Erste Bilanz: Das lässt sich Höxter die Musikschule kosten

Höxter. Als &bdquo;durchweg positiv“ bezeichnen die Verantwortlichen der Stadt etwas mehr als ein Jahr Musikschule Höxter in Trägerschaft der Stadt. Muss sie auch, denn es war lange um die Zukunft der Einrichtung gerungen worden. Und anders als in Warburg, wo das Angebot privatisiert worden ist, hat die Stadt Höxter die Trägerschaft für die Einrichtung übernommen. Die Rekommunalisierung war bereits Ende 2022 ratspolitisch einstimmig eingestielt worden, weil &bdquo;das Vereinsmodell in Höxter nicht mehr zukunftssicher war“, so Stadtsprecher Markus Finger auf &bdquo;NW“-Anfrage. Was natürlich nicht für umsonst zu haben ist. Ein klares Bekenntnis zu einer freiwilligen Leistung, das Geld kostet. Wenn man es sich leisten will. Höxter will. Auch die Stadt Steinheim will und hat vor Kurzem gerade noch die Kurve gekriegt. Aber wie lief es bislang? &bdquo;Belastbare Zahlen für den Jahresabschluss 2023 liegen och nicht vor“, sagt Finger. Also bleibt der vorläufiger Blick in die Zahlen, die im Haushaltsplan für 2024 stehen. Etwa 630 Schülerinnen und Schüler hat die Musikschule Als &bdquo;feste Institution für musikalische Bildung“, &bdquo;die ein vielfältiges Angebot für Menschen aller Altersgruppen bietet“, so bezeichnet der neue Träger das Angebot. Einen &bdquo;bedeutenden Schritt zur Förderung der musikalischen Bildung in unserer Stadt“, nennt es Bürgermeister Daniel Hartmann. Und nennt Zahlen: Etwa 630 Schülerinnen und Schüler zwischen 1 und 80 Jahren bekommen dort Unterricht. Etwa 100 von ihnen musizieren in sieben verschiedenen Ensembles, darunter das neue Kinderblockflötenensemble &bdquo;Höxter Hölzer“ sowie der Interkulturelle Chor für Erwachsene. Insgesamt werden in 184 Unterrichtseinheiten pro Woche (im Vergleich zu 166 vor einem Jahr) verschiedene Musikkurse angeboten, die von 17 Lehrkräften in Teilzeit durchgeführt werden. Die neue Leiterin Klaudia Knapp spricht sogar von Wartelisten in vielen Fächern. Und verweist auf die Partnerschaft mit den Schulen in Höxter, zum Beispiel über das Programm &bdquo;Jekits“ (Jedem Kind Instrument, Tanzen, Singen) für Erstklässler an drei Grundschulen mit kostenlosem Musikunterricht. Die Landesförderung dafür betrug laut Stadt fast 40.000 Euro. Zudem gebe es sieben Kooperationen mit Musikvereinen, bei denen die Musikschule die Nachwuchsausbildung übernimmt. Zudem bestehen Partnerschaften mit der Lebenshilfe Brakel mit Unterricht im Projekt &bdquo;Aktion Mensch“ und &bdquo;mit weiteren lokalen Institutionen“, so Knapp. &bdquo;Die Musikschule Höxter zeigt dabei eindrucksvoll, wie wichtig es ist, jungen Menschen, aber auch Erwachsenen den Zugang zur Musik zu ermöglichen. Die Kooperationen mit Vereinen und Bildungseinrichtungen unterstreichen, dass wir gemeinsam stark sind, wenn es darum geht, kulturelle Traditionen zu fördern und neue musikalische Wege zu beschreiten“, so Dezernent Stefan Fellmann. 51 Veranstaltungen von Juli bis Juli Von Juli 2023 bis Juli 2024 organisierte die Musikschule laut Stadtangaben 51 Veranstaltungen, darunter Schülervorspiele, Konzerte und musikalische Begleitungen. Insgesamt traten 1.023 Schülerinnen und Schüler auf und erreichten dabei rund 7.900 Zuhörerinnen und Zuhörer. Zu den größten Veranstaltungen gehörten das Weihnachtskonzert auf dem Marktplatz, das Musikschulkonzert &bdquo;Volle Kraft voraus: Holz meets Blech“, das Jazz-Matinee der Bigband HX und der Flashmob zur Europawahl. Mit der Gründung des &bdquo;Fördervereins der Musikschule Höxter“ im Januar erhielt die Musikschule weitere Unterstützung. &bdquo;Der Förderverein trägt durch die Anschaffung von Instrumenten, Workshops und kulturelle Ausflüge zur Förderung der musikalischen Bildung bei“, so Fellmann. &bdquo;Die Musikschule ist ein wichtiger Bestandteil unseres kulturellen Lebens und leistet einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Erziehung und Gemeinschaft. Wir werden weiterhin alles daransetzen, dieses erfolgreiche Modell zu stärken“, betont Hartmann. Alles daran setzen heißt auch: Zuschüsse von der Stadt, damit es weitergeht. Und da lohnt ein Blick in den aktuellen städtischen Haushalt, um zu sehen, wie viel der Stadt dieses Angebot wert ist und wert sein wird: Standen 2023 noch 150.000 Euro als Erträge für die Haushaltskasse 408.600 Euro an Anwendungen gegenüber (ein Minus von 258.600 Euro), ist das Jahr 2024 als erstes vollständiges Jahr in neuer Trägerschaft mit 352.500 Euro an Erträgen und 516.700 Euro an Aufwendungen verbucht (ein Minus 164.200 Euro im Ergebnis). Die Planzahlen in den künftigen Haushaltsansätzen Aber die Planzahlen sagen auch: Demnach wird die Musikschule die Stadt in Zukunft deutlich mehr kosten: So stehen für 2025 prognostizierten Erträgen von 311.500 Euro Aufwendungen von 500.700 Euro gegenüber (Minus von 189.000 Euro), für 2026 sind es 282.500 Euro Erträge und 504.700 Euro Aufwendungen (Minus von 222.200 Euro) und für 2027 282.500 Euro an Erträgen und 508.700 Euro an Aufwendungen (Minus von 226.200 Euro). Das sind die Ansätze, die im aktuellen Haushalt für die Folgejahre errechnet worden sind. Bislang war die soziale Staffelung bei den Gebührensätzen beibehalten worden, damit sich auch nicht so einkommensstarke Familien einen Besuch leisten konnten, hieß es zur Begründung. Aber schon beim Beschluss der Gebührenordnung 2023 war noch nicht klar, ob die Gebühren so bleiben könnten. Zwar stellte in der Haushaltsdebatte im Frühjahr keine Stadtratfraktion in Höxter die grundsätzliche Unterstützung der Musikschule in Frage, aber: &bdquo;Wenn man kein Geld hat, gehört auch die Überlegung in den Raum, dass die Musikschule einen anderen Weg zum Überleben findet“, hatte beispielsweise FDP-Ratsherr Martin Hillebrand damals erklärt.

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