Höxter Jetzt doch: Teilöffnung der Laga in Bad Gandersheim

Höxter/Bad Gandersheim. In Höxter wird noch fleißig das Terrain für die Gartenschau hergerichtet - im Nachbarkreis werden in Bad Gandersheim für die dortige Landesgartenschau (Laga) bald schon erste Flächen eröffnet. Die Schau dort sollte eigentlich in diesem Jahr über die Bühne gehen, wurde aber verschoben, da die Arbeiten coronabedingt nicht so recht vorangekommen waren. Mit dem neuen Zeitplan reicht es aber nun doch, um Bürgern und Gartenschau-Fans erste Einblicke zu geben. "Wir haben gute Nachrichten, wir öffnen einige Flächen in der Zeit von April bis Oktober", sagte Laga-Geschäftsführer Thomas Hellingrath in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass grob gesagt etwas mehr als die Hälfte des 40 Hektar großen Areals ab April geöffnet werden soll. Ein Teil davon macht auch erst im Mai auf. Vornehmlich geht es darum, dass Verbindungswege wieder nutzbar werden. Aber es soll eben auch schon ein wenig Lust gemacht werden auf die Laga.Arbeiten liegen im Zeitplan Gebaut wird natürlich noch, wenngleich die Arbeiten laut Hellingrath gut im Zeitplan liegen. "Das aktuelle Winterwetter hilft den Arbeiten, aufgrund der milden Temperaturen hatten wir wenige Ausfalltage", sagt der Geschäftsführer. Aber: "Wenn es jetzt knüppeldick kommen sollte mit einem richtigen Wintereinbruch, könnte sich die Eröffnung weiter verzögern", sagt der Gartenschaugeschäftsführer mit Blick auf die Öffnung von Teilflächen im April. Es gebe dabei viele Unwägbarkeiten, weshalb auch kein genaues Datum genannt worden sei.Man habe sich aber ganz bewusst für eine Teilöffnung entschieden, und dagegen, dass die Fläche ein Jahr lang gesperrt wird, wie das etwa bei der Schau in Ingolstadt der Fall gewesen sei. Dort musste die Landesgartenschau auch wegen Corona um ein Jahr verschoben werden. Grund waren in Bad Gandersheim auch, aber nicht nur die Verzögerungen bei den Bauarbeiten. Hellingrath hatte dabei argumentiert, eine "seriöse Vorbereitung für den April 2022" sei durch die verschärfte Corona-Situation nicht mehr möglich. Nun also eine Teil-Öffnung mit Augenmaß, wie der Laga-Geschäftsführer das nennt.Eine komplette Freigabe ist zum derzeitigen Zeitpunkt allerdings weder möglich noch gewünscht. &bdquo;Wir möchten schon einen gewissen Spannungsbogen bis zum Start der Laga am 14. April 2023 halten“, sagt Hellingrath. Die Schau in Höxter soll übrigens am 20. April eröffnen, also sechs Tage später als die Veranstaltung im Nachbarkreis. Laut Manuela Puls, Sprecherin der Landesgartenschau in Höxter, liegen die Arbeiten an der Weser voll im Zeitplan. Aktuell seien die groben Arbeiten in den letzten Zügen, im Frühjahr dann wird intensiv gepflanzt: 75.000 Blumenzwiebeln kommen an der Weser in den Boden.Pflanzpläne im Vergleich Zwar betonen sowohl die LGS in Höxter als auch die Laga in Bad Gandersheim ausdrücklich, dass sich die Zahlen beider Schauen nicht vergleichen lassen, unter anderem, weil beide Großveranstaltungen auf unterschiedlichen Konzepten beruhten und unterschiedliche Gelände bespielten - interessant ist der Vergleich schon. Und er zeigt, dass die Laga zumindest mit mehr Blumenzwiebeln plant: insgesamt mit rund 159.000, davon 80.000 in den Dauerpflanzungen, rund 44.000 in den Wechselflorbereichen und etwa 35.000 am Gabionenhang. Höxter plant zunächst mit 75.000 Blumenzwiebeln. 32.500 Stauden sollen für die Schau in Höxter in den Boden, Bad Gandersheim hat bereits rund 60.000 gepflanzt, mehrheitlich Taglilien. Spätestens hier wären wir bei der Sache mit den unterschiedlichen Konzepten und Geländen, Bäume nämlich wurden für die Schau in Niedersachsen nur wenige, nämlich 20 gepflanzt, neue Sträucher kamen gar nicht in den Boden; allerdings sind bereits eine Menge Sträucher und Bäume da. "Die LAGA Bad Gandersheim findet zum Großteil im alten Parkgelände rund um die Osterbergseen statt, ein über Jahrzehnte gewachsenes Gelände mit sehr vielen, schönen, alten Bäumen", sagt Sprecher Frank Terhorst. In Höxter sollen 700 Gehölze für die Landesgartenschau im Laufe der Zeit in die Erde. Allein 355 Bäume werden im Park gesetzt. &bdquo;Wir haben ja bereits einen großen, alten Baumbestand auf dem Wall“, betont LGS-Geschäftsführer Jan Sommer. Hinzu kommen auf dem LGS-Gelände am Wall, an der Weser und am Welterbe Corvey noch etwa 3.000 Sträucher sowie mehr als 900 Rosen und 800 Hopfenpflanzen. Höxter bringe von Natur aus eine sehr wertvolle Fauna mit, die es herauszustellen gelte: &bdquo;Entlang der Weser wird die natürliche Ufervegetation beispielsweise fast gänzlich belassen.“ Öffentliche Bereiche so früh wie möglich öffnen Auch in Sachen Bauarbeiten laufe an der Weser alles rund: Der Unterbau für die Wege sei fertig, ebenso die Fundamente für die Sitzstufenanlage an der Weser. Derzeit würden dort die ersten Treppenelemente gelegt. Auch die Spundwand zur Uferbefestigung stehe und sei größtenteils bereits angefüllt. Das derzeitige Hochwasser lasse die Arbeiten nicht stagnieren, weil in andere Bereiche ausgewichen werden könne.Mit Blick auf die Entscheidung des Aufsichtsrates der Laga in Bad Gandersheim sagt Sommer: &bdquo;Wir können die Entscheidung nachvollziehen und freuen uns für die Leute, die jetzt schon Teile des Geländes genießen können.“ Immerhin plant man auch in Höxter, öffentliche Bereiche früh von Zäunen zu befreien. &bdquo;Wir werden jedoch die öffentlichen Bereich freigeben, sobald sie fertig sind“, sagt Sommer. Gemeint ist beispielsweise der Teil der Weserpromenade, der nicht LGS-Gelände ist. Über die Pläne für die LGS spricht in der kommenden Woche auch die Politik: Am Mittwoch, 16. Februar, steht im Ausschuss für Planung und Umweltschutz die Bauleitplanung mit dem Gartenschaugelände und dem geplanten temporären Parkplatz Corvey auf der Tagesordnung.

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