Weserbrücke Höxter: Folgt Sanierung oder Abriss?

Höxter. &bdquo;Wo die Weser einen großen Bogen macht. . .“, singen Kreis-Höxteraner gern, um ihre Heimat zu bekunden. Was für Naturliebhaber ein Traum ist, sorgt in den vergangenen Jahren allerdings häufiger für Frust bei Verkehrsteilnehmern. Denn schließlich sind die Möglichkeiten, eben diese Weser zu überqueren, in der Region begrenzt. Und schaut man sich die Möglichkeiten genauer an, hatten zumindest drei der vier Weserbrücken in den vergangenen Jahren ihre Tücken. Brücke eins: die Weserbrücke in Lüchtringen – die nasse. Die Lüchtringer Ortschaft wurde 1970 eingemeindet. Um eine bessere Anbindung zu ermöglichen, wurde eine Weserbrücke geplant, die den bis dahin genutzten Fährbetrieb ersetzen sollte. So entstand 1970 eine Brücke über die Weser. 2013 wurde sie unter einer Vollsperrung für rund eine halbe Millionen Euro saniert. Mittlerweile ist es nicht die Brücke selbst, sondern die Flutmulde zu ihren Füßen, die regelmäßig für eine Sperrung der Kreisstraße 46 sorgt. Wenn die Weser einen Pegel von 5,20 Meter erreicht, bekommen nicht nur die Lüchtringer Lämmer auf den Weserwiesen nasse Füße, auch die Autofahrer müssen einen Umweg in Kauf nehmen, wenn sie nicht nass werden wollen. Bereits die dritte Weserbrücke in Beverungen Brücke zwei: die Weserbrücke in Beverungen, die neue. Der Verschleiß an Brücken ist in Beverungen dagegen um einiges höher. Immerhin ist die Brücke, die Beverungen mit dem niedersächsischen Lauenförde verbindet, die neuste der Brücken – aber auch schon die dritte allein in Beverungen. Der Blick zurück: Zwei Meter pro Stunde: Die Beverunger Weserbrücke wird verschoben Die erste wurde 1902 errichtet und machte die Fährverbindung überflüssig. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg gab es 1950 die zweite Brücke und 70 Jahre später – im Jahr 2020 – die dritte. Allerdings war dem Ersatzneubau im Jahr 2003 bereits eine mehr als einjährige Sperrung vorausgegangen. Wie die &bdquo;NW“ damals berichtete, wurde in der Zeit für 2,8 Millionen Euro die Brücke aufwendig saniert. Keine 15 Jahre später – im Jahr 2014 – war bereits klar, dass die Sanierung nicht für eine dauerhafte Nutzung ausgereicht hat. Ab 2017 wurde eine Ersatzbrücke gebaut, die alte im Juni 2019 abgerissen. Sodass möglichst lange der Verkehr über die Weser fließen konnte. Im Mai 2020 dann die feierliche Eröffnung der neuen Brücke, für die insgesamt 16,7 Millionen Euro aus Bundesmitteln investiert wurden. Passend dazu: Neue Weserbrücke in Beverungen: &bdquo;Meisterwerk der Ingenieurskunst“ Weserbrücken in Höxter: Schon Vorvorgängerin war kaputt Brücke drei: die Weserbrücke in Höxter, die rissige. Das dritte Sorgenbrückenkind in der Region ist die Weserbrücke Höxter. Deren Geschichte ist wohl die tragischste der drei, wenngleich sie auch viele Jahre zurückgeht. Eigentlich sogar zurück ins Mittelalter. Denn schon damals trug die damalige Weserbrücke zur wirtschaftlichen Blüte der Stadt bei. &bdquo;Die 1115 erstmals überlieferte Weserbrücke ist der älteste feste Übergang an der gesamten Weser“, informiert dazu die Tourismusinformation der Kreisstadt. Auch interessant: Unüberbrückbare Differenzen mit der Weserbrücke in Höxter Allerdings fielen die alten Brücken der Vergangenheit immer mal wieder Konflikten und Kriegen zum Opfer. Erst 1833 konnte wieder eine Brücke eingeweiht werden. Doch die machte hundert Jahre später den gleichen Ärger wie ihre spätere Nachnachfolgerin. &bdquo;Eine Untersuchung durch das Wasserbauamt Hameln im Mai 1929 führte zu einschneidenden Beschränkungen für die höxtersche Weserbrücke: Eine Anordnung des Regierungspräsidenten verbot Verkehr mit Fahrzeugen mit mehr als 2,5 Tonnen, andere Fahrzeuge durften die Brücke nur mit einem Abstand von 50 Metern und einer Höchstgeschwindigkeit von 5 Kilometern pro Stunde passieren, und Menschenansammlungen auf der Brücke wurden ganz verboten“, schrieb der Heimat- und Verkehrsverein in seinem HVV-Heft im November/Dezember 2014 zur Geschichte der Weserbrücke. Vor 100 Jahren: Notbrücke aus Holz statt Weserbrücke Widerstand in Sorge um die Wirtschaft der Stadt machte sich breit, sodass im Sommer 1930 zumindest eine hölzerne Notbrücke errichtet wurde, während die historische Brücke wegen Einsturzgefahr sogar gesperrt wurde. Allerdings sorgte die Notbrücke für Probleme mit der Schifffahrt und so wurde 1933 eine neue Brücke fertiggestellt, die allerdings wie die anderen Weserbrücke von Beverungen bis Holzminden nach nur zwölf Jahren Lebenszeit dem Krieg zum Opfer fiel. .responsive23-RqdMVF71Zaf9Pfh4-map-hoexter-weserbruecke { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-RqdMVF71Zaf9Pfh4-map-hoexter-weserbruecke { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-RqdMVF71Zaf9Pfh4-map-hoexter-weserbruecke { padding-top: 142.86%; } } &bdquo;Zehn Jahre nach Kriegsende wurde schließlich mit dem Bau der heutigen Weserbrücke begonnen, die am 28. April 1956 mit einem Festakt eingeweiht wurde“, schreibt der HVV Höxter. Das Ende der Brücke? Ungewiss. Immerhin wurde das &bdquo;Sorgenkind“, wie die &bdquo;NW“ damals titelte, im Juni 2016 für den Schwerlastverkehr gesperrt, es folgte eine Notinstandsetzung, doch auch danach blieb die Brücke – die Höxteraner von vor 87 Jahren kannten es ja schon – für schwerere Fahrzeuge gesperrt. Passend dazu: Schadhafte Weserbrücke in Höxter bleibt für Lastwagen tabu Planungen, Machbarkeitsstudie, Bürgerbefragungen, eine Entscheidung für den A-Pylon und schließlich eine Sanierung folgten im Laufe der Jahre. 2023 sollte sie pünktlich zur Landesgartenschau feierlich eröffnet werden, doch stattdessen die nächste Hiobsbotschaft: Seit März 2023 ist bekannt, dass die Substanz des Bauwerks für den ursprünglichen Zweck ungeeignet ist. Sie öffnet zwar für den Auto- und Fußgängerverkehr, bleibt für Lastwagen und Busse aber tabu und das, obwohl die Verstärkungsmaßnahme (Pylon, Spannbetonträger, Trageseile) bereits rund 4,4 Mio Euro gekostet hat. Petition gestartet: Lkw sollen raus aus der Höxteraner Innenstadt Lösung für die Weserbrücke noch immer nicht in Sicht Seitdem prüft Straßen NRW, wie die Weserbrücke noch zu retten ist. Ein Ergebnis gibt es noch nicht, wie Straßen NRW-Sprecherin Christiane Knippschild jetzt auf &bdquo;NW“-Nachfrage bekannt gab: &bdquo;Es gibt keinen neuen Sachstand“, sagt sie. Immerhin müsse genau geprüft werden, welche der unterschiedlichen Lösungsvorschläge am besten geeignet ist: &bdquo;Wir wollen ja nicht, dass wenn man die Brücke bearbeitet und ein Spannungsglied trifft, dass man ihr noch mehr schadet“, so Knippschild. Lesen Sie auch: Marode Brücken: In OWL gibt es dringenden Sanierungsbedarf Hilft am Ende womöglich nur noch der Abriss? &bdquo;Dazu kann ich keine Aussage treffen“, so die Straßen NRW-Sprecherin. Auweia. Zumindest in der Projektbeschreibung gibt Straßen NRW auf ihrer Homepage auf die Frage, ob die Brücke noch zur retten ist, bekannt: &bdquo;Ja, selbstverständlich. Wie bereits kommuniziert, erarbeiten die Statiker derzeit noch das Lösungskonzept für einen Ausgleich der vorhandenen Defizite an den vier Seilverankerungen.“ Na dann. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter.

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