Instrument lernen wird teurer: Höxter erhöht Gebühren für die Musikschule

Höxter. Höxter steht vor der Überschuldung und muss nun alle Hebel in Bewegung setzen, um Einnahmen zu erzielen – denn anders ist das Haushaltssicherungskonzept nicht zu stemmen. Einstimmig hat der Stadtrat nach bisweilen kontroverser Diskussion zuvor in den Ausschüssen nun eine Erhöhung der Gebühren für den Musikschulunterricht und die Bücherei beschlossen. Auf die Musikschüler in Höxter kommen, wie der Dezernent Stefan Fellmann in der Beschlussvorlage einräumt, Gebührensteigerungen bis zu 20 Prozent zu. Zudem wurden einige Regelungen, beispielsweise zur Erstattung von ausgefallenen Stunden, verändert. Neu ist auch, dass der Erwachsenentarif künftig schon ab 18 Jahren gilt, und nicht mehr wie bisher, ab dem 26. Lebensjahr. Wer sich noch in Ausbildung oder Studium befindet, erhält aber weiter den Jugendtarif. Sechs Seiten umfasst allein die Satzung zur neuen Gebührenordnung, die ab August gilt. Ausführlich werden dort für die vielen verschiedenen Unterrichtsformen die verschiedenen Gebührenstufen dargestellt, die je nach Haushaltseinkommen gelten. Beispiel: Der 45-Minuten-Einzelunterricht kostet für Kinder in der niedrigsten Einkommensstufe (bis 26.000 Euro) immerhin 858 Euro – ein Plus von 90 Euro. Im Erwachsenentarif werden da künftig 1.548 Euro fällig – ein Zuwachs von 168 Euro. Musikalische Grundausbildung bleibt günstiger Deutlich günstiger bleibt beispielsweise die Musikalische Grundausbildung. Hier müssen Eltern in der höchsten Einkommensstufe (ab 65.000 Euro) künftig 390 Euro pro Jahr zahlen – 42 Euro mehr als bisher. Insgesamt betrage die Steigerung zwischen neun und zwölf Prozent, rechnet Fellmann vor, wobei die Zehner-Karten für den Erwachsenenunterricht gleich um 30 Prozent angehoben werden. Auch die Miete für die Instrumente wird erhöht auf 14 Euro monatlich im ersten Mietjahr und 24 Euro ab dem zweiten Mietjahr. Eine Erhöhung um bis zu 20 Prozent, wobei bei kindgerechten Instrumenten auf die Staffelung verzichtet wird. Ermäßigungen gibt es zudem bei mehreren gleichzeitig belegten Fächern, für Geschwisterkinder und Schwerbehinderte – je zehn Prozent. Spannend für viele Eltern dürfte zudem die Neuregelung der Erstattung sein. Bisher galt: &bdquo;Fallen aus Gründen, die die Musikschule zu vertreten hat, zwei oder mehr hintereinander liegende Unterrichtsstunden aus und werden nicht nachgeholt oder vertretungsweise erteilt, werden die Entgelte am Ende des Schuljahres anteilig pro Termin erstattet.“ Künftig müssen vier oder mehr Unterrichtsstunden im Schulhalbjahr ausfallen, damit der Erstattungsfall eintritt. Und erstattet werden dann auch nur die Gebühren ab der vierten ausgefallenen Stunde und auf Antrag, der auch noch zügig eingereicht werden muss. Auch die Miete für die Instrumente wird erhöht auf 14 Euro monatlich im ersten Mietjahr und 24 Euro ab dem zweiten Mietjahr. Eine Erhöhung um bis zu 20 Prozent, wobei bei kindgerechten Instrumenten auf die Staffelung verzichtet wird. Ermäßigungen gibt es zudem bei mehreren gleichzeitig belegten Fächern, für Geschwisterkinder und Schwerbehinderte – je zehn Prozent. Stadtverwaltung lehnt weitere Sozialtarife ab Weitere Sozialtarife lehnte die Verwaltung ab, unter anderem mit dem Hinweis darauf, dass es bei Bürgergeldempfängern bereits einen finanziellen Anteil für die Positionen Freizeit, Unterhaltung und Kultur. Der beträgt übrigens gut 50 Euro für alle Freizeitaktivitäten im Monat. Zudem, so Fellmann in der Verwaltungsvorlage, sei die Verwaltung beauftragt worden, im Rahmen des Haushaltskonsolidierungsprozesses eine Erhöhung der Einnahmen zu erzielen. 22.000 Euro jährlich will die Stadt zusätzlich einnehmen und damit den Sinkflug des Kostendeckungsrades aufhalten – denn auch mit der Anhebung der Gebühren bleibt die Musikschule ein großes Zuschussgeschäft. &bdquo;Für das Jahr 2025 liegt der Zuschussbedarf – ohne Berücksichtigung der internen Leistungsverrechnung – bei rund 239.000 Euro“, erklärt Stadtsprecher Markus Finger auf Anfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Die Mehreinnahmen bei den Gebühren sind dabei noch nicht berücksichtig. Bei ihrer Rechnung zur Gebührensteigerung geht die Stadt davon aus, dass die Musikschülerzahl gleich bleibt.

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