Höxter. Nach dem gemeinsamen Beschluss der Bundesländer mit der Bundeskanzlerin geht der Unterricht für die Schüler, die in diesem Jahr ihren Abschluss machen, bereits am Donnerstag, 23. April, auch in Höxter wieder los. Zumindest für die Abiturienten ist der Besuch zunächst freiwillig, erklärt die Stadt am Wochenende.
„Ihnen wird so die Möglichkeit gegeben, sich in der Schule im Rahmen von unterrichtlichen Angeboten für die jeweiligen Prüffächer auf das Abitur vorzubereiten. Einen Unterricht nach Stundenplan gibt es jedoch nicht", so Höxters Stadtsprecher Sebastian Vogt.
Betroffen sind in der Stadt Höxter die weiterführenden Schulen, das König-Wilhelm-Gymnasium sowie die Sekundarschule Höxter und die Hoffmann-von-Fallersleben-Realschule. Die Grundschulen hingegen bleiben zunächst noch geschlossen.
Die schriftlichen Abiturprüfungen finden weiterhin von Dienstag, 12. Mai, bis Montag, 25. Mai, statt. Auch die Abschlussprüfungen für den Hauptschulabschluss nach Klasse 10 und den Mittleren Schulabschluss beginnen am 12. Mai. Vogt: „Diese werden allerdings nicht als zentrale landeseinheitlich Prüfungen, sondern als von den Lehrkräften auf dem Unterricht basierende Prüfungsarbeit gestellt. Daher können sie aber auch zu einem späteren Zeitpunkt geschrieben werden."
„Die Wiederaufnahme des Unterrichts ist ein Kraftakt"
„In Höxter sind wir in permanentem Austausch mit den Schulleitungen, die letztendlich am besten wissen, wie sich die Abläufe in den Schulen entsprechend der Vorgaben des Landes sinnvoll und gut umorganisieren lassen", erklärt Dezernent Stefan Fellmann, zuständig für Schulen, Ordnung, Soziales und Recht: „Die Wiederaufnahme des Unterrichts ist ein Kraftakt, der nur gemeinsam bewältigt werden kann, aber machbar ist. So werden wir den Schulbetrieb gemeinsam einer anderen, neuen Normalität mit Lernen auf Distanz für die Schüler in Höxter wiederaufnehmen."
Bevor der Schulbetrieb wieder losgehe, erhalten die Lehrer von Montag, 20. April, bis einschließlich Mittwoch, 22. April, Vorlauf, um die organisatorischen und alle weiteren Voraussetzungen für den Betrieb schaffen zu können. Hierzu zähle auch die abschließende Festlegung des Hygieneplanes für die Schulen. Eine Grundreinigung aller Schulgebäude sei bereits in der unterrichtsfreien Zeit erfolgt.
„Wenn der Betrieb wieder losgeht, werden alle Kontaktflächen täglich gereinigt. Auch Desinfektionsmittel sind an den Höxteraner Schulen vorhanden", erklärt der Stadtsprecher Vogt. Aus Gründen des Infektionsschutzes sei damit zu rechnen, dass auf absehbare Zeit die Klassen und Kurse nicht in der ursprünglichen Größe unterrichtet oder auf Prüfungen und Abschlüsse vorbereitet werden könnten, sondern dass zumindest eine Teilung der Lerngruppen erforderlich sein werde.
In den Schulen „vernünftige Raumnutzungskonzepte" entwickeln
Die jeweiligen Vorlaufzeiten gäben die Möglichkeit, in den Schulen „vernünftige Raumnutzungskonzepte" zu entwickeln, die einen ausreichenden Abstand bei der Benutzung der einzelnen Räume sowie der Verkehrsflächen und Pausenhöfe sicherstellen. Diese Konzepte würden eng mit der Stadt Höxter als Schulträger abgestimmt.
Ab Donnerstag, 23. April, fahren zudem die Schulbusse für alle Schüler wieder nach dem regulären Fahrplan. Das Tragen einer Alltagsmaske sei aktuell nicht vorgeschrieben, werde allerdings empfohlen. Auch wenn die geltenden Abstandsregeln im Nahverkehr nicht immer regelhaft gewährleistet werden könnten, sollten so gut wie möglich eingehalten werden, heißt es.
Die Kultusministerkonferenz wurde beauftragt, bis zum 29. April ein Konzept für weitere Schritte vorzulegen, wie der Unterricht unter besonderen Hygiene- und Schutzmaßnahmen insgesamt wieder aufgenommen werden kann. Sollte die Entwicklung der Infektionsraten es zulassen, beabsichtigt das NRW Schulministerium, die Schulen ab Montag, 4. Mai, schrittweise und vorrangig für die Schüler der Klasse 4 der Grundschulen zu öffnen.