Weserbrücke in Höxter: Können Lastwagen aus der Stadt verbannt werden?

Höxter. Mehr als 500 Unterschriften sind bislang zusammengekommen: Mit der Unterschrift unter der Petition, die auf Papier und digital im Netz angeboten wird, bekunden die Unterzeichner, dass sie sich wünschen, dass mit der Höxteraner Weserbrücke alles bleibt, wie es ist. Also dass das ramponierte Bauwerk und damit ihre Traglast nicht verbessert werden. Bezweckt wird damit, dass Lastwagen mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen weiterhin aus der Innenstadt herausgehalten werden. Ist das überhaupt realistisch? Die Neue Westfälische hat bei den Behörden nachgefragt. &bdquo;Als Einwohner sind wir dankbar für den geringeren Verkehr und die ruhigere Atmosphäre, die diese Maßnahme mit sich gebracht hat, die sowohl von den lokalen Bewohnern als auch von den Touristen, die unsere schöne Stadt besuchen, sehr geschätzt wird“, heißt es in der Petition, die Falk Wennemann von der Freien Bürgerinitiative gestartet hat. Wie mehrfach berichtet, ist die Instandsetzung der Weserbrücke, die das Ziel hatte, die Traglast des Bauwerks zu erhöhen, gescheitert. Davon kündeten zuerst Risse in den Brückenpfeilern, später bestätigte Straßen NRW, dass die Brücke auch nach den Bauarbeiten, die Sanierungskosten betrugen mehr als 4,6 Millionen Euro. Nun untersucht Straßen NRW, wie die Brücke so repariert werden kann, dass auch Lastwagen sie wieder befahren können. Sprecherin Christina Knippschild sagt auf Nachfrage der NW, dass bislang weiter geprüft werde, welche Variante infrage kommt. Lesen Sie auch: Weserbrücke Höxter: Folgt Sanierung oder Abriss? Die Brücke in Höxter solle einfach so bleiben, wie sie ist Seit März 2023 ist klar, dass die Substanz des Bauwerks in Höxter für den ursprünglichen Zweck nicht mehr geeignet ist. Geht es nach den Unterzeichnern der Petition, könnte Straßen NRW auch einfach gleich mit dem Prüfen aufhören: &bdquo;Wir bitten unsere lokalen Behörden, den Status quo der Weserbrücke Höxter nicht zu ändern und die Lastwagen aus der Innenstadt zu verbannen, während man den Weg für umweltfreundlichere Verkehrsmittel wie den Holibri ebnet.“ .responsive23-RqdMVF71Zaf9Pfh4-map-hoexter-weserbruecke { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-RqdMVF71Zaf9Pfh4-map-hoexter-weserbruecke { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-RqdMVF71Zaf9Pfh4-map-hoexter-weserbruecke { padding-top: 142.86%; } } Festgehalten werden muss dabei: Im Rathaus kann niemand über den Status der Weserbrücke entscheiden. Sie ist in Trägerschaft von Straßen NRW - kommunale Verantwortliche können nicht entscheiden, was Straßen NRW tut oder nicht tut, insofern ist die Petition zumindest missverständlich formuliert. Passend zum Thema: Petition gestartet: Lkw sollen raus aus der Höxteraner Innenstadt Darf eine Landesstraße für Lastwagen gesperrt werden? Straßen NRW hatte das schon während einer Bürgerversammlung zum Lkw-Lärm in Fürstenau, Bödexen und Albaxen klargestellt: Ein Lkw-Verbot ist nicht möglich, da eine Landesstraße qua Gesetz prinzipiell auch für Lastwagen befahrbar zu sein hat. Und was für die drei Orte gilt, das gilt auch für die Weserbrücke, den auf dem Bauwerk rollen die Fahrzeuge der L755 über den Fluss. Die Neue Westfälische hat beim Landesverkehrsministerium nachgefragt, ob und unter welchen Umständen ein Lkw-Verbot überhaupt verhängt werden könnte. Sprecherin Rosali Kurtzbach bekräftigt: &bdquo;Grundsätzlich gilt für Landesstraßen mit überörtlicher Verkehrsbedeutung, dass diese gemäß ihrer Widmung allen Verkehrsteilnehmenden zur Verfügung stehen sollen. Dies schließt auch den Lkw-Verkehr mit ein.“ Doch es gibt einen Ausweg für leid- oder lärmgeplagte Anlieger. Diese Möglichkeit bleibt Anwohnerinnen und Anwohnern &bdquo;Ein Ausschluss des Lkw-Verkehrs ist mit der Einstufung als öffentliche Landesstraßen nicht zu vereinbaren, die Landesstraße müsste dann zu einer Gemeindestraße abgestuft werden.“ Genau das ist in Steinheim passiert: Die Ringstraße wurde vom Status einer Landes- zu einer Gemeindestraße herabgestuft. Unter dem Strich hat dieses Unterfangen allerdings Jahrzehnte gedauert. Und: Eine Gemeinde ist für ihre Gemeindestraßen und deren Instandhaltung zuständig. Im Fall der Weserbrücke würde das wohl oder übel bedeuten, dass die Stadt sich um die Erhaltung des Großbauwerks kümmern müsste. Das wäre mit finanziellen Ausgaben verbunden, die die aktuellen Haushaltsprobleme weit in den Schatten stellen dürften. Ebenfalls lesenswert: Schadhafte Weserbrücke in Höxter bleibt für Lastwagen tabu Wer eine Abstufung der Straße beschließen könnte Möglich wäre dies aber, wenngleich einen solchen Beschluss nicht die Stadt herbeiführen könnte: &bdquo;Entscheiden müsste dies die zuständige Straßenbaubehörde, im Fall der Weserbrücke in Höxter wäre dies der Kreis Höxter“, sagt Kurzbach. Der würde einen Schritt sicherlich aber auch nicht ohne Zustimmung der kommunalen Gremien beschließen.

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