So soll der Neubau des Medizinischen Versorgungszentrums in Marienmünster aussehen

Marienmünster. Allein 15 Behandlungs- und Diagnostikräume soll es fassen: das geplante Ärztehaus in Vörden. Erst kürzlich gegründet, erhält das kommunale Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) demnächst einen modernen Neubau auf der bisherigen Fläche des Wanderparkplatzes. Architekt Matthias Austermann präsentiert dazu nun erste Pläne. Und ist das Planen eines solchen innovativen Gebäudes für einen Architekten auch sicherlich ein großes berufliches Vergnügen, so gibt’s ja irgendwie bei allem eine Krux – in Marienmünster ist es der massive Baumbestand, der sich quasi rundum das Gelände des geplanten Ärztehauses zieht. &bdquo;Das Grundstück ist durch einen sehr großen Baumbestand geprägt“, so der Architekt. Natürlich sei man bestrebt, die meisten Bäume trotz des Baus zu erhalten, doch gänzlich alle werden dort wohl nicht weiter wachsen können. &bdquo;Eine geringe Anzahl von kleineren Bäumen, mit einem Stammdurchmesser von etwa 15 bis 20 Zentimetern, steht dort in zweiter Reihe und muss in jeden Fall entfernt werden“, sagt Austermann. Das werde sich nicht verhindern lassen. &bdquo;Aber gerade die großen Eichen werden wir ganz sicher erhalten“, betont er. Passend zum Thema: Warum sich Ärzte plötzlich für das MVZ in Marienmünster entscheiden Moderner Bau mit 570 Quadratmetern Nutzfläche Auf dem Vördener Wanderparkplatz soll ein modernes, eingeschossiges Ärztehaus mit rund 570 Quadratmetern Nutzfläche entstehen. Von außen soll es mit Klinkerstein ummantelt werden: &bdquo;Das ist ortstypisch und zudem verschmutzt Klinker nicht so schnell, wie es bei einer verputzten Fassade durch den großen Baumbestand ringsum sicherlich der Fall wäre“, so der Architekt, der aus Münster kommt. Die ersten Pläne zeigen: Der Baukörper orientiert sich parallel der Straßen Angerberg und Im Hogge und weitet sich dann auf der anderen Seite auf. Durch einen Windfang kommen die Patienten in einen zentralen Anmeldebereich. &bdquo;Zudem ist das ganze Gebäude behindertengerecht – so, wie es sich für ein Ärztehaus ja als selbstverständlich darstellt“, sagt Austermann. Lesen Sie auch: Marienmünster will modernes MVZ auf Wanderparkplatz bauen Eigener Zugang für Corona-Patienten in Vörden Für infektiöse Patienten, beispielsweise an Corona Erkrankte, soll es eine extra Zuwegung zum Gebäude geben: &bdquo;So dass ansteckende Patienten nicht durch den Haupteingang an allen anderen Personen vorbei müssen, sondern auch direkt in einen Behandlungsraum gehen können, um niemanden zu gefährden“, erklärt’s der Architekt. &bdquo;Wir haben das ganze Gebäude einmal durchkalkuliert“, so Austermann in der jüngsten Stadtratssitzung. Es könne zwar immer Schwankungen von fünf bis zehn Prozent nach unten oder nach oben geben, doch aufgrund seiner fachlichen Expertise – Austermann habe bereits 250 Objekte für das Gesundheitswesen geplant – könne er das Finanzielle ziemlich genau schätzen. So werden die Kosten für das Vördener Ärztehaus, die über die Träger-GmbH investiert werden, wohl bei rund 2,6 Millionen Euro liegen. Der Außenbereich soll indes als städtischer Eigenanteil, gefördert durch das Leader-Programm, finanziert werden. Ebenfalls interessant: Neues Ärztezentrum lockt Mediziner nach Marienmünster Innere Wände entstehen in Leichtbauweise &bdquo;Denn wir wollen dem MVZ nicht zu viele Kosten aufbürden“, sagt Bürgermeister Josef Suermann. Die geschätzten Kosten der Außenfläche: 150.000 Euro. Der Münsteraner Architekt hat für das Ärztehaus eine Bauweise in konventioneller Art angedacht, also ringsum massive Mauerwerkwände. Die innenliegenden Wände hat er in Leichtbauweise geplant, die aber alle Schallschutzanforderungen erfüllen. So sei man bei der Gestaltung des Gebäudeinnenraums für spätere Nutzungen flexibel: &bdquo;Wände lassen sich so leicht verschieben“, sagt Austermann. Man wisse ja nie, was die Zukunft bringe. Passend zum Thema: Anbau nötig: Platz im neuen Medizinischen Versorgungszentrum in Marienmünster wird knapp Holzbauweise bietet schlechte Akustik Auch wenn es vor Ort erfolgreiche Holzbau-Unternehmen gibt, appellierte Austermann in diesem Fall gegen eine Holztafelbauweise: &bdquo;Ich weiß, dass dies im Sinne der Nachhaltigkeit eigentlich immer mehr Thema wird – es bei diesem Ärztehaus aber einige Nachteile mit sich bringen würde“. Diesbezüglich zählte er unter anderem auf, dass sich der Schall bei einem Holzrahmenbau über die begleitenden Bauteile, beispielsweise die Außenwände, zu gut entwickeln könne. &bdquo;Dafür gäbe es auch Lösungen, aber die sind kompliziert – und damit teuer“, so Austermann. Und: &bdquo;In einem Ärztehaus finden sensible Patientengespräche in den Räumen statt – da muss eine Schallübertragung unbedingt vermieden werden“. Übrigens: Am Rande des neuen Praxis-Geländes soll auch ein SB-Modul der beiden örtlichen Banken untergebracht werden. Lesen Sie auch: Der Kreis Höxter hat in zehn Jahren zehn Hausarztstellen verloren Warum die Banken in Vörden mitmachen In einer Art kleinem Häuschen. &bdquo;Aus Sicht der Banken passt es sehr gut dahin, weil dort eben viele Menschen unterwegs sein werden“, so Suermann. Die Banken müssen ihre Automaten wohl &bdquo;aus versicherungstechnischen Gründen“ aus den bisherigen Räumen verlegen. Über beiden Filialen befindet sich Wohnraum – das sei gefährlich, denn inzwischen würden Bankautomaten zu oft gesprengt. &bdquo;Der Umzug der Automaten hat aber nichts mit dem Fortbestand der Filialen an sich zu tun“, so Elmar Meyer von der Verwaltung. Die Zukunft wird’s zeigen. Ebenfalls lesenswert: &bdquo;Nie so eine Frustration erlebt“: Arzt aus dem Kreis Höxter über Bürokratie und Ärztemangel

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