Landesgartenschau Höxter: Rekordeinnahmen in Millionenhöhe und ein kleiner Gewinn

Höxter. Klappern gehört zum Handwerk hieß es früher, mit Blick auf modernere Zeiten kann das Sprichwort leicht abgewandelt werden: Auch ein Verwaltungsmensch muss ein wenig Showmaster sein. Dabei verspricht das Thema, durchaus, spannend zu werden. Denn es geht um Zahlen. Keine Besucherzahlen, sondern um Zahlen zum schnöden Mammon, das liebe Geld. Die meisten haben gehofft, dass sie gut werden, andere haben geunkt, dass sie schlecht werden. Die Neugier auf die betriebswirtschaftliche Abschlussbilanz der Landesgartenschau 2023 in Höxter, sie war jedenfalls groß – und die Ungeduld wuchs. Und die Zahlen, sie waren gut. Huxarium-Geschäftsführerin Claudia Koch gibt vorne das Signal, anschließend gleiten auf der Leinwand einzelne Zahlen ein, die langsam aber stetig zu einer Gesamtsumme werden: 10.300.000 Euro. So viel Geld hat die Landesgartenschau durch Einnahmen und Eintritte, Sponsorengelder und Spenden, Miete, Konzessionen, Fanartikel und mehr eingenommen. Laut Koch war die Großveranstaltung im Jahr 2023 &bdquo;bundesweit damit Spitze“, aber auch über den Zeitraum hinaus habe es, ihren Recherchen zufolge, wenig Landesgartenschauen gegeben, die einen solch hohen Wert erzielt hätten. So sieht der Gewinn aus Ein Ergebnis, das seinesgleichen suche, immerhin habe die LGS Höxter schon die bundesweit meisten Besucher gezählt. Dennoch schließt die LGS Höxter mit einem guten, aber eher bescheiden anmutenden Gewinn von 53.000 Euro ab. Das liegt vor allem daran, dass es auch auf der Ausgabenseite einen vorher nicht einkalkulierten Anstieg gab. Koch führt das auf die schwierigen Rahmenbedingungen zurück: &bdquo;Corona, Ukrainekrieg, erhebliche Preissteigerung und zwei weitere Gartenschauen im Umkreis von weniger als 100 Kilometern.“ Seit Planungsbeginn bis 2023 beziffert Koch die Preissteigerungsrate mit rund 20 Prozent – Mehrkosten von rund 1,5 Millionen seien also allein dadurch entstanden, dass wie geplant gebaut wurde. Lesen Sie auch: LGS Höxter knackt Besucher-Rekordmarke &bdquo;Damit muss man umgehen“, sagt Koch. Gespart worden sei unter anderem dadurch, dass Personalaufwand durch den Einkauf externer Dienstleistungen reduziert worden sei. Zugleich seien etwa neue Ansätze in der Ticketstruktur gewählt worden, um das Angebot für Besucher attraktiver zu machen. Das gleiche Ziel habe man mit der Erweiterung des Veranstaltungsprogramms und einer Erhöhung des Marketingbudgets verfolgt. So viel Geld ging in die Stadt Bürgermeister Daniel Hartmann wies auf die zahlreichen Fördermittel hin, die dank der LGS nach Höxter geflossen seien – und die natürlich in der Bilanz gar nicht auftauchen. Auf insgesamt 50 Millionen Euro beziffert er die Summe, die in der Stadt an der Weser in die Infrastruktur investiert worden sei – von Fußgängerzone über Weserpromenade bis zum Wall. &bdquo;Wir haben die Bürgerschaft nicht nur zum Mitmachen motivieren können, sondern auch dazu, ihre Immobilien herauszuputzen“, sagt er. Das habe die Innenstadt spürbar belebt, kürzlich habe das etwa einen Investor davon überzeugt, in einem leer stehenden Lederwarengeschäft ein neues Geschäft zu eröffnen. Kommentar zur LGS Höxter: Freude über einen Erfolg, Augenmaß für die Zukunft Koch bilanziert, die LGS sei ein &bdquo;Konjunktur- und zugleich ein Stadtentwicklungsprogramm“ gewesen und sie habe dafür gesorgt, dass &bdquo;ein touristischer Rohdiamant geschliffen werden konnte“. Gleichzeitig sei der soziale Zusammenhalt enorm gestärkt worden durch die Großveranstaltung, meint Thomas Schöning vom Gartenschau-Förderverein. Ob die Zahlen, die hinter der LGS-Bilanz stecken, veröffentlicht werden sollen, steht laut Koch noch nicht abschließend fest.

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