Corona-Regeln Ende der Quarantänepflicht im Kreis Höxter: "Corona ist nicht mehr unser Problem"

Kreis Höxter. Am Anfang dauerte sie 14 Tage, zuletzt nur noch fünf und nun wird sie ganz verschwinden - die Quarantänepflicht für Corona-Infizierte. Die entsprechende Test- und Quarantäneverordnung der Landesregierung Nordrhein-Westfalen läuft zum 31. Januar aus. Folglich müssen sich Infizierte im Kreis Höxter ab Mittwoch, 1. Februar, nicht mehr isolieren, wenn sie an Covid-19 erkrankt sind. Mit Auslaufen der bisher geltenden Verordnung endet auch die seit Schuljahresbeginn vom Land erfolgte monatliche Ausgabe von fünf Selbsttests pro Schülerin und Schüler, Lehrkraft und weiterem schulischem Personal. Übergangsweise, bis zum 10. Februar, können Schulen noch Schnelltests in reduziertem Umfang bestellen. Danach wird das Bestell-Portal geschlossen, wie es auf der Webseite des Landes NRW heißt. Auch Kitas und andere Einrichtungen der Kindertagesbetreuung werden dann nicht mehr mit kostenlosen Tests beliefert. Eine weitere große Veränderung ist das Ende der Maskenpflicht im gesamten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in NRW. Ab Mittwoch, 1. Februar, kann im Kreis Höxter also ohne Maske Bus und Bahn gefahren werden. Die bundesweite Pflicht zum Tragen einer Maske im Fernverkehr endet einen Tag später, am 2. Februar. "Die Inzidenz ist nicht entscheidend" Nach fast drei Jahren fallen also einige wichtige Regelungen zur Eindämmung der Verbreitung des Covid-19-Virus weg. Ist das sinnvoll? Jens Grothues, Mediziner und ehemaliger Leiter des Impfzentrums des Kreises, begrüßt die Lockerungen. "Corona ist nicht mehr unser Problem. Die Krankenhäuser und Intensivstationen sind nicht mehr voll mit Corona-Patienten. Das ist wichtig. Die Inzidenz ist nicht mehr das entscheidende Kriterium", sagt er gegenüber der "Neuen Westfälischen". Im Kreis Höxter liegt die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut aktuell bei 67,9. Grothues zufolge seien die meisten Infizierten aber nicht wirklich krank. “Wenn ich mich gesund fühle, wieso soll ich dann zu Hause bleiben?”, sagt er deshalb in Bezug auf das Ende der Quarantänepflicht. Mit dem Wegfall der genannten Maßnahmen bestehe ihm zufolge keine Gefahr einer neuen Infektionswelle. "Wir sind jetzt in einer ganz normalen pandemischen Phase. Corona wird uns begleiten. Es wird immer wieder Mutationen geben, mit Schnupfenerkrankungen und schweren Verläufen. Es wird auch immer wieder Long-Covid geben. Aber das haben wir bei Grippe und anderen Infektionen auch", so der Mediziner. "Wer krank ist, soll zu Hause bleiben" Nichtsdestotrotz findet er es richtig, dass die Maßnahmen zum Schutz von vulnerablen Gruppen bestehen bleiben, wie das Tätigkeitsverbot von Beschäftigten in Krankenhäusern bei einer Corona-Infektion. Diese Gruppen müsse man schützen, sagt er. Wie das Land NRW, appelliert auch Jens Grothues an die Eigenverantwortung der Menschen. "Wer krank ist, soll zu Hause bleiben - und auch ohne Pflicht weiterhin Maske tragen".

Mehr zum Thema