Warum sich Ärzte plötzlich für das MVZ in Marienmünster entscheiden

Marienmünster. Nachdem es lange Zeit so ausgesehen hatte, als würde es in Marienmünster bald keinen Hausarzt mehr geben, zeichnet sich nach den Worten von Bürgermeister Josef Suermann nun eine überaus erfreuliche Entwicklung ab. Das liegt zum einen daran, dass es den Verantwortlichen in Rat und Verwaltung gelungen ist, die Weichen so positiv in Richtung modernes Kommunales MVZ zu stellen, dass erfahrene Ärztinnen und Ärzte sowie qualifiziertes Fachpersonal gehalten und neue, gut ausgebildete Kräfte hinzugewonnen werden konnten. Noch erfreulicher aber ist, dass sich mehr Fachärzte für eine Anstellung im MVZ interessierten, als Bürgermeister Josef Suermann in seinen kühnsten Träumen zu hoffen gewagt hatte. Entschieden hat man sich in Marienmünster &bdquo;nach reiflicher Überlegung und in enger Abstimmung mit dem derzeitigen Praxisteam“ für den Neurologen Stefan Brüchert. Ein Arzt, kein Bürokrat Er wird am 1. Januar 2025 offiziell in die im April gegründete MVZ Marienmünster GmbH eintreten und den Patienten auch solche Behandlungen anbieten, auf die sie in den vergangenen Jahren oft wochenlang warten mussten. Seinen Weg zum MVZ beschreibt der 48-jährige Stefan Brüchert so: Studium in Gießen, 3. Staatsexamen im Jahr 2004. Zwei Jahre in einem Krankenhaus im Kanton Bern – die Ehefrau war dort als Unfallchirurgin tätig. 2006 kam er nach Lüdenscheid. 2009 wechselte er mit seinem leitenden Oberarzt und späteren Chefarzt in Höxter zum St.-Ansgar-Krankenhaus. Seit zwölf Jahren ist er dort als Oberarzt tätig. &bdquo;Eigentlich“, so sagt er, &bdquo;wollte ich von Beginn an in einer hausärztlichen Praxis mit einem Team zusammenarbeiten, denn ich bin leidenschaftlicher Teamplayer und ich tausche mich gerne mit Kolleginnen und Kollegen aus.“ Abgehalten haben ihn davon bislang &bdquo;familiäre Erfahrungen“. Lesen Sie auch: Neues Ärztezentrum lockt Mediziner nach Marienmünster Mediziner erfreut über administrative Unterstützung In Marienmünster freut er sich über die angebotene administrative Unterstützung und merkt dazu an: &bdquo;Ich wollte immer Arzt sein und nicht Bürokrat. Das Gesamtpaket, das uns hier im MVZ geboten wird, kommt diesem Wunsch in ganz hohem Maße entgegen.“ Josef Suermann zufolge war dieser Teamgeist einer der Gründe, sich für Stefan Brüchert zu entscheiden. Denn, ob im Team gut zusammengearbeitet wird oder nicht, bekommen letztlich auch die Patienten mit. &bdquo;Und das größte Risiko, das die Stadt mit dem MVZ eingeht, ist, dass uns Ärzte wieder verlassen und wir keine Nachfolger finden. Damit das erst gar nicht passiert, wollen wir den Arbeitsplatz für das medizinische Personal möglichst attraktiv gestalten. Dazu gehört eine gute Stimmung im Team, beste räumliche Voraussetzungen und flexible Arbeitszeiten. Schließlich“, so Suermann, &bdquo;sind über 70 Prozent der angehenden Mediziner in Deutschland Frauen und die legen aus familiären Gründen besonders Wert auf Teilzeit und flexible Arbeitszeiten“. Tipp einer Mitarbeiterin machte den Arzt aufmerksam Zum MVZ Marienmünster kam Stefan Brüchert durch den Hinweis einer Mitarbeiterin. &bdquo;Ihr Bericht hat mein Interesse geweckt und ich habe mich sofort mit Herrn Suermann in Verbindung gesetzt“, berichtet Brüchert. Erfreut ist er darüber, dass sich mit der MFA Lina Rogel eine andere erfahrene Kollegin nach einer weiteren Qualifikation ebenfalls erfolgreich im MVZ beworben hat. &bdquo;Das erleichtert die Arbeit vor allem bei speziellen neurologischen Untersuchungen wie zum Beispiel Lumbalpunktionen.“ Lesen Sie auch: Ausschuss kritisiert Warburger MVZ-Pläne Positiv bewertet Stefan Brüchert auch den von der Stadt geplanten Neubau. &bdquo;Er wird groß, hell und ebenerdig sein“, lobt er den Entwurf des Architekten und verbindet damit &bdquo;keine Wartezeiten am Personenaufzug, kein lästiges Treppensteigen und keine Behandlungsräume auf mehreren Ebenen.“ Angebot des MVZ Marienmünster wird weiter wachsen Zum Angebot des MVZ gehören bereits heute Vorsorgemedizin, Impfungen, Herz-Lungen-Diagnostik, Sonografie, Altersmedizin, Kleine Chirurgie und Begleitung bei chronischen Erkrankungen. Mit dem Einstieg von Stefan Brüchert kommt ab Januar 2025 die Neurologie hinzu. Und spätestens dann, wenn in 2026 das neue Gebäude steht, werden weitere Hausärztinnen hinzukommen. Lesen Sie auch: Anbau nötig: Platz im neuen Medizinischen Versorgungszentrum in Marienmünster wird knapp &bdquo;Die Arbeitsverträge sind bereits geschlossen“, freuen sich Josef Suermann und Stefan Brüchert gemeinsam und signalisieren damit, dass Denken und Handeln im Team zu den besten Lösungen führen.

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