Bahnhofsgebäude in Höxter: Der Abriss beginnt bald

Höxter. In der kommenden Woche wird das Bahnhofsgebäude in Höxter dem Erdboden gleich gemacht. Das teilt Baudezernentin Claudia Koch auf Nachfrage der Neuen Westfälischen mit. Wie berichtet, soll das gesamte Areal bis zur Landesgartenschau im Jahr 2023 komplett neu gestaltet werden – bei den Planungen spielt auch das gegenüberliegende Postgebäude eine Rolle, das die Stadt mittlerweile gekauft hat und in das eine Tourist-Info einziehen soll. Dabei sieht die Verwaltungsspitze vorwiegend das in die Jahre gekommene Bahnhofsgebäude als Problem an: &bdquo;Das Bahnhofsgebäude ist ein Schandfleck“, hatte Höxters Baudezernentin und Landesgartenschau-Chefin Claudia Koch noch im März 2021 gesagt. Laut Koch übernimmt die Stadt den Abriss des Altbaus, im Frühjahr sollen die Neubauarbeiten starten. Das Ziel: Bis zur Landesgartenschau soll das Bahnhofsareal zu einer ansehnlichen Visitenkarte für alle Bahn- oder Busanreisenden werden. “In die Umgestaltung des Freiraums/Bahnhofsumfeldes werden rund 3 Millionen Euro netto investiert“, berichtet Koch.Tatsächlich ist der Bahnhof Höxter, zumindest im Jargon der Bahn, gar kein Bahnhof, sondern ein Bahnhaltepunkt, genauer gesagt der Bahnhaltepunkt Höxter-Rathaus. Bahnhaltepunkte bekommen in der Regel nur so etwas wie ein erweitertes Buswartehäuschen. Will eine Kommune mehr, darf sich in der Regel auch selbst ins Portemonnaie greifen. In diesem Fall allerdings darf die Kommune, auch wegen der Landesgartenschau, auf mehr Förderung für die Umgestaltung des gesamten Areals hoffen. Im Höxteraner Ortsausschuss war von Fördermitteln in Höhe von bis zu 60 bis 70 Prozent der Gesamtsumme die Rede. Bereits am Montag Laut Planungen soll ein großes Wetterschutzdach den Bus- und auch den Bahnsteig überspannen. Zudem sind ein Fahrradparkhaus für bis zu 100 Bikes und Ladepunkte für Elektrofahrzeuge vorgesehen. Toilette und Fahrkartenshop sind da fast obligatorisch. Laut Koch könnte es mit den Bauarbeiten für den Abriss bereits am Montag, 3. Januar, losgehen, dann darf die Baustelle eingerichtet werden. Übrigens: Obwohl das Bahnhofsgebäude schon mindestens 20 Jahre auf dem Buckel hat und vielleicht anders aussieht: Altlasten, wie etwa Asbest, sind nicht verbaut – und deshalb ist eine kostspielige Entsorgung als Sondermüll laut Koch kein Thema.Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Matthias Goeken hatte sich in die Bahnhofsdiskussion eingemischt. &bdquo;Es ist völlig richtig, dass man das jetzt in Angriff nehmen will. Wir geben sehr viel Geld nach Höxter und der Bahnhof wird sicherlich für viele Besucher der Landesgartenschau der Eingangspunkt sein“, so Goeken im März 2021. Er stellte damals auch klar, dass wegen der LGS auch Sonder- und Zusatzzüge durch und nach Höxter rollen werden. Mieter des GebäudesIm Jahr 2004 hatte die Stadt Höxter das Gebäude am Bahnhof Höxter-Rathaus und mit ihm ein Areal von 1.000 Quadratmetern der Deutschen Bahn abgekauft. Das geschah im Rahmen eines Pilotprojekts &bdquo;Empfangsgebäudepaket NRW“. Die Bahn zog sich damals aus der Fläche zurück. Immerhin sah sie sich damals als Aktiengesellschaft auch der Rendite verpflichtet. &bdquo;Ich setze nicht frohgemut den Hut des Bahnhofsvorstehers auf“, gab Höxters ehemaliger Bürgermeister Hermann Hecker während der offiziellen Übergabe des Gebäudes an die Stadt im Juli 2004 zu Protokoll. Die Stadt bemühe sich mit dem Kauf um Schadensbegrenzung.Die Bahn trat noch mehrere Jahre als Mieter des Gebäudes auf und betrieb einen Fahrkartenschalter und eine Auskunftstelle in dem Gebäude. Bereits damals hegte die Stadt Pläne, den Bahnhof und sein Umfeld für Bürger und Gäste attraktiver zu machen.Mit dem Abriss des alten Gebäudes endet somit eine Ära – und viele Pläne der Stadt realisieren sich damit erst jetzt: Bereits 2004 war vorgesehen, in der Nähe des Bahnhofs eine Tourist-Info zu schaffen. Die entsteht jetzt im Gebäude der alten Post an der Uferstraße.

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