CDU Höxter fragt: „Warum wird das Fahrradparkhaus teurer als ein Einfamilienhaus?“

Höxter. Fast zwei Jahre nach Beginn der Landesgartenschau stehen die Radfahrer am Bahnhof Höxter – sorry: Haltepunkt – noch immer im Regen. Und das nicht nur sprichwörtlich. Wer zum oder vom Bahnhof weg radelt, muss sein Fahrrad entweder im Zug mitnehmen – oder es irgendwo draußen fest verankern. Denn das Parkhaus für Fahrräder gibt es noch nicht. Zuletzt war es Mitte Dezember Thema in einem Gespräch der TH OWL im mittlerweile geschlossenen Transferbüro an der Marktstraße gewesen. Nun meldet sich die CDU zu Wort, der das ganze Vorhaben zu teuer ist. Rückblick: Das Gelände rund um den Bahnhaltepunkt in Höxter ist so gut wie fertig. Nur für die Zweiräder fehlt noch immer eine geeignete Abstellmöglichkeit im Bereich des Wendehammers. Dass das Fahrradparkhaus noch gebaut werden soll, das hatte die mittlerweile nach Bielefeld abgewanderte Baudezernentin Claudia Koch noch im September des Vorjahres gegenüber der &bdquo;NW“ betont. Das 300 Quadratmeter große Gebäude solle Platz für 75 bis 100 Fahrräder bieten, sagte sie. Weil die Stadtkasse leer ist, hofft man dort auf eine Förderung. Die sei auch der Hauptgrund dafür, weshalb Planungen stocken, hatte sie verraten. Ein Förderantrag sollte bis Jahresende abgegeben werden. Sofern die Förderung komme, so Koch damals, solle im Jahr 2025 noch mit dem Bau begonnen werden. In der Sitzung des Bauausschusses im November gab es noch einen Bericht zum Stand der Dinge. Dazu später mehr. &bdquo;Was ist mit Pflege- und Folgekosten?“ Der Frühling kommt – und mit ihm das Thema wieder auf die Tagesordnung der Kommunalpolitik. Bei der nächsten Sitzung des Bau- und Grundstücksausschusses am Dienstag, 11. März, um 18 Uhr in Höxter (Sitzungssaal Stadthaus). Die CDU Höxter hat einen Antrag mit einer Menge an Fragen dazu eingereicht. Lesen Sie dazu auch: Mit dem Rad zur LGS in Höxter - der große Service-Überblick Bei der Wichtigsten geht’s ums Geld: Warum ist ein solcher &bdquo;Profanbau“ &bdquo;aus einigen Wänden, einer Treppe und der Dachkonstruktion“ so teuer? &bdquo;Auch nach der Präsentation des Fahrradparkhauses können wir nicht nachvollziehen, warum dieses einfache und sehr hübsche Gebäude mehr kosten soll als ein komplettes Einfamilienhaus“, sagt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Karin Wittrock. Denn: Auf eine Million Euro wird die Investition nach neuen Angaben kalkuliert – 150.000 Euro im Haushalt des Jahres 2024, weitere 850.000 Euro in diesem Jahr in einem Haushalt, der bislang weder aufgestellt noch verabschiedet worden ist. Und es war schon deutlich kommuniziert worden, dass Höxter in die Haushaltssicherung geht. Also komplett freiwillige Leistungen? Die stehen dann unter Kontrollaufsicht. Übers Sparen werde gesprochen - nicht über das Parkhaus Und: Es gebe keine Infos über die Ausstattung, keine Infos über eine Förderung – 90 Prozent wären möglich. &bdquo;Es fehlen uns Informationen über mögliche Pflege- und Folgekosten“, sagt Wittrock, die beklagt, man sitze in Sachen Sparen und Haushaltskonsolidierung zusammen – das Thema eine Million fürs Fahrradparkhaus bleibe unangesprochen. Das war schon vor einem Jahr: Wo sollen die Fahrräder in Höxter parken? Sie hat zuletzt im November eine Präsentation dazu gesehen und betont: &bdquo;Es sieht wirklich hübsch aus.“ Dennoch stelle man sich die Frage nach dem Bedarf in dieser Größenordnung – und auch nach Alternativmöglichkeiten. So sei beispielsweise mal im Gespräch gewesen, die Räder auf dem Parkplatz hinter der ehemaligen Post in einem hineingesetzten Parkhaus unterzustellen. Das sind die Infos aus dem Bauausschuss im November Zudem sei im Gespräch gewesen, dass im integrierten Mobilitätskonzept der Stadt Fahrradabstellmöglichkeiten auch in der Tiefgarage respektive im Parkhaus geschaffen werden könnten. Und mache man das alles nur wegen der 90 Prozent Förderung (&bdquo;das erschlägt als Argument alles“)? Und was passiere, wenn es die nicht gibt? Was bislang bekannt ist: In der Sitzung des Bau- und Grundstücksausschusses Mitte November hatte Susanne Krekeler (Architekten Krekeler & Böhl) die aktuelle Ideenskizze für das Fahrradparkhaus am Bahnhof vorgestellt. Nach diesen Planungen können in dem Parkhaus 80 bis 100 Fahrräder parken, heißt es im Protokoll zur Sitzung. Es seien unterschiedliche Arten von Parkplätzen geplant, unter anderem soll es auch breitere Parkplätze oder auch Parkplätze für E-Scooter geben. Diese Hürde gibt die Förderrichtlinie vor Das Fahrradparkhaus solle einen zugangsbeschränkten und einen öffentlichen Bereich haben. Die Möglichkeit, auf dem Flachdach PV-Anlagen anzubringen, werde geprüft. Die Idee, eine zweite Etage zu errichten, gestalte sich schwierig, da es dann zu Überschneidungen mit Flächen der Deutschen Bahn kommen würde, hieß es. Auch gestalterisch wäre dies schwieriger. Außerdem müsse das Parkhaus gemäß der Förderrichtlinie spätestens zwei Jahre nach Inbetriebnahme eine 60-prozentige Auslastung aufweisen und solle zur Vermeidung von Schäden videoüberwacht werden. Und: Mit dem Förderbescheid rechnet die Stadt diesen Ausschuss-Angaben zufolge voraussichtlich im März.

Meistgelesen