll sichergestellt werden. Außerdem will die CDU einen „verantwortlichen Umgang mit Flächenverbrauch und Versiegelung“. Konkrete Maßnahmen zum Artenschutz oder Prozessschutz finden sich nicht im Programm.