Stadt Höxter will Schülerzahl der Realschule begrenzen

Höxter. Die Hoffmann-von-Fallersleben-Realschule soll ab dem nächsten Schuljahr auf nur noch drei Eingangsklassen festgelegt werden. Das sieht die Schulentwicklungsplanung der Stadt Höxter vor, über die in der nächsten Woche der Bildungsausschuss und der Stadtrat beraten werden. Die Stadt will mit dieser Deckelung erreichen, dass alle drei Schulen im Sekundarbereich – Gymnasium, Realschule und Sekundarschule – erhalten bleiben und folgt damit auch einem Vorschlag einer Gutachterin des Beratungsbüros Garbe, Lexis und Berlepsch. In diesem Schuljahr wird die Realschule vierzügig geführt, nachdem die Zahl der Anmeldungen mit 106 deutlich über den Anmeldezahlen der Vorjahre lag (2018: 66 Anmeldungen, 2017: 52 Anmeldungen). Die Anmeldezahlen für die Sekundarschule fallen hingegen stetig und haben in diesem Jahr mit nur noch 60 Anmeldungen (2018: 74 ; 2017: 99) nicht nur einen neuen Tiefststand erreicht, sondern auch deutlich die Mindestzahl von 75 unterschritten. Zahl der Viertklässler dürfte weiter steigen Nach Aussagen von Schuldezernent Stefan Fellmann dürfte bis zum Jahr 2025 die Zahl der Viertklässler um rund 40 Kinder steigen. Das stärkste Jahr für die Einschulung in Klasse 5 wäre das Schuljahr 2026/2027. Fellmann: &bdquo;Das Anmeldeverhalten in der Vergangenheit sowie insbesondere für das laufende Schuljahr zeigt, dass eine Prognose der Anmeldezahlen und damit der verlässlichen Schulentwicklungsplanung derzeit höchst erschwert ist." Auf Dauer sei es wichtig, &bdquo;Ruhe in der Schullandschaft unter Aufrechterhaltung einer möglichst guten Bandbreite an Schulformen zur Abdeckung des Elternwahlrechts zu bekommen". Die Verwaltung folge daher dem Vorschlag der Gutachterin, das derzeitige Angebot mit drei Schulen im Sekundarbereich beizubehalten. &bdquo;Der Elternwille spricht derzeit für die Beibehaltung der Realschule, das heutige Schulsystem braucht aber nach Auffassung der Gutachterin und der Verwaltung eine integrierte Schule", so Fellmann. &bdquo;Zur Sicherung aller Schulformen wird die Zügigkeit der Realschule ab dem nächsten Schuljahr als dreizügig festgelegt. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler ist nach der Untersuchung der Gutachterin ausreichend für drei mindestens dreizügige Schulen, die ein stabiles System bilden können. Entfiele die Sekundarschule, wäre diese Stabilität voraussichtlich nicht mehr gegeben. Deshalb sollte die Sekundarschule von der Stadt als Schulträgerin und von den anderen Schulen unterstützt werden." Bald über 500 Schüler an der Realschule Laut Prognose der Stadt wird die Sekundarschule in den nächsten Jahren weiterhin an der Grenze zur Mindestanmeldezahl von 75 liegen und in den Jahren 2022, 2028 und 2029 sogar darunter. Für die Realschule geht die Prognose davon aus, dass die Schule mittelfristig drei Eingangsklassen bildet und die Gesamtschülerzahl bis 2024 auf knapp über 500 ansteigt. Das König-Wilhelm-Gymnasium dürfte den rückläufigen Trend zunächst fortsetzen. 2021 werden erstmals weniger als 600 Schüler prognostiziert. Ab 2023 aber wird wieder mit einem Anstieg der Einschulungen gerechnet. Ab 2026, wenn G 9 wieder voll aufgebaut ist, dürften auch die Gesamtschülerzahlen wieder deutlich höher liegen. Die Grundschulen gelten als stabil Die Grundschulen der Stadt sind nach Einschätzung Fellmanns im Wesentlichen stabil. Nach der Prognose werden die Schuljahre 2022 und 2023 die schülerstärksten Jahre sein. Die Petrischule in Höxter soll ab 2020/2021 auf vier Züge festgelegt und dementsprechend ausgebaut werden. Die Schule am Nicolaitor soll dreizügig fortgeführt werden. Die Grundschule Ottbergen bleibt zunächst einzügig. 2022 und 2023 könnte vermutlich eine zweite Eingangsklasse gebildet werden. Fellmann: &bdquo;Um auch weiterhin Kindern aus den umliegenden Ortschaften die Möglichkeit einer Beschulung in Ottbergen zu geben und einer möglichen Abwanderung entgegenzuwirken, wird seitens der Verwaltung auf die Festlegung einer Einzügigkeit entgegen der Empfehlung der Gutachterin verzichtet." Die Grundschule in Albaxen soll zweizügig fortgeführt werden und zum nächsten Schuljahr eine Betreuung im Offenen Ganztag anbieten. Die Grundschule in Lüchtringen soll einzügig bleiben. Die Entwicklung der Einschulungen dort wird nach Aussagen Fellmanns &bdquo;jährlich beobachtet". Thema in Ausschuss und Rat Mit dem Schulentwicklungsplan wird sich der Bildungsausschuss der Stadt am Dienstag, 17. September, befassen. Die öffentliche Sitzung beginnt um 18 Uhr im Ratsaal des Historischen Rathauses. Zwei Tage später, am Donnerstag, 19. September, steht das Thema auf der Tagesordnung der Ratssitzung (18.30 Uhr im Historischen Rathaus).

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