Neue Corona-Welle? Warum in Herford wieder Masken getragen werden

Herford. Sie sind wieder da: Wer in Herforder Supermärkten, dem ÖPNV, Banken, Behörden oder Kitas unterwegs ist, sieht immer wieder Menschen, die eine Maske tragen, um ihre Atemwege vor Infektionen zu schützen. Viele fragen sich, ob die Pandemie zurück ist. Zur Verunsicherung tragen auch die jüngsten Meldungen über die explosionsartige Vermehrung eines neuen Coronavirus namens Nimbus bei. Das Thema Impfen ist für Risikogruppen wieder oben auf der Tagesordnung. Ein Herforder Mediziner klärt über die aktuelle Lage auf. Hermann Lorenz, Allgemeinmediziner aus Herford und Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung (KVWL) im Bezirk Minden, sieht Masken zwar als &bdquo;effektiven Schutz, um sich vor Infektionen zu schützen“. Dennoch gebe es zum Tragen solcher Masken &bdquo;keine Pflicht und keinen Zwang“. Das hat laut Lorenz gute Gründe: &bdquo;Ein gutes Immunsystem kommt mit einer Infektion auch zurecht.“ Deshalb sei es &bdquo;eine individuelle Entscheidung“, ob jemand in bestimmten Situationen für sich die Notwendigkeit sehe, eine solche Maske aufzusetzen. Masken grundsätzlich ein effektiver Schutz Das könne zum Beispiel Menschen betreffen, die eine chronische Erkrankung hätten und irgendwohin gehen möchten, wo sie eine erhöhte Ansteckungsgefahr für sich sehen. Gleiches gelte für Menschen mit einem generell schwachen Immunsystem oder zum Beispiel für Patienten, die gerade eine Chemotherapie durchliefen. Darüber nachdenken könne man eventuell auch, wenn man einen klinischen Eingriff vor sich habe. Denn: &bdquo;Wer krank ist, wird nicht operiert.“ Lesen Sie auch: Neues Coronavirus greift rasch um sich - das raten Herforder Mediziner Auch wenn man andere bei einer eigenen, akuten Infektion nicht anstecken wolle, könne man hierüber nachdenken. Denn Masken seien grundsätzlich &bdquo;ein effektiver Schutz vor Krankheiten“, zudem günstig und verfügbar. In der Regel reiche, wenn man diesen Schritt gehen wolle, die Anschaffung einer einfachen Maske aus, eine FFP2-Maske sei &bdquo;nicht zwingend“ notwendig. Für junge Menschen sei die Maske im Normalfall kein Thema. Allerdings: Sich angesichts der schnellen Verbreitung des neuen Coronavirus Nimbus vorsorglich auf eine solche Infektion testen zu lassen, sei &bdquo;eigentlich nicht mehr notwendig“. Denn es &bdquo;ist irrelevant, ob ich eine Coronainfektion habe oder irgendeine andere“, so Lorenz im Gespräch mit der Neuen Westfälischen. Hintergrund: Vom ersten Fall bis heute: Die Chronologie der Covid-19-Pandemie im Kreis Herford Gesellschaft muss vorbereitet werden Bei einer Influenza werde dies auch nicht mehr gemacht, höchstens bei schwerst erkrankten Patientinnen und Patienten. &bdquo;Für den allgemeinen Bürger ist der Selbsttest nicht mehr notwendig“, fasst der Allgemeinmediziner zusammen. Mit diesem Thema würden &bdquo;unschöne Erinnerungen geweckt“ aus den Zeiten der weltweiten Corona-Pandemie. Doch solche Tests brächten heute &bdquo;keinen Vorteil, weder für die Patienten, noch für die Behandlung“. Jedoch sei die Politik gefragt, den Umgang mit der Coronapandemie sorgfältig aufzubereiten, um die Gesellschaft auf künftige Epidemien vorzubereiten. Lorenz erinnert in diesem Zusammenhang an den Weg Schwedens beim Umgang mit COVID 19. Das skandinavische Land habe zunächst darauf gesetzt, dass es in der Bevölkerung zu möglichst vielen kontrollierten Infektionen komme, um eine Herdenimmunität zu erreichen, habe diesen Kurs später aber wieder korrigiert, weil man diesen Weg ethisch für nicht vertretbar hielt. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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