„Mit Nachdruck für Erneuerbare“: 80 neue Windräder für den Kreis Höxter?

Kreis Höxter. Die Auswirkungen auf den Kreis Höxter werden ganz besonders ausgeprägt sein: Das Unternehmen Westfalen-Weser-Energie (WWE) steigt über eine neue strategische Partnerschaft massiv in den Ausbau der Windenergie ein, denn WWE steigt beim Bad Lippspringer Projektierungsbüro LSF Energy zu 50 Prozent ein, wie die Beteiligten der &bdquo;NW“ exklusiv bestätigen. Gemeinsam wollen die Partner bis 2027 rund 120 Windräder im Raum Höxter, Paderborn und Lippe bauen und betreiben. Rund 80 sollen den Angaben zufolge allein im Kreis Höxter entstehen. Der Schritt in Gemeinschaftsunternehmen wird nicht billig, für die insgesamt 120 Anlagen müssen 1,2 Milliarden Euro investiert werden. Trotzdem soll sich das Vorhaben mittelfristig vor allem für die WWE-Anteilseigner auszahlen. Jürgen Noch, Co-Geschäftsführer von WWE, sagt, warum sein Unternehmen die Gespräche mit LSF um Jan Lackmann aufnahm: &bdquo;Wir brauchen die gesamte Wertschöpfungskette und wollen neben den Netzen auch die Erzeugung und Speicherung von Energie vorantreiben.“ Die Kooperation sei &bdquo;aus der Region für die Region“ entstanden. Ziel sei die Dekarbonisierung, also der komplette Abschied von fossilen Brennstoffen. Lesen Sie auch: Milliarden-Deal: OWL-Kommunen profitieren vom Windkraft-Ausbau Von der WWE-Zukunft hat Noch genaue Vorstellungen: &bdquo;Wir wollen grüne Energie nutzbar machen für Kommunen, die Industrie und andere Kunden.“ Auch die Bereitstellung von Wärme aus Strom sowie die E-Mobilität würden das Unternehmen vom Paderborner Tegelweg künftig prägen. Die grüne Energieerzeugung soll durch die Gemeinschaftsfirma künftig ganzheitlich entwickelt werden. Drehen sich demnächst die 120 Windräder, so rechnen Noch und Lackmann vor, produzierten sie etwa 1.000 Megawatt Leistung. Das sei genug, um 400.000 Haushalte versorgen zu können. Doch dabei soll es nicht bleiben, kündigen die Partner an. Noch sagt: &bdquo;Wir wollen gemeinsam das Projektgeschäft weiterentwickeln.“ Zwar seien die potenziellen Flächen in OWL schon weitgehend belegt, doch vereinzelt gebe es noch Potenzial, heißt es von LSF. Aktuell nehme die gesamte Branche vor allem den Kreis Höxter ins Visier. Diese Kommunen sind im Kreis Höxter an WWE beteiligt Mehrere Kommunen im Kreis Höxter sind an WWE beteiligt. Was bedeutet die Neuausrichtung des Unternehmens für sie? Die Gesellschafter von WWE sind 56 Kommunen, darunter auch etliche aus dem Kreis Höxter: Marienmünster (0,293 Prozent), Brakel (0,814 Prozent), die Stadtwerke Beverungen (0,860 Prozent), die Stadtwerke Steinheim (0,941 Prozent), die Stadtwerke Bad Driburg (0,961 Prozent) und der Kreis Höxter mit 1,588 Prozent. Größter Gesellschafter im Kreis Höxter sind die Bäder- und Wirtschaftsbetriebe Höxter (BWH) mit 2,214 Prozent. .responsive23-ExlPjoIUM9ZnkIRY-pie-westfalen-weser-gesellschafter { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-ExlPjoIUM9ZnkIRY-pie-westfalen-weser-gesellschafter { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-ExlPjoIUM9ZnkIRY-pie-westfalen-weser-gesellschafter { padding-top: 142.86%; } } Deren Geschäftsführer Andreas Brandl begrüßt auf Nachfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“ den Schritt der WWE: &bdquo;Die Westfalen-Weser-Energie-Gruppe engagiert sich intensiv für die Umsetzung der Energiewende und übernimmt dabei eine zentrale Rolle als Treiber und Innovator.“ Auch die BWH setze sich &bdquo;mit Nachdruck für die Einbindung und den Ausbau erneuerbarer Energien ein“. Die BWH begrüße das &bdquo;Engagement außerordentlich“. Für die Gesellschafter könnte sich der Einstieg der WWE in die Windkraftprojektierung als lukrativ erweisen. Immerhin hat das Unternehmen im Vorjahr etwa 430 Millionen Euro an die Anteilseigner ausgeschüttet. Beobachter erwarten, dass die derzeit geplanten Anlagen pro Jahr etwa 1,1 Millionen Euro an Umsatz erwirtschaften könnten. Was passiert mit den Ausschüttungen? Was passiert eigentlich in Höxter mit den Ausschüttungen an die Anteilseigner? Brandl erläutert, dass sie in Höxter &bdquo;über die Bäder- und Wirtschaftsbetriebe Höxter GmbH in die Sicherstellung des Betriebs und der Unterhaltung des Freibades und des Hallenbades in Höxter“ fließen. &bdquo;Auf diese Weise trägt die Westfalen-Weser-Energie-Gruppe nicht nur zur ökologischen Transformation, sondern auch zur Stärkung der kommunalen Infrastruktur bei“, betont er. Lesen Sie auch den Kommentar: Vom OWL-Windkraftdeal müssen die Menschen vor Ort profitieren Der Deal zwischen WWE und der Firma LSF-Energy aus Bad Lippspringe erhält erst dann Gültigkeit, wenn eine mehrheitliche Zustimmung der 56 kommunalen Gesellschafter und aus der Gesellschafterversammlung vorliegt. Als Gesellschafter hat – logischerweise – auch die BWH in der Gesellschafterversammlung ein Stimmrecht. Zumindest nach den aktuellen Aussagen ist nicht anzunehmen, dass sie dem Projekt die Zustimmung versagen wird. Für Windkraftprojekte im Kreis Höxter bedeutet der Einstieg der WWE deutlichen Rückenwind, weil noch mehr Kapital im Markt verfügbar sein wird. Die Zuwächse in dem Bereich waren zuletzt ohnehin groß. Beobachter sprechen von einer regelrechten Goldgräberstimmung bei den Projektierern im Kreis Höxter. Das sagt der Aufsichtsratschef WWE-Aufsichtsratschef Michael Dreier betont im Gespräch mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“, dass die Partnerschaft mit dem Windkraftprojektierer dazu beitrage, &bdquo;die Energiewende in der Region – und für die Region – gemeinsam nachhaltig zu gestalten“. Dreier ist zugleich Bürgermeister der Stadt Paderborn, als solcher nimmt er auch die finanziellen Möglichkeiten des Deals ins Auge. Er sei sich sicher, dass sich der neue Kurs &bdquo;zeitnah auch finanziell rentieren wird“. Er betont dabei, dass es aus seiner Sicht wichtiger als die Höhe der Erlöse sei, &bdquo;dass die Gewinne in der Region bleiben und ihr zugutekommen“. Doch auch strategische Erwägungen spielen für ihn eine Rolle. &bdquo;Seit 2016 hat sich viel getan. So hat uns spätestens der Ukraine-Krieg deutlich vor Augen geführt, wie wichtig es ist, über eine eigene Energieerzeugung zu verfügen und unabhängiger von fossilen Energieträgern zu werden“, meint Dreier.

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